Widder (?) - pumpen

hallo spezialisten,

ich kenne leider keine korrekte bezeichnung dazu, kann deshalb auch nirgends suchen.

es gibt/gab früher pumpen, die ohne energiezufuhr (also kein strom, auch keine menschliche/tierische kraft) wasser in grosse höhen pumpen konnten.

sie waren üblicherweise aus holz, auch die rohre dazu und machten bei jedem pumpvorgang ein geräusch etwa wie „klapp - klapp“.

funktionsweise in etwa: wasser fällt auf eine klappe, diese klappe bewegt eine zweite, mit der das wasser angehoben wird, ein teil davon fällt wieder zurück + wasser von der ersten klappe wieder auf die zweite usw…

ich kenne so eine pumpe unter dem ausdruck „widder“ - scheint mir aber eine mundartliche verballhornung zu sein.

wer weiss was?

Hallo Antenne!

So gehts schon mal nicht!! Ohne Energiezufuhr läuft und lief nichts, auch im Mittelalter nicht. Die Energie war das fallende Wasser, welches in Unmengen zur Verfügung stand/steht.

Was Du mit Widderpumpe meinst, ist wahrscheinlich eine Solepumpe mit Gradierwerk.
Widder deshalb, weil an den Enden dieser Werke ein großer Balken sich gleichmäßig hin- und herschwank. Was aussah, als wenn ein wilder Schafbock sich dort austobt.

Das antreibende Wasser ist immer höher angeordnet, als das zu pumpende. Mit Deiner Pumpe wird Wasser hochgepumpt. Also eine besondere Sorte von Wasser, nämlich Sole. Antreibendes Wasser kann nicht gleich hochgepumptes Wasser sein. Denn das antreibende wäre dann schon dort, wo das gehobene erst hinbefördert wird.

Sole wird heute noch in einigen Luftkurorten benötigt zum Besalzen der Gradierwerke. Das sind Meterhohe Konstruktionen aus Gerüsten und Zweigen, auf die die Sole läuft, das Wasser verdunstet und das Salz hängen bleibt. Dies wird eingeatmet und hat heilende Wirkung.

Das Geräusch des Klapperns kann kommen durch die niederfallenden Holzventile und auch durch das Umsteuern der waagerecht liegenden Gestänge.

Gruß Werner

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hallo werner,
(bist du das mit dem bölkstoff? *grins*)

Hallo Antenne!

*beleidigt dreinschau und grins* - nun verballhornst du mich. antennaria ist ein kleines, bescheidenes, hübsches blümchen jetzt schaust’ aber, wie? *g*

So gehts schon mal nicht!! Ohne Energiezufuhr läuft und lief
nichts, auch im Mittelalter nicht. Die Energie war das
fallende Wasser, welches in Unmengen zur Verfügung
stand/steht.

also gut, wasser ist natürlich auch eine form von energie. trotzdem kann es nicht die von dir beschriebene art von pumpe sein. ich habe die fragliche pumpe auch nur ein einziges mal in natura gesehen, und diese hatte keinerlei querbalken am oberen ende, sondern dort floss aus dem rohr einfach das gepumpte wasser in einen trog.

natürlich war das antreibende wasser (eine quelle) höher angeordnet, aber nur höher als die pumpe. und die pumpe drückte dann das wasser mit diesem klapp-klapp-mechanismus ca. 70 - 100 m hoch auf ein alm-plateau - als trinkwasser für die herden.
(wenn’s nur andersrum möglich wäre, hätte ja die quelle gleich eingefasst werden können - aber die lag eben tiefer)

und nun? wie also hat das ding gepumpt?

Hi kleines, bescheidenes, hübsches Blümchen
(hübsch kann nicht beurteilt werden, da kein Bild in der ViKa…)
*grinsel*

Kam das wasser kontinuierlich oder eher gepulst oben raus?

Das KANN genauso gehen wie bei Windpumpen, die in ariden/semiariden Gebieten eingesetzt werden, um tiefe Grundwasserleiter Anzuzapfen. Das sind Pumpen mit einem Rückschlagventiel am Einlass, dahinter sitzt eine Hubpumpe.
bei jedem Hub abwärts macht das Ventil zu, damit das Wasser nicht zurückfliessen kann. Hub aufwärts pumpt das wasser wieder ein Stückchen nach oben. Die Pumpe sitzt also UNTEN und drückt das Wasser nach oben. Von oben als Saugpumpe geht das nicht, da dann die Wassersäule im Rohr abreisst.

