Wie bekomme ich neues Holz so hin wie aus 1900

Hallo, guten Tag.

Ich wollte mal fragen wie ich frisches Holz, von der Oberfläche her,
so hin bekomme wie das dunkelbraune Holz aus der 1900er Bauernzeit.
Also diese alten Schlafzimmer, Küchenbüffets etc.

Denn wenn ich Holz normal schleife etc. ist ja die Oberfläche glatt.
Selbst wenn ich das Holz nur Öle oder beize,
ist die Oberflache (Of)glatt.

Was ich aber möchte ist, das die Of zwar glatt ist,
aber diese „Poren“ vom Holz frei sind.
Wenn mann mitn Fingernagel drüberfährt, spürt man deutlich die kleinen furchen und „tiefen Kratzer“
Habe versucht das zu Fotografieren, geht aber nicht wirklich.
Von weiten sieht die Of leicht matt bis seidenmatt aus,
und die vertiefungen sind immer dunkler.
So kommt die Maserung sehr schön hervor.

Nur wie mache ich das?

Wollte von meinen verstorbenen Lebenspartner (81J.) einige alte Möbel herrichten. Viele haben Wasserflecken.
Einige müsste ich mit frischen „Brettern“ als „Regalboden“ neu machen, und wollte daher den gleichen Look wie das original.

Hoffe das Ihr wisst was ich meine.

Für Hilfe schonmal besten Dank.

Mfg

Hallo,
ich kenne mich damit zwar nicht aus, mein Vorschlag wäre aber den Alterungsprozess künstlich zu beschleunigen, also das Holz strapazieren. Villeicht hilft es das mit verschiedenen Mitteln an kleinen Probeholzstücken auszuprobieren, z.B. mit Lauge, Bürsten, Hochdruckreiniger, …
Villeicht kannst du aber auch echtes altes Holz irgendwo auftreiben und das dann verwenden.
Ich hoffe ich kann mit meinen Vorschlägen ein bisschen weiterhelfen…

Mfg Cursus13

Hallo.

Naja, das künstliche Altern wollte ich eigentlich nicht,
weil sich ja dann wieder die Oberfläche ändert.

Mfg

Hallo Ricardo

Zuerst einmal kommt es darauf an, um welche Holzart es sich handelt.
Dann musst du dich entscheiden, ob du von Poren redest oder von Riefen.
Nach deiner Beschreibung der vorhandenen Alterungserscheinungen kann man den Effekt mit Bürsten und vorsichtigem Erwärmen nachstellen.
Aber für mehr Rat braucht man mehr Informationen.

Gruß
Rochus

Hallo.

Danke für die Antwort.
Naja, sagen wir mal so, es sind eher sehr dünne Riefen.
Von der Anordnung / Kontur wie die Holzmaserung.
Die riefen sehen fast so aus, als ob man mit einer stumpfen Nadel leicht diese Vertiefungen reinritzt.
Die Längen sind unterschiedlich und ni9e gerade.

Vom Holz her kann ich mich noch nciht entscheiden.
Aber ich denke das es damals zu 1900-1930? Harthölzer wie Eiche benutzt wurde? Und das wollte ich weiterführen.
Also so original wie möglich.

Mfg

Achso.
Es sind originale Holzmöbel aus dem Jahre 1900-ca. 1930 rumm.
Und da ist nichts künstlich gealtert worden.

Will halt nur „neue“ Holzbretter die Oberfläche behandeln, wie Ölen, was man mit einem Schwam aufträgt und mit einen Lappen in Maserungsrichtung abwischt.

Mfg

So einfach geht das nicht
Lieber Ricardo,
hier werden zu viele Dinge miteinander vermischt.

Zunächst einmal muss man wissen, welche Holzart verwendet wurde und um welchen Möbelstil es sich handelt.

Viele Holzarten ändern ihren Farbton. Z.B. wir ursprünglich dunkles Walnussholz („Nussbaum“) honiggelb. andere Hölzer werden wiederum dunkler. Um diese Farbtöne hin zu bekommen, muss man wissen, welche Holzart verwendet wurde.

So, wie beschrieben, kann es sich um „altdeutsche“ Möbel handeln: Das ist Eichenholz mit Salmiakgeistdämpfen „geräuchert“. das klassische Beizverfahen. Dafür sprechen auch die „Poren“, wenn es denn welche sind. Poren sind Leitungsgefäße von Laubhölzern, die bei Eiche und Esche besonders groß sind.

