Hallo zusammen!
Ich beschäftige mich jetzt seit ca. einem Jahr sehr mit Astrologie, indem ich Personen der verschiedenen Sternzeichen genauer unter die Lupe nehme und sie mit den Eigenschaften vergleiche, die ihnen im Allgemeinen zugesprochen werden. Dabei habe ich festgestellt, dass die Grundstimmung eigentlich immer passt und es häufig noch über diese hinausgeht.
Auf der einen Seite hat mich das verständnisvoller im Umgang mit manchen Menschen gemacht, mit denen ich mich z.B. nicht so gut verstehe. Andererseits aber bemerke ich auch an mir, dass gewisse Leute für mich schon fast abgeschrieben sind, wenn sie mir ihr Sternzeichen offenbaren und ich aus Erfahrung weiß, dass ich mit diesem Sternzeichen nicht klarkomme.
Jetzt komme ich zum eigentlich Anliegen meines Schreibens: Ich (Löwe) wohne seit knapp einem Jahr mit einem Widder-Mann in einer WG zusammen. Vorher waren wir sehr gute Freunde, dann entschlossen wir zusammen zu ziehen.
Nach der anfänglichen Euphorie allerdings wurde mir (und ihm wahrscheinlich auch) deutlicher, dass das Zusammenleben nicht besonders gut läuft. Ich versuche mal ein wenig von unseren Problemen an den Charakteren zu schildern:
Er: 28, teilweise sehr unordentlich, aber in gewissen Dingen total penibel, Familienmensch (will am liebsten in Gesellschaft kochen, essen, fernsehen…), pedantisch auf persönliche Sauberkeit aus (bei jedem Duschen neues Handtuch, 2 x am Tag mind. duschen…), im Haushalt weniger hilfreich, teilweise egoistisch (macht nur Dinge, die für seine Ziele wichtig sind), ist sehr nachtragend, oft sehr verschlossen und ab und zu impulsiv in seinen Reaktionen, macht Dinge gerne, um seine Grenzen auszutesten.
Ich: 27, teilweise auch sehr unordentlich (versuche aber mich zusammenzureißen), brauche meine Auszeiten von Menschen, bin kein Familienmensch, eigentlich nicht nachtragend (soweit ich nicht häufiger oder sehr enttäuscht werde), möchte offen und ehrlich Probleme ansprechen können, manchmal sehr aufbrausend, aber das ist dann für mich wieder vergessen, manchmal sehr launisch.
Zu der WG-Geschichte: Im April ist folgendes vorgefallen: Er hatte ein paar Dinge für die WG gekauft, die nicht mit mir abgesprochen waren (wir hatten auch eigentlich vereinbart, dass wir alle Dinge getrennt kaufen, damit sie bei WG-Auflösung genau aufgeteilt werden können). Er wollte dann die Hälfte von dem Geld von mir. Ich hatte an dem Tag schlechte Laune und habe ihn angemotzt, dass das so nicht laufen würde ohne vorherige Absprache.
Danach hat er mir den Zugang zum Internet und Telefon gekappt, Toilettenpapier in seinem Zimmer eingeschlossen und ein paar Tage später die Kündigung bei unserem Vermieter für sich eingereicht ohne mir das mitzuteilen.
Er hatte schon fast alle seine Sachen mit einem Kumpel aus der Wohnung geholt, als er plötzlich wieder einlenkte, wir sollten es doch noch mal versuchen. Ich lenkte auch ein.
Allerdings ist seitdem ein absoluter Riss in unserer Beziehung, die anfangs vor allem von ihm ausging. Dann allerdings habe ich von ein paar Leuten herausbekommen, dass er schlecht über mich redet; er wäre nur aus Mitleid mit mir zusammengezogen (mein Freund hatte mich letztes Jahr verlassen, das war ein ausschlaggebender Punkt dafür, dass ich überhaupt über eine WG nachgedacht habe), dass er sich hätte bequatschen lassen von mir, dass es unerträglich mit mir sei, und,und und.
Jetzt ist es so, dass ich absolut genervt bin, wenn ich nur seinen Wagen höre. Ich verziehe mich dann am liebsten in meinem Zimmer, bis er wieder verschwindet. Wir reden kaum mehr miteinander, was vor allem an mir liegt. Ich habe das Gefühl, ich raste aus, wenn ich nur länger mit ihm sprechen muss.
Das alles macht mich sehr traurig, dass sich unsere Relation so entwickelt hat.
Ich bin mir sicher, dass die einzige Lösung ist, mir wieder eine Wohnung für mich zu suchen.
Jetzt kommt aber der Punkt, der wahrscheinlich auch damals für ihn Grund war, wieder einzulenken: Ich kann ohne ihn nicht kündigen, und er nicht ohne mich, da wir beide Hauptmieter sind. Im April wollte er, dass ich alleiniger Hauptmieter werde und er mein Untermieter. Das hatte ich damals nicht verstanden, aber jetzt liegt es auf der Hand…
Ich habe jetzt die Angst, dass er meinen Auszug blockiert, wenn ich ihn darauf anspreche. Er hat in der ganzen Zeit bewiesen, dass er gerne einfach nein sagt, um zu gucken was passiert. Er hat mich schon des Öfteren einfach gereizt, um zu gucken, wie weit er gehen kann (z.B. im Wohnzimmer auf dem Sofa einschlafen, wenn ich Besuch erwarte, Waschmaschine vollmachen, wenn ich vorhabe zu waschen, Fragen überhören, wenn andere da sind…).
Wahrscheinlich denkt sich jetzt der eine oder andere, dass ich mit ihm einfach sprechen solle. Aber das ist ja das Problem, dass ich befürchte, bei ihm dadurch noch größeren Widerstand hervorzurufen, als wenn ich es irgendwie diplomatisch angehen würde.
Meine Frage wäre also, wie kann ich einem (Widder wie diesem) beibringen, dass es besser wäre wenn wir die WG auflösen, ohne dass er mich vollkommen auflaufen lässt?
Sicher kann man das hier auch ohne Astrologie-Kenntnisse angehen, aber ich brauche irgendwie DRINGEND einen Rat, denn ich bin total verzeifelt!!!
Danke für das viele Lesen und vielleichtige Antworten!
Danielle