Anhand von diesem Spielchen kann man Wasser über 100 m Hoch heben, die Förderrate ist aber meistens nicht so toll.

Das Klick-Klick ist das Geräusch des Rückschlagventils, bzw der Richtugswechsel bei der Pumpbewegung…

kann sein, das es das ist.
Schon elegant, gell.

Gruss
Mike

natürlich war das antreibende wasser (eine quelle) höher
angeordnet, aber nur höher als die pumpe. und die pumpe
drückte dann das wasser mit diesem klapp-klapp-mechanismus ca.
70 - 100 m hoch auf ein alm-plateau - als trinkwasser für die
herden.
(wenn’s nur andersrum möglich wäre, hätte ja die quelle gleich
eingefasst werden können - aber die lag eben tiefer)

und nun? wie also hat das ding gepumpt?

Hallo Blümchen!
Es ist zum K…!!

Da beantwortet man nach bestem Wissen eine Frage und dann kommen alle mögliche Einwände der Fragestellerin und etwas genauere Beschreibungen der Pumpe. Hättest Du irgendetwas von Alm gesagt, hätte ich mir die Antwort ersparen können. Das kann natürlich keine Sole sein, was Kühe so trinken.
Aber das ist hier bei www fast immer so. Nach und nach gibt der Fragesteller seine Geheimnisse preis und findet dann selbst die Lösung.
Bei einer Höhe von 70 - 100 Metern wird ein Druck von 7 - 10 bar benötigt.
Bist Du sicher, daß keine Boosterpumpen (Druckerhöhungspumpen) dazwischen angeordnet waren? Denn, wenn das Wasser 70 m hochgepumpt wird, in einem bis oben hin geschlossenen Rohr, kann das System unten an der Pumpe nicht offen sein und so vor sich hinplätschern. Moderne Pumpen benötigen für diesen Druck schon ganz gute Abdichtungen. Und - wenn das Wasser oben in 70 m Höhe herauskommt, hast Du unten an der Pumpe 7 bar, was eine Holzkonstruktion nicht lange mitmacht.
Also denke ich, da sind noch mehrere Quellen und Pumpen zwischen.

In freudiger Erwartung neuer Erkenntnisse von Dir, verbleibe ich mit … und so

Werner

hi mike,

Kam das wasser kontinuierlich oder eher gepulst oben raus?

daran kann ich mich leider nicht mehr erinnern, es war eher ein rinsal, also keine grosse pumpleistung.

Das KANN genauso gehen wie bei Windpumpen, die in
ariden/semiariden Gebieten eingesetzt werden, um tiefe
Grundwasserleiter Anzuzapfen. Das sind Pumpen mit einem
Rückschlagventiel am Einlass, dahinter sitzt eine Hubpumpe.
bei jedem Hub abwärts macht das Ventil zu, damit das Wasser
nicht zurückfliessen kann. Hub aufwärts pumpt das wasser
wieder ein Stückchen nach oben. Die Pumpe sitzt also UNTEN und
drückt das Wasser nach oben.

jaaaaa, so etwas in der richtung muss es sein. aber was macht der wind dabei? und wie heisst so eine pumpe?

Schon elegant, gell.

na klar, dafür bekommst du einen link, so sieht antennaria aus *gggg*
http://www.biologie.uni-ulm.de/cgi-bin/picture?id=410

bye

hallo werner,

Es ist zum K…!!

muss ich dich nun kraulen *g*?

's hilft ja nix, wenn man nichts gescheites davon versteht, kann man auch keine gescheiten fragen stellen - so ist das nun mal.

Bei einer Höhe von 70 - 100 Metern wird ein Druck von 7 - 10
bar benötigt.
Bist Du sicher, daß keine Boosterpumpen (Druckerhöhungspumpen)
dazwischen angeordnet waren?

nein, nicht sicher, aber ich glaube nicht. wenn ich das bild in erinnerung rufe, war das ein einziges langes holzrohr nach oben.

Denn, wenn das Wasser 70 m

hochgepumpt wird, in einem bis oben hin geschlossenen Rohr,
kann das System unten an der Pumpe nicht offen sein und so vor
sich hinplätschern.

nun ja, nicht gerade vor sich hinplätschern … da ist eher wieder wasser aus dem rohr zurückgeronnen, in gar nicht so geringen mengen, also ich würde eher sagen, diese konstruktion war undicht.

