Meine Frau leidet seit Jahren an Depressionen,hat aber eine Therapie immer abgelehnt.Ich habe neben meiner Arbeit immer den Haushalt und die Erziehung der Kinder übernommen.Kürzlich hat meine Frau einen Suizidversuch unternommen und war für kurze Zeit in der Psychatrie,wo Sie auch jegliche Hilfe abgelehnt hat.Jetzt habe ich raus bekommen das Sie sich mit einem anderen Mann trifft und bei mir ist wirklich das Maß erreicht.Ich möchte das meine Frau auszieht und möchte mit meinen beiden Söhnen (4und8 Jahre alt)endlich ein ruhiges Familienleben führen.Habe nur Angst das irgendein Richter meiner Frau die Kinder zuspricht.Das wäre für mich und die Kinder eine Katastrophe.Wer kann mir Rat geben,wie ich am besten vorgehe.Vielen Dank im voraus.Bin für jeden wertvollen Tip dankbar.
Hallo Ray,
ich nenne Dich weiter so, damit die Privatsphäre im Internet gewährleistet ist. Vielen Dank für Dein Vertrauen und Deine Offenheit.
Ihr lebt in einer nichtehelichen Lebensgemeinschaft, wie ich es Deinen Informationen entnommen habe. Hast Du mit der Mutter Deiner Kinder das gemeinsame Sorgerecht?
In diesem Fall ist nach einer Trennung keine Instanz zuständig, die die Folgen regelt. Ihr müsst selber entscheiden, was Ihr macht.
Jetzt kommt immer ein entscheidendes Kriterium hinzu. Ist die Trennung hoch emotional und damit konflikthaft oder seid ihr Euch einig, wir trennen uns.
Im ersten Fall wird in der Regel ein Gericht angerufen, um eine Entscheidung in einem Prozess zu finden. Ein Gerichtsprozess ist immer unkalkulierbar und als Lösungsweg meist der Schlechteste. Viele, Mütter und auch Väter, die dachten, sie hätten die besten Argumente, sind kläglich gescheitert, weil das Gericht Dinge anderes bewertet als angenommen. Auch eingeschaltete Sachverständige haben unterschiedliche Einstellungen und Sichtweisen.
Ein weiter Punkt ist zu beachten. Eine Trennung der Eltern ist immer für Kinder ein problematisches Ereignis. Kinder wollen immer beide Eltern unter einem Dach haben und zu beiden Eltern Kontakt.
Der sollte auch unbedingt erhalten bleiben und nach klaren Regeln konsequent umgesetzt werden. Dabei ist es völlig egal, wie grün oder ungrün sich die Eltern sind. Es gibt immer eine Partner- und eine Elternebene. Die Trennung auf der Partnerebene vollzieht sich. Die Konflikte und der Stress, die auf der Paarebene entstehen, darf auf keinen Fall auf die Elternebene übertragen werden. Denn das schadet den Kindern.
Kinder haben ein großes Problem. Sie unterstützen immer ihre Eltern und vor allem den, dem es schlechter geht und der schwächer ist. Sie wollen im höchsten Maße loyal sein.
Hier können Kinder schnell missbraucht werden und hier gilt es aufzupassen. Kinderherzen sind empfindlich und sehr zerbrechlich.
Geht es zum Beispiel der Mutter schlecht und sie zeigt den Kindern deutlich, dass sie sehr traurig wird, wenn sie zum Vater gehen, dann werden die Kinder den Umgang mit dem Vater wahrschein ablehnen. Das können Väter wie Mütter sehr subtil steuern.
Das andere Problem kommt, wenn Rechtsanwälte eingeschaltet werden und eine gerichtliche Auseinandersetzung droht. Die Gefahr habe ich oben beschrieben. Deshalb solltest Du, wenn Du einen Rechtanwalt brauchst, einen nehmen, der einen Mediationsansatz verfolgt. Denn nur, wenn sich die Eltern auf der Elternebene miteinander reden und handeln können, wird das Kindeswohl am besten gesichert.
Deshalb versuche immer Paar- und Elternebene zu trennen. Auch die Qualität und Ausgestaltung der Beziehung des Elternteils zum Kinde bestimmt er selber. Eine Einmischung des anderen Elternteils darf nicht geschehen. Nur in ganz seltenen Ausnahmenfällen, wie Gewalt, Missbrauch oder Verwahrlosung ist einzugreifen. Das würde ich aber immer über andere Intuitionen, wie Jungendamt, durchführen lassen.
Sicherlich ist bei Mutter Deiner Kinder die Erziehungsfähigkeit aufgrund ihrer Vorgeschichte zu prüfen, ob sie in der Lage ist, alleine für das Wohl der Kinder zu sorgen.
Was kannst Du machen? Führe jeden Abend ein Tagesprotokoll (Terminkalender) und trage in Stichworten ein, was Du mit den Kindern gemacht hast. Erfasse auch, wann und welche Verfehlungen es bei der Mutter gegeben hat. Nutze diese Aufzeichnung aber nie als Drohung. Die ist ausschließlich für den Notfall vor Gericht gedacht. Biete immer Deine Kooperation an.
Zudem solltest Du sicherstellen, wie Du Deine Kinder betreust oder die Betreuung sicherstellst. Baue ein sicheres und stabiles Netzwerk auf. Lasse Dich aber nicht von Einzelnen blenden, die jetzt alles versprechen und später nichts halten. Es soll immer Dein Leitbild seine: Kinder lieben und brauchen beide Eltern.