Hier und in anderen Foren spricht Ihr Elektriker die
Wichtigkeit von Erdung und Schutzleiter immer wieder an, aber
in der Realität sieht es ganz anders aus.
Leider noch.
Zum Beispiel das
Thema mit der klassische Nullung, sowie bei mir und in sehr
vielen älteren Häusern ist kein Schutzleiter vorhanden.
Doch! Es ist halt ein kombinierter Schutz- und Neutralleiter, kurz PEN.
Dummerweise ist damit dieser „Schutzleiter“ betriebsmäßig belastet, also nicht nur im Fehlerfall, somit sind dessen Verbindungen (Klemmen) auch den Gefahren durch Überlastung ausgesetzt. Sie werden also auch mal warm oder heiß, sie werden schlechter und schmoren auch mal durch.
Wenn es nur ein reiner Neutralleiter wäre, dann würde in der Dose die Ader und Klemme verschmoren, was neben einem braunen Fleck auf dem Dosendeckel und der Tapete meist folgenlos bleibt.
Wenn aber den PEN unterbrochen wird, wärend er belastet ist (und meist ist ja die Belastung der Grund für die Unterbrechung), dann stehen ab sofort alle geerdeten Gehäuse hinter der Schmorstelle unter Spannung.
Wenn
eine Frage in der Hinsicht, wegen Lampenanschluß oder
Steckdosenanschluß auftauchen, ist Euer Antwort immer, man
darf ohne Schutzleiter nicht.
Jein.
Bei kombinierten Schutz-/Neutralleiter darf man, ganz ohne Schutzleiter darf man nicht.
Die Anschlüsse müssten auf den
neuesten Stand gebracht werden, da auch Lebensgefahr besteht.
Jein.
Jede Anlage muss den Bestimmungen entsprechen, die zur Zeit ihrer Errichtung galten. Bei Änderungen oder Erweiterungen sind die jeweils gültigen Bestimmungen gültig.
Wenn es doch so gefährlich ist, wieso werden z.B Vermieter
oder Hausbesitzer nicht dazu gezwungen, von mir aus per
Gesetz. Ihr müsst doch zugeben es gibt millionen von Häusern,
die kein Schutzleiter haben wo die klassische Nullung herrscht
und die Leute wohnen seit Jahren darin.
Ganz ohne Schutzleiter gibt es nur noch wenige. Das war damals der Schutz „durch isolierende Räume“, also keine Wasserleitung oder sowas (Heizung!) im Raum. Gab es ja. Und als Steckdosen sah man dann die Schweinenasen: Einfach nur zwei Löcher.
Sobald der Klempner aber eine Zentralheizung eingebaut hatte, musste auch ein Schutzleiter nachgerüstet werden.
Also dann wäre meine Schlußfolgerung, daß es doch nicht so
gefährlich ist wie ihr es behauptet oder Ihr müsst das bitte
so erläutern oder schildern das es auch Leute einsehen die
kein Elektriker Beruf ausüben.
Der VDE will immer doppelte Sicherheit.
Ohne Schutzleiter hat man nur die einfache Sicherheit, aber immerhin.
Eine Leuchte mit Metallgehäuse, die nicht an einen Schutzleiter angeschlossen wird, wird erst dann zur Gefahr, wenn zudem noch in der Leuchte ein Fehler auftritt.
Mit Schutzleiter würde dieser dann die gefährliche Spannung beseitigen.
Und ohne packt halt irgendwann der Mensch an.
Dann geht es meistens gut, er zuckt und schreit, aber lebt noch.
Jeder, der beruflich mit Elektrizität zu tun hat, wird sich mehr oder weniger häufig einen wischen, ohne dass groß was passiert.
Aber der würde auch nie auf die Idee kommen, barfuß auf der Wanne stehend eine Lampe zu wechseln, während er sich mit einer Hand am Heizkörper festhält.
Der Laie macht es, wundert sich, stirbt dann im Fehlerfall.
Vielleicht könnte ich ja dann mit diesen Argumenten, mein
Vermieter dazu zwingen oder überzeugen ein Erdung für das Haus
einzulegen.
Es sollte zunächst mal geklärt werden, wie der STand im Haus bei euch überhaupt ist.
Ansonsten hilft nur, mit den Füßen abzustimmen:
Von Wohnungen mit desolater, altertümlicher Elektrik ist abzuraten. Und der Grund, warum man die Altbauwohnung in Top-Lage eben doch nicht mieten will, sollte auch dem Vermieter erklärt werden. Das ist mein Rat. Er muss es in der Kasse spüren, dass er ohne Renovierung der Elektrik auf immer mehr mündige Mieter trifft, die da nicht wohnen wollen!