Wie beweisen, dass man kein Einkommen hat?

Hi,
wie kann jemand, der auf dem Sozialamt die GEZ-Befreiumg beantragen möchte, nachweisen, dass er KEIN Einkommen hat? Die wollen häufig Kontoauszüge haben. Wenn dieser Mensch z.B.von Erspartem lebt und - aus welchen Gründen auch immer - jeden Monat eine bestimmte Summe vom Sparkonto auf sein Girokonto überweist und wieder zurücküberweist bzw. da abholt und dort einzahlt, keine Kontoauszüge vorlegen möchte, weil er denkt, das Sozialamt hält die Überweisungen/ Bareinzahlungen für Einkünfte? Wie beweist man denn, dass man kein Einkommen hat??? Sollten die Bescheide der Arbeitsagentur denn nicht reichen?
An sich finde ich ja, dass, wenn man etwas von Staat, Behörden, Institutionen usw. will - ob Geld oder Ermäßigungen -, man das auf die Art nachweisen muß, die diese einem vorgeben.
Es scheint viel leichter zu sein nachzuweisen, dass man ein evtl. geringes Einkommen hat - dann bekommt man z.B. durchaus Nachlässe oder Befreiungen an der VHS, vielleicht bei einem Bus- und Bahnunternehmen oder bei anderen Sachen. Ein Mensch ohne Einkommen scheint irgendwie oft ziemlich aus dem System rauszufallen…
Es betrifft mich nicht, aber als ich davon gehört habe, fühlte ich mich doch eher irritiert.Das ist ja schon fast philosophisch, wenn es nicht den Alltag von Leuten in solchen Situationen beträfe: Wie beweisen, dass etwas nicht ist - und das bei Ämtern in Deutschland …
Gibt es dazu Links? (GEZ habe ich schon gecheckt) Ideen? Erfahrungen?
Vielen Dank! Lieben Gruß! :smile:

Hi,
irgendwovon muss mensch ja leben. Wenn jemand sagt, dass er gar kein Einkommen hat, ist dies unglaubwürdig. Dann wird davon ausgegangen, dass Einkommen verschwiegen wird. Wenn jemand regelmäßig Geld vom Sparbuch abhebt und davon lebt, kann er dies problemlos durch Vorlage des Sparbuchs nachweisen. GEZ-Befreiung ist nur vom Einkommen, nicht vom Vermögen abhängig (soviel ich weiß). Wenn jemand von staatlichen Leistungen lebt, z.B. vom Arbeitsamt, reicht dieser Bewilligungsbescheid als Einkommensnachweis aus. Ich sehe also nicht, wo das Problem ist.

Gruß
Nelly

Bei mir war die GEZ damit zufrieden, dass ich auf ihren netten Fragebogen geschrieben habe, dass ich kein Einkommen habe. Damit war die Sache erledigt.

*denk* Muss ich ihn diesm Brett auch in dritter Person schreiben?

Hi,
irgendwovon muss mensch ja leben. Wenn jemand sagt, dass er
gar kein Einkommen hat, ist dies unglaubwürdig. Dann wird
davon ausgegangen, dass Einkommen verschwiegen wird.

Genau das ist ja der Punkt, die Haltung, der man da oft gegegnet; etwas, das anscheinend so selten ist, dass man damit als Behörde oder Institution nichts anzufangen weiss. Wovon man lebt in so einem Fall ist halt Erspartes, wovon z.B. ein etwas knauseriger Junggeselle, der einige Jahre vielleicht im EDV- oder IT-Bereich nicht schlecht verdient, immer was angelegt und mit Aktien ein gutes Händchen gehabt hat, manchmal einiges zusammenbringt - so dass die Bundesagentur sehr wohl bescheinigen kann, dass man arbeitssuchend, ist, aber keine Arbeitslosenhilfe bekommt (weil das „Vermögen“ über der Grenze liegt).

Wenn jemand regelmäßig Geld vom Sparbuch abhebt und davon lebt,
kann er dies problemlos durch Vorlage des Sparbuchs
nachweisen. GEZ-Befreiung ist nur vom Einkommen, nicht vom
Vermögen abhängig (soviel ich weiß). Wenn jemand von
staatlichen Leistungen lebt, z.B. vom Arbeitsamt, reicht
dieser Bewilligungsbescheid als Einkommensnachweis aus. Ich
sehe also nicht, wo das Problem ist.

