Hallo Freunde des Alters,
wir haben eine Verwandte im Pflegeheim, die - obwohl im früheren Leben sehr kontaktfreudig - sich von allem abkapselt, allein in ihrem Zimmer die Zeit verbringt (auch die Mahlzeiten dort einnimmt) und mit den anderen Heiminsassen keinen Kontakt pflegt (sind ja alle plem plem, alt und krank!). Da die Frau selbst dement ist, kaum sieht und ganz schlecht hört (daher auch kein Radio oder TV) ist natürlich eine Kontaktaufnahme mit ihr mühsam. Durch die selbst gewählte Isolation fühlt sie sich jetzt, nach 1,5 Jahren Heimaufenthalt, natürlich sehr einsam. Ihr wäre am liebsten, einmal am Tag käme eine nette Frau zu ihr auf Besuch, um sich mit ihr eine Stunde lang zu unterhalten! Das ist natürlich ein unerfüllbarer Wunsch. Ich selbts wohne mit meiner Familie 130 km entfernt, daher sind unsere besuche auch nichtsehr häufig. Für das Pflegepersonal ist die Dame natürlich „pflegeleicht“, weil sie übehaupt keine Ansprüche stellt und in Ruhe gelassen werden will. Wir wollen jetzt veranlassen, dass die Verwandte regelmäßig an den Mahlzeiten im Speisesaal teilnimmt, auch wenn es ihr nicht passt, damit sie sich an fremde Menschen gewöhnt und vielleicht doch zu der einen oder anderen Person Zutrauen gewinnt, auch wenn es für sie zunächst Stress bedeutet. Frage: Ist diese „Zwangskontaktierung“ zumutbar und aussichtsreich, oder sollten wir es besser von vornherein unterlassen? Was könnte man noch sonst tun? Die Dame bewohnt ein Einzelzimmer; wäre die Unterbringung in einem Doppelzimmer vielleicht besser?
Danke für Eure Ratschläge
Wolfgang D.