:m Höhe herauskommt, hast Du unten an der Pumpe 7 bar, was eine

Holzkonstruktion nicht lange mitmacht.

ich hatte den eindruck, diese konstruktion muss ur-ur-ur-alt sein. es gibt ja verschiedene hölzer für verschiedene zwecke (ist das nicht bei den schiffen auch so ?), ich weiss, dass es sogar holz zum ofenbau gibt, wieso also nicht auch eines, das wasser + grossem druck standhält.

ich will ja jetzt auch gar nicht wissen, warum diese holzkonstruktion so lange und gut funktioniert hat. sie dient mir nur als anschauungsmaterial für eine neue pumpe, die ich gerne kaufen möchte, wenn es so etwas noch irgendwo geben sollte (andernfalls müsste ich einen kompressor oder generator aufstellen, um eine pumpe betreiben zu können.). also namen von herstellern, bezeichnung für eine solche pumpenkonstruktion

In freudiger Erwartung

hmmm, bist du dafür nicht ein bisschen ungeeignet? *ggg*

liebe grüsse

hallo antennaria

(antenaria - dt. Name für diese Blume ?)

es gibt/gab früher pumpen, die ohne energiezufuhr (also kein
strom, auch keine menschliche/tierische kraft) wasser in
grosse höhen pumpen konnten.

Ich habe den Thread mit Werner gelesen.
Ich kann Dir nur raten. schau dich mal in alten Bergwerken bzw. HP dazu um. In Bergwerken wurde auch Wasser mit Wasser gefördert.
Prinzip Wasser1 fällt aus H=h1 auf Wasserrad (H=0), welches über eine Konstruktion antreibt welche aus H=h2 Wasser fördert.
Energetisch gesehen gilt m1*h1>m2*h2, weil das das Gerät ja auch Reibungsenergie hat.
Die Gleichung bedeutet:
m Masse Wasser (= V)
bei H=h1=h2 muss mehr Wasser zufliessen als gepumpt werden kann
(m1>m2)
bei m2=m1 , dann gilt h1>h2

Tschuess Marco.

Die Antwort!
Hallo,

einige Fakten über den hydraulischen Widder:

Anwendungsbereiche
Ein Hydraulischer Widder kann überall dort eingesetzt werden, wo ein gewisses Gefälle und eine größere als benötigte Menge Wasser zur Verfügung steht. Also zum Beispiel zur Wasserversorgung einzeln gelegener Anwesen, oder zur Bewässerung von Land. Aufgrund des einfachen Aufbaus dieser selbsttätigen Pumpe und der Wartungsfreundlichkeit, findet sie heute noch Anwendung. Sei es um aus einem Bach Wasser zu einer höher gelegenen Viehweide zu pumpen, ober Wasser zur Gartenbewässerung zu befördern.

Funktionsweise
Der Widder ist eine Stromlose Wasserhebevorrichtung, mit der die Kraft etwa eines höher gelegenen Wasserreservoirs dazu benutzt wird, dieses Wasser an eine noch höher gelegene Stelle zu heben. Das Wasser fließt aus einem Behälter (der z.B. aus einem Gebirgsbach gespeist wird) dem Widder über eine Leitung zu. An einem zunächst geöffneten Stoßventil fließt das Wasser zunächst vorbei und geht dabei verloren. Ab einer bestimmten Fließgeschwindigkeit schließt sich das Stoßventil, und es kommt zu einem plötzlichen Druckanstieg vor dem Ventil. Dieser Druckanstieg öffnet ein Steigventil, das vor dem Stoßventil liegt, und ein Teil des Wassers schießt in einem Druckausgleichskessel hinein, an dem auch die Steigleitung angeschlossen ist. Der Druckausgleichkessel sorgt für einen gleichbleibenden Auslauf an der Entnahmestelle. Nachdem dies geschehen ist schließt sich das Steigventil und das Stoßventil öffnet sich wieder, das Spiel beginnt von neuem.

Der Erfinder des Widders ist der Franzose Michel Josef de Mongolfier (1740-1810; mit seinem Bruder erfand er den ersten Heißluftballon).

Die permanenten Druckstöße in der Widderanlage erinnern an die Rammstöße eines Widders, daher hat der Widder seinen Namen.

Mit solchen Widderanlagen können Höhen von über 200 Meter und Volumenströme von bis zu 1000 Liter in der Minute realisiert werden.

Zu beziehen bei http://www.weinmann-online.de

Rainer
http://www.people.freenet.de/brunnen

hallo gustav,

ich fass es nicht. diese pumpe heisst tatsächlich widder!

vielen dank, genau das habe ich gesucht!

Super! Wieder was gelernt o.T.

Ich habe heute eine Zeichnung gefunden. Sie kommt per Mail.
Gruß Werner

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]