Eben, Du schreibst es! GEZ-Befreiung ist - falls das so stimmen sollte, wie Du annimmst - von Einkommen abhängig, nicht von Vermögen; warum sollte man dann also Vermögen nachweisen und nicht (Nicht)Einkommen? Wie von mir angefragt: Wie kann man denn also Einkommen in Höhe von 0 € nachweisen? Wie soll man dann gegen diese „Unglaubwürdigkeit“ angehen, gegen das „davon ausgehen“, „dass Einkommen verschwiegen wird“? Darin liegt m.E. doch gerade das Problem. Du schreibst ja selbst: Wenn jemand von staatlichen Leistungen lebt, z.B. vom Arbeitsamt, reicht dieser Bewilligungsbescheid als Einkommensnachweis aus." Sicher, WENN! - und seien die noch so gering, dann klappt das ja auch mit Befreiungen und Ermäßigungen.
Und ich verstehe alle Einkünfte von welchen staatlichen Quellen/Bewilligungsstellen auch immer, selbstverständlich genauso als Einkommen wie auch Arbeitsentgelte, Tantiemen, Vermietungserträge oder was auch immer,wobei ich nicht sicher bin, dass Aufwandsentschädigungen von Politikern auch als Einkommen gelten.
Nochmals lieben Gruß! :smile:

Hallo Mó,

Dein Thema ist von Bedeutung!
Kurz zu meiner Situation: Ich bin zwar als arbeitssuchend gemeldet, erhalte aber keine Arbeitslosen – oder Sozialhilfe und auch sonst keine Sozialleistungen, da meine zur Altersvorsorge gedachte Lebensversicherung zu hoch ist.
Ich habe wirklich keinerlei Einnahmen.
Deswegen lebe ich im Haushalt meiner Mutter und zurzeit und notgedrungen mit von ihrer Rente. Und wir bezahlen beide GEZ-Gebühren, sie und ich.
Vor einigen Monaten hatte ich daher für mich bei der GEZ die Befreiung beantragt. Von dort wurde ich gebeten, mich an das Sozialamt zu wenden. Dort glaubte man mir aber nicht, dass ich keinerlei Einnahmen habe. Ich wurde dort sogar ziemlich schroff behandelt.

Ich überlege schon, meinen Fernseher ganz abzumelden, er wird aufgrund seines hohen Alters sowieso bald seinen Geist aufgeben.

Gibt es neue Erkenntnisse?

Viele Grüße von Rita

Genau das ist ja der Punkt, die Haltung, der man da oft
gegegnet; etwas, das anscheinend so selten ist, dass man damit
als Behörde oder Institution nichts anzufangen weiss.

Naja, ob das so selten ist. Einer Freundin von mir ist das mal genau so passiert: Orbeitslös, keine Einkünfte, ein wenig Erspartes und z.T. noch gepumpt – und GEZ/Sozialamt haben auch was gefaselt von wegen „Nichtglaubhaftmachung“.
Ich hätte die dann ja einfach mal zu mir nach Hause eingeladen, ob sie angesichts billigster Lebensmittel im Küchenschrank vielleicht glauben, daß man nicht zufällig im Geld schwimmt.

Da hilft dann nur eins, abmelden den ganzen Krempel.

Hallo Vovin,

es wäre noch interessant zu wissen, wie Deine Freundin die Sache dann geregelt hat?
Inzwischen habe ich einen nützlichen Link dazu gefunden:

http://www.rundfunkgebuehrenzahler.de/

Gruß, Rita

es wäre noch interessant zu wissen, wie Deine Freundin die
Sache dann geregelt hat?

Wie schon gesagt: abgemeldet. Das Theater war einfach zu groß, mal ganz davon abgesehen, daß man sich ziemlich verhöhnt vorkommt, wenn man GEZ bezahlen muss und nichtmal weiß, wovon man sich was zu essen kaufen soll - und sich dann noch Sprüche anhören muss wie „ist nicht glaubhaft, von irgendwas müssen Sie ja leben“.
Und die Geräte muss man ja eh versilbern, wenn man eine längere Durststrecke hat. Letztere hat sie inzwischen durchgestanden, gottlob - dies nur als Nachtrag.

Jedenfalls – dies ist jetzt OT – hat die ganze Geschichte mal wieder deutlich gezeigt, daß man in Deutschland vielleicht als gelernter Sozialschmarotzer froh auf Staatskosten leben kann, aber wenn man nur mal etwas Hilfe bräuchte, um wieder auf die Füße zu kommen, darf man sich noch schwach anreden lassen.

http://www.rundfunkgebuehrenzahler.de/

Danke für den Link.

Danke für Deine Ausführungen. Ich schreibe jetzt gerade meine Abmeldung und hoffe, mich nicht von irgendwelchen Amtsinhabern weiter so demütigend behandeln lassen zu müssen.
Rita

Danke für Deine Ausführungen. Ich schreibe jetzt gerade meine
Abmeldung und hoffe, mich nicht von irgendwelchen Amtsinhabern
weiter so demütigend behandeln lassen zu müssen.

Viel Erfolg dabei. Deine Situation ist ja so ähnlich wie ihre damals. Wie gesagt, erzähl ihnen ruhig, du musstest die Geräte verkaufen.
Und dann viel Glück, ich wünsch dir daß du bald wieder auf die Füße kommst. :smile: