Wie Belichtungszeit berechnen?

Hallo

Ich habe eine Camera Obscura mit einer Blende von 200 und einem 6x9 Rollfilm der eine Empfindlichkeit von 400 ASA aufweist.
Der Bildwinkel beträgt horizontal 72° und vertikal 49°.

Es steht zwar auf der Beilage, dass man in der Sonne eine Belichtungszeit von c.a. 2 Sekunden benötigt, aber wie berechnet man hier die Belichtungszeit, wenn man die Lochkamera auch drinnen benutzen möchte?

Hallo

Ich habe ein Progamm als Freeware geschrieben, dass du auf meiner Homepage runterladen kannst.

http://www.ratzkowsky.de/html/lochkamera.html

Ich denke, das beantwortet genau deine Fragen und kann dir in der Praxis gute Dienste leisten.
Gruß
Michael

Hallo, danke für die Anfrage. Was noch fehlt -mir fehlt- ist die Bildweite.
Aber abgesehen davon: Eine Lochkamera sollte eine experimentelle Kamera sein und bleiben - Technik und exakte Belichtungsmessung mal bei Seite geschoben. Sonst könnte man ja gleich digital arbeiten…
Also: zum einen läßt sich kaum eine Überbelichtung hinkriegen - selbst Gegenlichtaufnahmen mitten in die Sonne verträgt selbst ein 400-ASA-Film ohne „bestimmte“ Qualitätseinbußen über Stunden…
interessant sind dann die Sonnenkränze, zum Beispiel.
Im „Dunkeln“: einfach mal ein paar Stunden belichten, und dann schauen, was geworden ist - nur für solche Experimente ist die Lochkamera sinnvoll einzusetzen, sonst sollte man, wie gesagt, bei der „normalen“ Fotografie bleiben.
Was man mit der Lochkamera tatsächlich erreichen kann, ist unter www.camera-obscura.info anzuschauen, und wenns nicht zu weit ist: am 8. Oktober um 19 Uhr ist in Bad Rehburg eine Vernissage mit Lochkameraaufnahmen, die z.T. mit mehreren Stunden belichtet worden sind - sämtlich 50x60 cm Negativfilme (auch 400 ASA) in Kontaktkopie - weltweit einmalig.
Schöne Grüße
D. Osler

Hallo zurück,

bei der Berechnung der Belichtungszeit würde ich folgendermaßen vorgehen:
zunächst mal die Blendenreihe aufschreiben (8 / 11 / 16 / 22 / 32 / 45 / 64 / 90 / 128 / 180 / 256); von Blende 8 bis Blende 180 sind es 9 Schritte. Da jede Blende immer eine Halbierung des Lichts bedeutet, kann man jetzt auf der Basis einer Messung mit einem Belchtungsmesser ( separat oder mit einer Kamera, die hoffentlich die Belichtungswerte anzeigt) rechnen. Beispiel: Der Belichtungsmesser zeigt bei Einstellung 400 ASA folgende Zeit/Blende-Kombination: 1/500 Sek., Blende 8. Bis Blende 180 sind es 9 Stufen, also 9 Halbierungen der Zeit:
f8 und 1/500 - f11 und 1/250 - f16 und 1/125 - f 22 und 1/60 - f32 und 1/30 - f45 und 1/15 - f64 und 1/8 - f 90 und 1/4 -
f130 und 1/2 - f 180 und 1 Sek.
Wenn man bedenkt, dass Blende 180 noch nicht ganz 200 ist und weiter berücksichtigt, dass Filmmaterial bei längeren Belichtungen kleine Zugaben benötigt, würde ich in diesem Falle auf 1 - 2 Sekunden tippen.
Nach meiner Erfahrung kommt man aber bei aller Rechnerei um einen Versuch nicht herum, z.B. eine Belichtungsreihe mit zwei Unter, einer Normal- und zwei Überbelichtungen herzustellen und diese dann auszuwerten.
Fotografie mit der Lochkamera in geschlossenen Räumen ist ein heikles Thema, man kommt bei der Messung dann schnell auf Werte, die es einem ermöglichen, während der Belichtungszeit gemütlich Kaffee zu trinken. Hinzu kommt, dass in geschlossenen Räumen durch einseitigen Lichteinfall große Lichtkontraste herrschen, die auf den Fotos dann zu tiefen Schwärzen und „ausgefressenen“ Lichtern führen. Ich habe mich daher nach wenig befriedigenden Versuchen auf Außenaufnahmen beschränkt. Dabei ist diffuses Licht ohne direkte harte Sonneneinstrahlung am Besten.
Ich habe vor Jahren Tabellen für unterschiedliche Lochgrößen erstellt; ich füge sie als Anlage hinzu. Wenn Sie Fragen dazu haben, melden Sie sich bitte.
Viele Grüße

