Wie bekomme ich Seelenfrieden?

Hallo Franzi!

Wo genau ist denn die Grenze zwischem gesunden
Auf-sich-selbst-achten und vernünftigem
Sich-um-seine-eigenen-Bedürfnisse-kümmern und dem Egoismus,
den man so oft in der Welt beobachtet?

Schickst Du mir eine mail, wenn du es rausgefuinden hast? Danke.

(Beispiel: ich gehe
IMMER JEDEM anderen auf der Straße aus dem Weg. Ein Freund von
mir findet das amüsant und unterhaltsam. Weil er aber weiß,
dass mir tatsächlich niemand aus dem Weg geht

Ich denke manchmal, entgegenkommende Menschen spüren genau, ob man im letzten Augenblick doch ausweichen wird oder es auf einen Zusammenstoß ankommen lässt. In einem Buch über fernöstliche Kampfkunst habe ich einmal den Satz gefunden: „Ziehe dein Schwert nur dann, wenn du bereit bist, zu töten“, und ich denke, darauf läuft es auch beim Ausweichen hinaus: Solange du bereit bist, im letzten Moment doch auszuweichen, weicht niemand Dir aus.

Meiner Frau geht es ähnlich wie Dir: ihr weicht auch niemand aus. Sie selbst sieht den Grund dafür alleine in ihrer Körpergröße (1,60). Gut, ich kann’s nicht beurteilen, vermutlich hat man es mit fast 20 cm mehr und dem annäherend doppelten Kampfgewicht deutlich leichter, andere Menschen aus der Bahn zu pusten (obwohl ich auch eher der Ausweicher bin), aber ich beobachte bei meiner Frau auch, daß sie mit eingezogenen Schultern durch die Straßen huscht und sich extra schmal macht, wenn jemand entgegenkommt. „Ja, denn sonst rennen die mich um!“, sagt sie dann. Aber: Man signalisiert auf diese Weise nicht gerade, daß andere gefälligst einen Bogen machen sollen.

„If you see me comin’, better step aside, a lotta men didn’t, a lotta men died“

Du gehst halt im wahrsten Sinne des Wortes der Konfrontation aus dem Weg. :smile:

Gruß,
Max

Hallo Max,

vermutlich hat man es mit fast 20 cm mehr und dem annähernd doppelten Kampfgewicht deutlich leichter, andere Menschen aus der Bahn zu pusten

möglicherweise kommt noch etwas dazu:

„Es ist etwas anderes, von anderen Menschen als Mädchen/Frau und nicht als Junge/Mann wahrgenommen zu werden und sich im öffentlichen Raum zu bewegen. Das wurde mir schnell klar, als ich anfing, das lang gehegte Bedürfnis, als Frau zu leben, in die Tat umzusetzen. Eine der ersten Erfahrungen war, dass mir auf Gehwegen weniger Platz gelassen wurde und ich häufiger (Männern) ausweichen musste.“

(Quelle: http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=…)

Fand ich interessant, denn diesen Wechsel hat man sonst ja nicht. Natürlich kann es sein, dass sie sich als Frau auch anders bewegte und anderes ausstrahlte als vorher als Mann, aber ich glaube nicht, dass das alles ist.

Womit ich nicht bestreiten will, dass das eigene Auftreten einen gehörigen Einfluss hat!

Viele Grüße,

Jule

!!!
völlig richtig

Jeder sollte hin und wieder mal in den Spiegel schauen und sich fragen: Was hab ich, was kann ich, kann ich mich selber lieben, wo komm ich her, wo will ich hin?!
Vor dem Alleinsein weglaufen heißt, vor sich selber flüchten.
Ok, ich geb zu, Männer sind gern mal alleine, manche Frauen ticken da wohl anders.