Guten Tag,
Meine Stute geht nicht so recht am Zügel. Nun wurde mir gesagt, daß ich es einmal mit einem Pelham versuchen soll. Wie benutze ich sie richtig und wie wird sie an die Trense angebaut?
ich hoffe, es kann mir jemand weiterhelfen. Schon mal danke im voraus.
Lg Anja
Hi,
ist nicht das, was Du hören willst… Solche Probleme:
Meine Stute geht nicht so recht am Zügel. …
Löst man nicht mit dem Gebiss. Bzw. nicht mit einem schärferen Gebiss.
Das Pelham hat eine Hebelwirkung und ist somit eine „scharfe“ Zäumung. Für Probleme genannter Art in meinen Augen sicher nicht geeignet.
Probieren bzw. umhören an sich ist sicher erlaubt. Unterschiedliche Materialien, Stärken, Formen. Aber alles im Rahmen. Und mit Verlaub: Alles, womit ich nicht umgehen kann (wie einschnallen, wie nutzen), mach ich mit meinem Pferd nicht allein. Sowas mach ich auf Empfehlung MEINES Trainers und MIT meinem Trainer.
Das korrekte „am Zügel gehen“ ist das Ergebnis der Arbeit und macht nur dann richtig Sinn, wenn es ehrlich erarbeitet wird. In Zwangshaltung kann ich mein Pferd auch mit Hilfszügeln ala Ausbinder pressen. Auch wenn es nicht so „schick“ ist…
VG
Monroe
Hallo,
ich kann Monroe nur zustimmen, du solltest das Problem anders angehen. Den Kopf mit aller Kraft zur Brust zu ziehen, ist nicht die Lösung. Bei der Frage des richtigen An-den-Zügel-Reitens können dir hier aber sicherlich einige behilflich sein.
Schöne Grüße!
Guten Tag,
Hi,Monroe
danke für deine ehrliche Antwort. eigentlich ist das auch neine Meinung, nur mir wurde dazu geraten, es eimal mit nem Pelham zu versuchen. Werde weiterhin mit Hilfzügeln trainieren.
lg Anjana71
Hallo Anjana,
schön, dass Du dich nicht so „auf den Schlips getreten fühlst“.
Für das an-die-Hilfen-reiten fehlt oft nur noch ein kleiner Schubs in die richtige Richtung. Nur wo ist die? Das ist wirklich Aufgabe des Reitlehrers.
Es kann an so vielen Dingen liegen. Einen Hilfszügel finde ich persönlich besser, als andauernd mit einem gegen die Hand gehenden Pferd durch die Gegend zu eiern. So lange es keine SChlaufzügel oder ähnliche „Hilfzügel“ mit solchen Mechanismen sind.
Können denn erfahrenere Reiter Dein Pferd an die Hilfen stellen? Mir hat es früher geholfen, ein so abgerittenes Pferd nachzureiten. Es war einfacher und ich hatte als Hauptaufgabe, alles einfach mal nachzufühlen. Oder mit Hilfszügel abreiten und zum Schluß noch mal ohne reiten… Es gibt viele Ansatzpunkte. Finden musst Du sie bzw. eigentlich ist es der Job vom Reitlehrer.
Viel Erfolg
Monroe
Hi
geht nicht so recht am Zügel
Das ist wie „mein Auto fährt komisch“.
Anlehnungsprobleme können körperliche Ursachen haben (Zähne, Kiefer, zu enge Ganaschen).
Oder du hast eine zu harte Hand bei nem maulsensiblen Pferd (wenn’s ganz schlecht kommt hat’s noch enge Ganaschen - wäre ne schlechte Kombination).
Eine Hand is eh immer gröber als die andere (bei Rechtshändern die linke).
Solltest dein Reiten mal von neutralen Dritten beurteilen lassen und mal andere dein Pferd reiten lassen und hören was sie so sagen.
Für’s vorwärts-abwärts kann man auch Cavaletti ins Training einbauen und dadurch an eine leichte Anlehnung kommen (trainiert imo auch eine harte Hand mal nachzugeben).
Hilfszaum sollte nur temporär verwendet werden (scharfe Zäumung ist bei Pferden die [noch] nicht am Zügel gehen können nicht empfehlenswert), in der Ausbildung und bei der Korrektur - wenn es denn Sinn macht.
Gilt auch für Reithalfter und ganz besonders für Sperrriemen.
Permanenter Hilfszaum kaschiert nur Ausbildungsdefizite und Reitfehler. Deine Bekannte die ihre Pferde so aufzäumen sollteste dein Pferd natürlich nicht überlassen.
MfG
Lilly