Widersprüchliche Angaben bei Wechselrichtern

N’Abend!

Wenn man sich die technischen Daten von 12-V-zu-230-V-Wechselrichtern ansieht, stellt man durchweg fest, dass sich die Angaben zum Wirkungsgrad mit denen des maximalen Eingangsstroms widersprechen.

Nimmt man die letztere Angabe und multipliziert diesen Stromwert gutmütig mit der niedrigst möglichen Betriebsspannung (meist 10,5 V), so kommt man immernoch auf Eingangsleistungen, die mehr als um den Faktor des angeblichen Wirkungsgrads größer als die Ausgangsnennleistung sind.

Beispiel:

  • 300 VA-Wechselrichter mit angeblichem Wirkungsgrad von mindestens 88 %
  • maximaler Eingangsstrom 40 A

Selbst mit 10 V Eingangsspannung käme man auf nur 75 % Wirkungsgrad.

Gehen die Hersteller einfach auf Bauernfang und denken nicht soweit, dass jemand die Plausibilität der Wirkungsgradangaben nachrechnet oder bezieht sich der maximale Eingangsstrom gar nicht auf die Nennlast, sondern auf die maximale Kurzzeitüberlast? Diese wäre im obigen Beispiel 600 VA. Aber nun käme man wiederum selbst mit 40 A x 12 V Nennspannung nur auf 480 W. Dementsprechend gäbe das auch wenig Sinn, es sei denn, die Maximallastspitze wird aus einer Kapazität im Gerät abgepuffert… Wer weiß mehr?

MfG,
Marius

Hallo, was für ein Strom kommt denn auf der 230 V-Seite zum fließen? Vielleicht kommt man ja mit einer Leistungsbilanz, bezogen auf Ein- und Ausgang, auf den Wirkungsgrad von 0,88.

Hallo Marius,

Beispiel:

  • 300 VA-Wechselrichter mit angeblichem Wirkungsgrad von
    mindestens 88 %
  • maximaler Eingangsstrom 40 A

Die 40A sind der minimale Wert für die vorgeschaltete (Schmelz)Sicherung.
Da spielt auch der Inrush Current mit, beim Anschalten soll ja nicht die Sicherung auslösen.
Entsprechen musst du auch die Verdrahtung für mindestens 40A auslegen.

MfG Peter(TOO)

Die 40A sind der minimale Wert für die vorgeschaltete
(Schmelz)Sicherung.
Da spielt auch der Inrush Current mit, beim Anschalten soll ja
nicht die Sicherung auslösen.

Aber dafür wären 40 A wieder recht gering. Eine Sicherung mit 40 A Nennstrom hält ja locker das Mehrfache für die Sekundenbruchteile des Inrushs aus. Daher kommt mir die Erklärung auch nicht ganz schlüssig rüber.

Entsprechen musst du auch die Verdrahtung für mindestens 40A
auslegen.

Aber wenn es so wäre, ja nur für einen kurzen Stromimpuls von 40 A, also nicht mit Querschnitten und v.a. Klemmen, die 40 A auf Dauer mitmachen(?). Ich würde Federzugklemmen verwenden, die auf 25 A spezifiziert sind. Dementsprechend käme auch ein 25-A-Leitungsschutzschalter Charakteristik B hinein. Bei Gleichstrom löst der magnetische Schnellauslöser dann ja erst bei über 125 A unverzögert aus.

MfG,
Marius

Hallo Marius,

Entsprechen musst du auch die Verdrahtung für mindestens 40A
auslegen.

Aber wenn es so wäre, ja nur für einen kurzen Stromimpuls von
40 A, also nicht mit Querschnitten und v.a. Klemmen, die 40 A
auf Dauer mitmachen(?). Ich würde Federzugklemmen verwenden,
die auf 25 A spezifiziert sind. Dementsprechend käme auch ein
25-A-Leitungsschutzschalter Charakteristik B hinein.

Da hast du dich aber etwas verechnet:

Beispiel:

  • 300 VA-Wechselrichter mit angeblichem Wirkungsgrad von mindestens 88 %
  • maximaler Eingangsstrom 40 A

300VA / 12V = 25A
25A / 0.88 = 28.4A

Das wäre dann der Strom bei 300VA Ausgangsleistung und 12V Eingangsspannung.

Bei 10V komme ich dann auf 34A.

Dann haben wir aber noch einen kleinen Rechenfehler!
Die 88% Wirkungsgrad sind der optimale Wert und dieser befindet sich so bei 40-80% der maximalen Ausgangsleistung. Über und unter diesem Punkt wird der Wirkungsgrad wieder schlechter.

Das sieht dann z.B. so aus:
http://www.tecchannel.de/bild-zoom/431450/5/346111/i…
http://www.infineon-designlink.com/images/article/di…
http://www.tomshardware.de/Netzteil-richtige-Dimensi…

Mit 80% bei 100% Leistung und 10V Eingangsspannung komme ich dann schon auf 37.5A , also grob gerundet 40A und weit weg von deinen 25A.

MfG Peter(TOO)