Hallo zurück,

bei der Berechnung der Belichtungszeit würde ich folgendermaßen vorgehen:
zunächst mal die Blendenreihe aufschreiben (8 / 11 / 16 / 22 / 32 / 45 / 64 / 90 / 128 / 180 / 256); von Blende 8 bis Blende 180 sind es 9 Schritte. Da jede Blende immer eine Halbierung/Verdoppelung des Lichts bedeutet, kann man jetzt auf der Basis einer Messung mit einem Belchtungsmesser ( separat oder mit einer Kamera, die hoffentlich die Belichtungswerte anzeigt) rechnen. Beispiel: Der Belichtungsmesser zeigt bei Einstellung 400 ASA folgende Zeit/Blende-Kombination: 1/500 Sek., Blende 8. Bis Blende 180 sind es 9 Stufen, also 9 Verdoppelungen der Zeit:
f8 und 1/500 - f11 und 1/250 - f16 und 1/125 - f 22 und 1/60 - f32 und 1/30 - f45 und 1/15 - f64 und 1/8 - f 90 und 1/4 -
f130 und 1/2 - f 180 und 1 Sek.
Wenn man bedenkt, dass Blende 180 noch nicht ganz 200 ist und weiter berücksichtigt, dass Filmmaterial bei längeren Belichtungen kleine Zugaben benötigt, würde ich in diesem Falle auf 1 - 2 Sekunden tippen.
Nach meiner Erfahrung kommt man aber bei aller Rechnerei um einen Versuch nicht herum, z.B. eine Belichtungsreihe mit zwei Unter, einer Normal- und zwei Überbelichtungen herzustellen und diese dann auszuwerten.
Fotografie mit der Lochkamera in geschlossenen Räumen ist ein heikles Thema, man kommt bei der Messung dann schnell auf Werte, die es einem ermöglichen, während der Belichtungszeit gemütlich Kaffee zu trinken. Hinzu kommt, dass in geschlossenen Räumen durch einseitigen Lichteinfall große Lichtkontraste herrschen, die auf den Fotos dann zu tiefen Schwärzen und „ausgefressenen“ Lichtern führen. Ich habe mich daher nach wenig befriedigenden Versuchen auf Außenaufnahmen beschränkt. Dabei ist diffuses Licht ohne direkte harte Sonneneinstrahlung am Besten.
Ich habe vor Jahren Tabellen für unterschiedliche Lochgrößen erstellt; ich füge sie als Anlage hinzu. Wenn Sie Fragen dazu haben, melden Sie sich bitte.
Viele Grüße

PS.: Ich habe schon einmal geschrieben, bin aber nicht sicher, ob die Übermittlung geklappt hat. Dabei konnte ich gleich noch einen Fehler korrigieren, er betrifft die Begriffe „Halbierung bzw. Verdopplung der Lichts“

Vielen Dank für deine Antwort.
Das Programm finde ich sehr hilfreich.
Ich werde es auf jeden Fall ausprobieren.

Viele Grüße
Jana

Hallo

Und vielen Dank für die Antwort.

Ich habe auch noch 2 DSLR die die Belichtungszeit anzeigen können.

Mit dieser Berechnungsmethode kann ich die Belichtungszeit jedenfalls gut erkennen.
Ich werde das einfach mal ausprobieren.

Viele Grüße
Jana