Wie Abflussrohrverstopfung VORBEUGEN?

Wie verhalte ich mich „ideal“, um einer langsamen (sich über Jahre aufbauenden) Abflussrohrverstopfung bzw. -Verengung vorzubeugen?

Als (zeit-, geld- und kaloriensparender) männlicher Single habe ich mir im Lauf der Jahre zunehmend angewöhnt, nur sehr selten warme Mahlzeiten zu bereiten. Wenn, dann sind es vorzugsweise fettarme aufzukochende Gerichte. So benutze ich Kaffeepott, kleinen Teller, Müslischüssel sowie Messer und Gabel zumeist mehrere Tage hintereinander und spüle sie nach Gebrauch jeweils nur kurz kalt ab, weil sich so gut wie keine Fette absetzen.

Das Geschirr für die wenigen warmen Mahlzeiten (Kochtopf, Suppenteller etc.) spüle ich ca. einmal in 2 Wochen mit dem Geschirrspüler - wenn der so voll ist, dass seine Nutzung gerechtfertigt ist. Seit Jahren sieht das Handspülbecken nur alle paar Monate warmes Wasser und Spülmittel zur Reinigung größerer Teile, die nicht in den Geschirrspüler passen.

Obwohl ich darauf achte, möglichst keine Essensreste, kein Öl und Fett in den Abfluss gelangen zu lassen (Feinsieb), stelle ich fest, dass im Lauf der Zeit das Leerlaufen des Beckens zunehmend mehr Zeit braucht. Ich kenne die Methoden, um ein verstopftes Abflussrohr wieder freizubekommen - von „Pömpel“ über „Backpulver plus Essig“ bis „Rohrspirale“.

Aber ich will nicht bis zur Verstopfung warten, sondern dieser - möglichst sanft, also ohne Chemie und ohne handwerkliche Eingriffe - vorbeugen.
So kam mir heute der Gedanke, dass es vielleicht sinnvoll sein könne, einmal pro Woche (?) ein Becken voll warmen Wassers mit Spülmittel durchlaufen zu lassen - in der Hoffnung, dass diese fettlösende Flüssigkeit die Ablagerungen (möglicherweise Fettrückstände aus früheren Jahren, in denen noch gekocht und gebraten wurde?) nach und nach aufweicht, so dass sie „mitgerissen“ werden können.

Meine Fragen an die Wissenden:

  • Liege ich mit dieser Idee halbwegs richtig? Oder wäre das warme Spülwasser nur unnütze Energieverschwendung?

  • Was ist schonender für’s Abwasserrohr: Die seltenere Nutzung des Geschirrspülers (dann aber mit maximaler Wassertemperatur), oder die häufigere Nutzung des Handspülbeckens mit gerade handwarmem Spülwasser? (Also quasi Verzicht auf den Geschirrspüler).

  • Ist es sinnvoll, in den Geschirrspüler Entkalkungssalz einzufüllen, obwohl dies zur Reinigung selbst nicht erforderlich ist? (Das Wasser hier ist sehr weich/kalkfrei, so dass ich seit vielen Jahren schon kein Entkalkungssalz hinzugefügt habe, weil die „All-in-one-tabs“ sowohl das Reinigen als auch das Klarspülen vollkommen zufriedenstellend erledigen).

Herzlichen Dank für sachdienliche Hinweise, die zur Ergreifung der „Übeltäter“ führen.
LG, FatzManiac

Hallo!

Bist Du Mieter oder Eigentümer ?

Mieter muss sich nicht kümmern.  Wenn es verstopft durch normalen Gebrauch (der liegt vor),dann wäre es das Problem des Vermieters.

Schlechtes Ablaufen behebt man durch Abbau und Reinigung des Spülenablaufs,incl. Siphonbogen und Rohrstück bis Wandeinlauf.
Dort sitzt erfahrungsgemäß immer etwas.

Zusätzlich mag eine fehlende Belüftung des Ablaufrohres den Ablauf verzögern.

Eimer, Gummihandschuhe, alte Flaschenbürste und es ist wieder so sauber wie aus dem Laden (na gut,aber fast).
Mehr als auf die Lage und Anordnung der Dichtringe muss man nicht achten.

Weitergehendes halte ich für unnötig.

Wenn Leitung durch ungünstige Rohrführung oder jahrelangen Eintragung von Fetten mit Ablagerungen im Durchmesser stark verkleinert wäre, dann muss man professionell spülen und ggf. fräsen. Das löst dann auch kein Heißwasser und Spülmittel.

Generell sind Küchenleitungen stärker von Ablagerungen betroffen als Dusch-, Waschbecken- , WC-Leitungen. Da sitzen dann z.T. fingerdicke weiße Ablagerungen drin, die hauptsächlich aus Fetten bestehen. Meist auch nicht im Teil der senkrechten Küchenleitung, sondern am Übergang in waagerechte Sammelleitungen, wo es langsamer fließt und sich Stoffe absetzen und anlagern können.

MfG
duck313

Hallo, duck313,

Du nimmst ja sehr fundiert Stellung zu meiner Frage. Vielen Dank dafür!

