Wie belastbar sind Feldböden?

Liebe/-r Experte/-in,

Wo muss ich mich hinwenden, um zu erfahren, wieviel KG/qm ich in meiner DG-Wohnung (Ausgebauter alter Dachboden)belastet werden kann.Gibt es soetwas wie eine „Faustregel“,etwa wieviel min.belastbar sein muss?

Grüsse aus Nürnberg
Schellenberger Anita

Hallo Anita,
Danke für Deine Anfrage, die ich hoffentlich zu Deiner Zufriedenheit beantworten kann.
Für Wohnräume gilt es eine Verkehrlast von mind. 150,00 kg/m²zu gewährleisten.
Um diesen Nachweis zu führen, benötigtst Du für Deinen Statiker folgende Fakten.
-Grundriss Dachgeschoß
-Querschnuitt und Abstand der Balken
-Lage ( Spannrichtung ) der Balken
-Fußbodenaufbau einschließlich Unterdecke
Aus diesen vorgenannten Faktoren ist ein Statiker in der Lage die Tragfähigkeit Deines Dachgeschoßbodens zu ermitteln.
Ich hoffe Dir ein Stück weit geholfen zu haben.
Solltest Du weiterführende Fragen zu diesem Thema haben , stehe ich Dir gern zur Verfügung.

MfG Andreas Olschewski

Hallo Frau Schellenberger
Mindestens zu gewährleistende Nutzlasten (Verkehrslasten) werden in DIN 1055-3 geregelt. Wohnräume sind hiernach mit 150 Kg/m² zu bemessen. Bei Holzbalkendecken mit 200 kg/m². Bei einem Dachboden könnte es sein, dass nur 100 kg/m² berechnet worden sind.
Zur Klärung können sie sich wenden an:

  • den Eigentümer des Gebäudes -> Bauantrag (Sie sind Mieter),
  • Ggf. die zuständige Bauaufsichtsbehörde (Sie sind Eigentümer und haben keine Unterlagen),
  • in Abhängigkeit ihres Anliegens und der vorliegenden Bestandsunterlagen an einen Architekten oder Statiker.

MfG

meistens sind Holzbalkendecken für mindestens 200 kg/qm ausgelegt. Da man bei Statik+Belastung aber nicht raten sollte, sondern sich überzeugen soll, würde ich sagen, dass Sie nachmessen, wie breit und wie hoch die Deckenbalken sind, und in welchem Abstand sie aufliegen (lichte Weite zwischen den tragenden Wänden). Und dies hier schreiben.
Im übrigen können Sie sich natürlich an einen Statiker in Ihrer Nähe wenden. Sollten Sie dort Flächen umnutzen, so wäre dies möglicherweise mit der Baubehörde abzusprechen.
viele Grüße
Otto-v.Eicken

Hallo Shanara,

wenn das Haus vorschriftsgemäß errichtet wurde, sind wahrscheinlich Mindestwerte eingehalten worden. Erfahrungsgemäß wurde und wird hier aber nicht immer soviel Wert gelegt auf eine vorschriftsgemäße Ausführung.

Um ganz sicher zu gehen solltest Du einen Kollegen vor Ort um eine Beurteilung bitten. Wenn es statische Unterlagen gibt, kann er das ganz einfach herauslesen. Wenn nicht muss er sich ein Bild der Konstruktion verschaffen und kann dann eine zulässige Belastung ausrechnen.

Herzliche Grüße
Jochen Biegon

Hallo Anita,

ich nehme an die tragende Dachkonstruktion ist aus Holz. Wenn das Dach ordentlich ausgebaut wurde ( unter Mitwirkung eines Architekten und eines Statikers) kann man davon ausgehen, dass die Decke Verkehrslasten von 2,0 kN/m2 aufnehmen kann. Mit 2,0 kN/m2 = 200 kg/m2.
Bei der Hausverwaltung, dem Eigentümer oder ev. im Archiv des zuständigen Bauamtes sollten sich die Bauunterlagen befinden, aus denen die zul. Belastung hervorgeht.
Bei „privaten Ausbauten“ ist das nicht gewähleistet.
Im Zweifelsfall muß die Tragstruktur freigelegt und nachgerechnet werden.

Mit freundlichen Grüßen
ST

Sorry, dass ich so spät antworte,
Es gibt keine Faustregel, denn es kommt darauf an wie das Das ausgebaut worden ist, besser gesagt, wie der Bodenaufbau ist (Träger, tragende Wände drunter, etc) normal sagt die DIN 1045 in der Lastannahme:
„Für Wohnzwecke nicht geeignete Spitzböden, aber aber zur gänglicher Dachraum bis 1,8m lichter Höhe - 100 kg/m²; Wohn und Aufenthaltsräume mit ausreichender Querverteilung… soll mit 150kg/m² berechnet werden“… dh, du kannst mit diesen Lasten Rechnen, ob deine Decke ausreichend dimensioniert ist…
Hoffe dir geholfen zu haben. MfG

Hallo und guten Tag,

sorry - weil ich mich erst jetzt melde, aber ich habe es nicht früher geschafft. Leider kann ich Ihnen keine Faustregel angeben, die Ihnen weiter hilft. Normen und Vorschriften, wie belastbar verschiedene Decken in Abhängigkeit der planmäßigen Nutzung sein müssen, gibt es schon lang. Aber Normen und Vorschriften ändern sich von Zeit zu Zeit, sodass heute nicht sicher gesagt werden kann, nach welchen Kriterien Ihre vorhandene Decke geplant wurde. Man kann / darf auch nicht einfach davon ausgehen, dass „früher“ bei der Deckenherstellung tatsächlich alle Vorschriften beachten wurden. Eventuell gabe es auch in der Zwischenzeit eine Umnutzung oder Belastungsänderung, die planerisch nicht erfasst sondern einfach ausgeführt wurde. Wenn die Deckenkonstruktion (Balkenabmessungen und -abstände sowie Füllung und Verkleidungen) bekannt ist, kann im Grunde genommen jeder Statiker entsprechende Berechnungen anstrengen, um Ihre Frage konkret und mit ausreichender Planungssicherheit beantworten. Einer pauschalen Aussage sollten Sie nicht vertrauen.

Mit freundlichen Grüßen
EURingOS