Das sind nur ein paar Überlegungen, aber alles bleibt Spekulation, solange ich nichts näheres über das Möbel weiß.

Herzlichst

Ole Welzel

Grüß Gott
also, neues Holz soll so aussehen als wäre es 100 Jahre alt. Die wellige Oberfläche herzustellen sollte das einfachere sein. Das funktioniert mit Bürsten ganz gut.
Aber die Farbe und deren Veränderung, das vergilben und das bleichen der Holzfaser ist etwas was die Natur in 100 Jahren vollbracht hat.
Dies ist sicher schwieriger.
Bei Nadelhölzer würde ich sagen, eine sog. Wachsbeize in einem ähnlichen Farbton ist die einfachste Lösung, einen Alterungsprozess vorzutäuschen. In Kombination mit ein wenig Staub, Ruß, einem Flammenwerfer (geflammte Oberfläche - so was hat man tatsächlich mal gemacht) bekommst du sicher was hin. Ob es dir genügt must du entscheiden.
Grüße Helmut

Servuß
du hast recht, obwohl ich vermute das es sich eher um Nadelholz handelt. Aber klar, ist eine Vermutung und ohne Foto (Nahaufnahme) kann es vermutlich niemand klären
mfg

1 Like

Lieber Ricardo, sieht die Oberfläche denn so aus, wie mit einer braunen, klebrigen Masse behandelt und mit einem Zahnspachtel auf Maserung gebracht? Auch dies ist -v.a. bei süddeutschen und nordtirolischen Bauernmöbeln sehr verbreitet gewesen.
Wir kommen um guet Fotos nicht herum!
herzlichst
Ole Welzel

Hallo.

Nee.
Diese Technik mit der „klebrigen Masse und Zahnspachtel“ kenne ich.
Genauso wie die Arbeit mit einer Bierlasur und einen „Schläger“.
(ist ein quadratischer Pinsel mit sehr sehr langen Borsten.)
Darüber habe ich in meiner Maler/Lackierer Ausbildung einen Aufsatz schreiben müssen (Jahr 1994 so rumm)
Aber das ist es nicht.

Ich habe mal ganz oben einen Link zu den Fotos gepostet.
Hoffe das die halbwegs gut sind und annähernd zu erkennen ist,
worum es geht.

Mfg

ein link mit Bilder ganz oben ^^

Hallo.

So.
Ich habe mal versucht ordentliche Detailbilder zu machen.
Hoffe das die gut genug sind. (ich bin da ein kleiner Perfektionist.)
Aber zumindest erkennt man die Oberfläche um die es geht.

Mir ist auch bewust das man da auch gut erkennt das da der ganze Staub in den Riefen drinn steckt und alle ordentlich und gründlich gereinigt werden müsste und neu „geölt“ werden sollte.

Hier mal den link:

Mfg

Ole hat hier recht. Eichenholz. Vermutlich auch furniert. der Lack sieht mir aus wie so eine Art Schellack. War alles vor meiner Zeit.
Nun, ich würde sagen, beizen. Das ist die einfachste Art eine ähnliche Farbe zustande zu bekommen. Das einfachste wird sein eine Farbtonkarte hinhalten und einen einigermaßen passenden Farbton heraussuchen. Probebeizen.
Alternativ Farbtonkarte mit 2 passenden Farben heraussuchen (1x heller und 1x dunkler) Probebeizen, mischen und wieder probebeizen. Das kannst du bis zur vergasung treiben.
Ah ,ja mit Lack kommt die farbe wieder anders raus.
Auch eine Möglichkeit: Firma Arti bietet Service an: Musterstück und mehrere Stücke mit frischem „neuen“ Holz einschicken. Die stellen dann eine Farbe, Beize oder sonstwas ein. Kosten: 200-300 Euro + Material
Zu der Oberfläche möchte ich anmerken: Früher wurden die Sperrholzplatten für die Füllungen selbst hergestellt. Durch die relative Ungenauigkeit der Ausgangsmaterialien gibt es hier unterschiedliche Dicken. Dies macht ebenfals den besonderen Charakter dieses Möbels aus
Zum Lack noch: Heutige moderne Lacke fehlt dieser leicht speckige oder klebrige „Touch“. Deine Möbel wurden vermutlich mit dem Pinsel gestrichen mit unterschiedlichen Lackstärken. Auch der Lack war ein anderer wie heute. Ich habe irgendwann mal was von Schellack gehört.
grüße Helmut