Bist Du Mieter oder Eigentümer ?
Mieter muss sich nicht kümmern.  Wenn es verstopft durch
normalen Gebrauch (der liegt vor),dann wäre es das Problem des Vermieters.

Ich bin Mieter, aber wenn ich mit wenig Aufwand etwas Vorbeugendes tun kann, dann haben sowohl der Vermieter als auch ich weniger Stress.

Schlechtes Ablaufen behebt man durch Abbau und Reinigung des
Spülenablaufs,incl. Siphonbogen und Rohrstück bis Wandeinlauf.
Dort sitzt erfahrungsgemäß immer etwas.

Das habe ich bereits gemacht. Bis zum Wandeinlauf ist alles sauber.

Zusätzlich mag eine fehlende Belüftung des Ablaufrohres den Ablauf verzögern.

In der Küche befindet sich kein Belüftungsstutzen - nur im Bad, aber das hängt wohl an einem eigenen Abwasserstrang.
Ist es denn heute üblich, auch in der Küche einen Belüftungsstutzen einzubauen, oder wo gehören die hin? Das Mehrfamilienhaus ist jetzt etwa 30 Jahre alt.

…Da sitzen :dann z.T. fingerdicke weiße Ablagerungen drin, die
hauptsächlich aus Fetten bestehen. Meist auch nicht im Teil
der senkrechten Küchenleitung, sondern am Übergang in
waagerechte Sammelleitungen, wo es langsamer fließt und sich
Stoffe absetzen und anlagern können.

Genau damit wurde ich konfrontiert, als ich etwa 1 Jahr´lang hier wohnte (das ist jetzt mehr als 15 Jahre her), war die Leitung in der Wand bereits einmal „zu“, so dass der Rohrreinigungsdienst mit einer Motorspirale ran musste. Die Spirale wurde damals so etwa 3 bis 4 Meter weit ins Rohr eingeführt, und der Rohrreiniger erklärte mir, dass es sich überwiegend um Fettablagerungen handelte, die wohl insbesondere die erste Rohrkrümmung in der Wand zugesetzt hatten.

Offenbar war das damals eine Hinterlassenschaft meiner Vormieter. Das war eine kleine Familie, die sicher regelmäßig warme Mahlzeiten (also auch mit Fett) zubereitet hat. Das Schlamassel fand ich damals ziemlich dramatisch. Genau das möchte ich für die Zukunft vermeiden, obwohl damals der Vermieter den Reinigungsdienst beauftragt und bezahlt hatte. Ich weiß nicht mehr wie viel es war, aber es erschein mir damals schon recht teuer.

Alles in allem verstehe ich Deine Tipps dahin gehend, dass - wenn ich etwas Vorbeugendes tun will - das einzig Sinnvolle wohl ein Versuch wäre, mit einer Handspirale dasselbe zu bewirken, wie der Profi damals. _ Noch _ ist das Rohr ja nicht „zappenduster“.

LG, FatzManiac

Hallo

Bei meinen Eltern läuft auch kaum je warmes/heisses Wasser durch den Küchenabfluss. Nachdem eine professionelle Reinigung erforderlich geworden war, hat ihnen der Handwerker empfohlen, ab und zu ein ganzes Spülbecken voll heisses Wasser mit etwas Spülmittel hinunterzulassen. Ich beherzige das seither auch und nutze die Gelegenheit, um beispielsweise mal den Abfalleimer auszuwaschen, Gartenwerkzeug zu säubern etc.

Ich bin kein Fachmann. Ob und bis wohin das wirklich etwas wirkt, kann ich nicht beurteilen. Das zumindest neuere, oberflächliche Ablagerungen so eher mitgerissen werden als bei immer nur wenig und kaltem Wasser, scheint logisch.

Gruss
nichtsalsfragen

Hallo, nichtsalsfragen,

…Das zumindest neuere, oberflächliche Ablagerungen so eher mitgerissen werden als bei immer nur wenig und kaltem Wasser, scheint logisch.

Ja, das war das Fantasiebild, das mich heute morgen auf meine Frage brachte. Und wenn ich „ab und zu“ mit „einmal pro Monat“ übersetze, hält sich die Energieverschwendung auch in verträglichen Grenzen.

LG, FatzManiac

Das Geschirr für die wenigen warmen Mahlzeiten (Kochtopf,
Suppenteller etc.) spüle ich ca. einmal in 2 Wochen mit dem
Geschirrspüler - wenn der so voll ist, dass seine Nutzung
gerechtfertigt ist. Seit Jahren sieht das Handspülbecken nur
alle paar Monate warmes Wasser und Spülmittel zur Reinigung
größerer Teile, die nicht in den Geschirrspüler passen.

Es kann auch sein, dass in der Fallleitung die Ablagerungen über den Abzweig Deiner Küche „wachsen“, wenn Du Dein Spülbecken kaum benutzt. Deine Stichleitung läuft dann nicht mehr ab, obwohl Du die Küche gar nicht benutzt.

