Wie am besten Antikörper lagern und verschicken?

Hallo Experten,

Ich habe verschiedene in Puffer gelöste Antikörper aus einem älteren Projekt, die wir jetzt gern wiederverwenden und einen Teil davon ins Ausland zu einem Partnerlabor schicken möchten. Z. Zt. sind die Antikörper bei -20°C in 0,2 L Flaschen eingefroren. Der Spezi der damals damit gearbeitet hat ist leider nicht mehr bei uns und ich kenne mich noch nicht besonders gut damit aus. Ich würde gern die 200 ml auf kleinere Portionen verteilen und dann wieder einfrieren oder ist kühl lagern (4°C) besser? Schadet mehrmaliges einfrieren und auftauen den Antikörpern? Sind Polypropylen-Gefäße gut zum lagern oder bleiben die Antiköper dann an der Gefäßwand hängen? Reichen beim verschicken normale Kühlelemente oder wäre Trockeneis angesagt? Kann man hier wirklich was falsch machen oder mache ich mir einfach zuviel Gedanken?

Ich hoffe jemand kann mir ein paar Tipps geben.

Gruß
Grin

Hallo Grin,

Antikoerper sind zwar im Allgemeinen recht stabil, aber dennoch solltest Du sie im gefrorenen Zustand verschicken. Styropor-Box und Kuehlelemente sind ausreichend, wenn die Sendung innerhalb von ein oder zwei Tagen beim Empfaenger ankommt. Das Verschicken ist dann auch mit deutlich weniger Aufwand und Papierkram verbunden als wenn Du Trockeneis verwendest (gerade wenn’s ins Ausland geht).

mehrmaliges Einfrieren und Auftauen der Antikörper

Niemand arbeitet gerne mit Sachen, die schon oft aufgetaut und eingefroren wurden. Darauf wuerde der forsche Forscher naemlich sofort die Schuld schieben, wenn ein Antikoerper im Essay ploetzlich nicht mehr funktioniert. Ob’s stimmt ist eher zweitrangig. Daher schlage ich vor, den Antikoerper zu aliquotieren. Du kannst z.B. die 200ml in 8 x 25ml aufteilen; eines der Roehrchen mit 25ml teilst Du dann noch in 10 x 2,5ml auf. Nun verwendest Du zunaechst jedes der 2.5ml und wenn die alle aufgebraucht sind, dann taust Du eines der 25ml Roehrchen auf usw. (ob diese Mengen Sinn machen haengt natuerlich davon ab, wieviel Antikoerper Du fuer einen Essay benoetigst).

Polypropylen-Gefaesse sollten schon ok sein. Ist bestimmt sicherer als Glasflaschen.

Viele Gruesse,

Marcus

Mehrmaliges Einfrieren und Auftauen führt zu Aggregaten besonders wenn der Fc Teil noch dran ist. Weniger empfindlich sind Fab und F(ab)2 Fragmente. Die Aggregate binden dann unspezifisch an Oberflächen und „verkleben“ und interferieren mit der Nachweisreaktion. Unabhängig von der Versendung und Lagerung sollte man ältere Präparate vor der Verwendung ultra-zentrifugieren (oder gelfiltrieren), um eventuelle hochmolekulare Aggregate heraus zu bekommen.
Udo Becker

Danke für die Tipps! owt
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