Meine beste Freundin hat vor ein paar Tagen die Diagnose bekommen, dass sie Krebs hat. Vor ihr stehen nun Chemotherapien und Bestrahlungen. Ich selbst weiß nicht genau, wie ich damit umgehen soll. Ich besuche sie nun schon täglich im Krankenhaus, aber ich weiß nicht genau wie ich mir verhalten soll. So zu tun als sei alles normal und mit ihr normal umzugehen ist einfach schwierig! Wenn ich sie sehe werde ich selber traurig, dabei möchte ich sie doch aufheitern! Ich erzähle ihr schon immer den neuesten Tratsch, aber dann frage ich mich auch, ob sie das denn so will, da sie oft dann nicht mehr so zuhört oder genervt wird… Hat jemand schon solch eine Erfahrung gemacht und kann mir erzählen, wie ihr demjenigen am besten zur Seite gestanden seid?
Ich weiß nicht ob es weiterhilft. Aber ich hatte mal einen ähnlichen Fall. Am Anfang habe ich mich gezwungen immer so zu tun als wäre nichts. Das hat mein Gegenüber gemerkt und wurde auch genervt. Ich bin dann auf die Person zugekommen und habe gefragt was ihr gut tun würde und wir haben ganz offen darüber gesprochen und danach war es wunderbar und wir haben die schwere Phase hervorragend gemeistert. Aber das wichtigste ist m.E. den Wunsch des anderen dann zu akzeptieren und sich vor dem Gespräch darauf einzustellen, dass die andere Person vielleicht anders reagiert als man sich das vorgestellt hat und darf das dann nicht persönlich nehmen. Ach so und sei einfach für die Person da!
LG
Hallo,
also zwischen euch beiden scheint es ja ausgesprochen zu sein, da brauchst du nicht herumzulavieren und um den heißen Brei zu reden.
Und deine Freundin wird sicher auch (ab und zu) traurig sein. Aber das Leben geht weiter und Krebs ist kein Todesurteil (mehr). Ich habe es selber durchgemacht und rede(te) am Liebsten mit den Leuten, die mir ihre Traurigkeit nicht vorenthalten und die mir nichts vormachen. Denn das durchschaue ich ja dann doch schnell, und das ist blöder.
Und dennoch, das Leben, das vor einem liegt, sollte man mit Höhen und Tiefen leben, und die hat einer mit Krebsdiagnose genauso, mal einen schlechten Tag, mal einen guten. Ich erinnere mich an auch gute Lacher, wenn wir mit unserer Chemo-Infusion dalagen und „alte Bekannte“ auch so einen (Sch…)-Cocktail neben uns bekamen, wir waren auch da zusammen fröhlich und niedergeschlagen, je nach Tag, obwohl wir uns nur da trafen, auch so ist das Leben.
Ich bin ein Glücklicher mit mehr als ten-years-after, das weiß ich sehr zu schätzen!
Und nun noch Voltaire:
„Ich habe beschlossen glücklich zu sein, weil es gut für die Gesundheit ist“
mag nicht jeder, mich freut(e) einen solche Karte mit einer Freundschafts- oder Liebesbotschaft…
es grüßt ynot
Vielen Dank euch! Ich werde mal mit ihr reden und mich einfach nicht verstellen…