Obwohl ich darauf achte, möglichst keine Essensreste, kein Öl
und Fett in den Abfluss gelangen zu lassen (Feinsieb), stelle
ich fest, dass im Lauf der Zeit das Leerlaufen des Beckens
zunehmend mehr Zeit braucht. Ich kenne die Methoden, um ein
verstopftes Abflussrohr wieder freizubekommen - von „Pömpel“
über „Backpulver plus Essig“ bis „Rohrspirale“.

Aber ich will nicht bis zur Verstopfung warten, sondern dieser

  • möglichst sanft, also ohne Chemie und ohne handwerkliche
    Eingriffe - vorbeugen.
    So kam mir heute der Gedanke, dass es vielleicht sinnvoll sein
    könne, einmal pro Woche (?) ein Becken voll warmen Wassers mit
    Spülmittel durchlaufen zu lassen - in der Hoffnung, dass diese
    fettlösende Flüssigkeit die Ablagerungen (möglicherweise
    Fettrückstände aus früheren Jahren, in denen noch gekocht und
    gebraten wurde?) nach und nach aufweicht, so dass sie
    „mitgerissen“ werden können.

Meine Fragen an die Wissenden:

Liege ich mit dieser Idee halbwegs richtig? Oder wäre das
warme Spülwasser nur unnütze Energieverschwendung?

Es kommt auf die Rückstände im Rohr an. Ist es Fettschlamm, dann könnte der Wasserschwall mit warmen Wasser etwas bringen. Der Schlamm wird von der Strömung mitgerissen.
Ist es hartes Fett, bringt der Wasserschwall aus dem gefüllten Spülbecken gar nichts. Auch heisses Wasser bringt da nichts.

Was ist schonender für’s Abwasserrohr: Die seltenere Nutzung
des Geschirrspülers (dann aber mit maximaler
Wassertemperatur), oder die häufigere Nutzung des
Handspülbeckens mit gerade handwarmem Spülwasser? (Also quasi
Verzicht auf den Geschirrspüler
).

Grundsätzlich ist das Spülbecken besser für die Selbstreinigung des Rohres geeignet.
Moderne Spülmaschinen bringen zu wenig Wasser.
Das größte Problem ist die Abkühlung des Abwassers im Rohr: Dabei wird das Fett hart und setzt sich dabei im Rohr ab. Wenn Du wenig heisses Wasser aus der Spülmaschine hast, kommt es vielleicht genauso kalt im Rohr an, wie ein ganzes Spülecken lauwarmes Wasser. Besser wäre es, das Spülbecken erst abkühlen zu lassen. Und das Spülbecken mit kaltem Wasser abzulassen. Dann sind die Fettaugen schon verhärtet und setzen sich weniger im Rohr ab.

Ist es sinnvoll, in den Geschirrspüler Entkalkungssalz
einzufüllen, obwohl dies zur Reinigung selbst nicht
erforderlich ist? (Das Wasser hier ist sehr weich/kalkfrei, so
dass ich seit vielen Jahren schon kein Entkalkungssalz
hinzugefügt habe, weil die „All-in-one-tabs“ sowohl das
Reinigen als auch das Klarspülen vollkommen zufriedenstellend
erledigen
).

Da kann ich Dir nichts dazu sagen.

Herzlichen Dank für sachdienliche Hinweise, die zur Ergreifung
der „Übeltäter“ führen.
LG, FatzManiac

Ich würde mir aber an Deiner Stelle nicht so viele Gedanken machen. Wichtig ist, dass immer viel Wasser durchläuft. Also eher das Spülbecken, als die Spülmaschine. Wassersparen führt zu Verstopfungen.
Nur musst Du daran denken: Das Wasser zahlst Du. Den Rohrreiniger bei einer Verstopfung (durch normalen Gebrauch) der Vermieter!

MFG Alexander Kreis

Hallo Alexander,

Grundsätzlich ist das Spülbecken besser für die Selbstreinigung des Rohres geeignet.
Moderne Spülmaschinen bringen zu wenig Wasser. Das größte Problem ist die Abkühlung des Abwassers im Rohr: Dabei wird das Fett hart und setzt sich dabei im Rohr ab. Wenn Du wenig heisses Wasser aus der Spülmaschine hast, kommt es vielleicht genauso kalt im Rohr an, wie ein ganzes Spülecken auwarmes Wasser. Besser wäre es, das Spülbecken erst abkühlen zu lassen. Und das Spülbecken mit kaltem Wasser abzulassen. Dann sind die Fettaugen schon verhärtet und setzen sich weniger im Rohr ab.

Interessant! An diesen physikalischen Vorgang hätte ich nicht gedacht!

Aus alledem leite ich jedenfalls ab, dass ich den Geschirrspüler jedenfalls nicht durch einen neuen ersetzen werde, wenn er mal den Geist aufgeben sollte. (Spätestens) dann wird wieder alles von Hand gespült. Vielleicht beginne ich damit aber auch schon früher …

…Nur musst Du daran denken: Das Wasser zahlst Du…

Deutlicher als die Wasserkosten fällt aber der Strom zur Wassererwärmung ins Gewicht. Ich muss mir das mal durchrechnen.

LG, FatzManiac