Hallo Franzi!
Wo genau ist denn die Grenze zwischem gesunden
Auf-sich-selbst-achten und vernünftigem
Sich-um-seine-eigenen-Bedürfnisse-kümmern und dem Egoismus,
den man so oft in der Welt beobachtet?
Schickst Du mir eine mail, wenn du es rausgefuinden hast? Danke.
(Beispiel: ich gehe
IMMER JEDEM anderen auf der Straße aus dem Weg. Ein Freund von
mir findet das amüsant und unterhaltsam. Weil er aber weiß,
dass mir tatsächlich niemand aus dem Weg geht
Ich denke manchmal, entgegenkommende Menschen spüren genau, ob man im letzten Augenblick doch ausweichen wird oder es auf einen Zusammenstoß ankommen lässt. In einem Buch über fernöstliche Kampfkunst habe ich einmal den Satz gefunden: „Ziehe dein Schwert nur dann, wenn du bereit bist, zu töten“, und ich denke, darauf läuft es auch beim Ausweichen hinaus: Solange du bereit bist, im letzten Moment doch auszuweichen, weicht niemand Dir aus.
Meiner Frau geht es ähnlich wie Dir: ihr weicht auch niemand aus. Sie selbst sieht den Grund dafür alleine in ihrer Körpergröße (1,60). Gut, ich kann’s nicht beurteilen, vermutlich hat man es mit fast 20 cm mehr und dem annäherend doppelten Kampfgewicht deutlich leichter, andere Menschen aus der Bahn zu pusten (obwohl ich auch eher der Ausweicher bin), aber ich beobachte bei meiner Frau auch, daß sie mit eingezogenen Schultern durch die Straßen huscht und sich extra schmal macht, wenn jemand entgegenkommt. „Ja, denn sonst rennen die mich um!“, sagt sie dann. Aber: Man signalisiert auf diese Weise nicht gerade, daß andere gefälligst einen Bogen machen sollen.
„If you see me comin’, better step aside, a lotta men didn’t, a lotta men died“
Du gehst halt im wahrsten Sinne des Wortes der Konfrontation aus dem Weg.
Gruß,
Max