Wie bring ich das dem Hund bei?

Hallo,

wie kann man einem Hund beibringen, eine Schublade zu öffnen?
Habe so etwas mal im Fernsehen gesehen. Blindenhunde z.B. müssen dies manchmal leisten können.
Aber wie lehrt man dem Hund diese Aufgabe? Wie versteht der Hund, was ich von ihm möchte (dass er am Griff/Knauf zieht) ?

Grüße, Jenna

Hallo Jenna,

solche Dinge funktionieren hervorragend übers Clickern. Am Besten lernt man das, wenn man mal ein Clickerseminar besucht, man kann sich die Technik aber auch anlesen. Vermutlich wird man als Autodidakt den einen oder anderen Fehler machen, den man eventuell wieder ausbügeln muss, aber wirklich schief gehen kann eigentlich nichts.

Hier mal 'ne Seite zur Info
http://www.clicker.de/

Empfehlen kann ich auch die Bücher von Birgit Laser.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo jenna

in unserem Hundetraining haben die Hunde oft verschiedenes Spielzeug bei dem sie etwas öffnen müssen um an ein Leckerchen zu kommen. Wir verstecken Leckerchen in den zb. Dosen die wir mit einem Deckel verschließen. Der Hund bekommt die Anweisung -Such- und versucht durch den Geruch animiert an das Leckerchen zu kommen, dabei entdeckt er wie es aufgeht und hat seine Belohnung. Wenn er dies ein paarmal gemacht hat weiß er wie es geht. Ich kann mir gut vorstellen das dies auch bei Schubladen geht. Du musst dir nur vorher die Befehle genau überlegen.
Gruß
J

Hallo,

ich habe noch nicht so viele Erfahrungen im Beibringen solcher Tricks, da mein Hund erst 4 Monate alt ist und ich zuerst die Grundkommandos üben möchte (klar :smile: ).

Aber zu dem Thema Schubladen/Türen öffnen habe ich immerhin schon mal gelesen, dass man ein Tuch oder Seil an den Knauf binden soll, an dem kann der Hund dann ziehen. Schont vermutlich auch die Möbeloberfläche.

Dies nur als Ergänzung zu den anderen Tipps.

Gruß,
Lotte

Danke euch dreien!

An so ein Tuch habe ich auch schon gedacht. Ich weiß nur nicht, wie ich dem Hund begreiflich machen kann, dass er daran ziehen soll. Der Zerrtrieb ist bei ihm schon sehr weit ausgereizt (was rückblickend nicht gut ward).
Er gibt, was er im Maul hat, ungern ab bzw. läuft davon (rückwärts) und springt immer ein Stück weiter sobald man auf ihn zukommt. Er hätte gern, dass wir IHN jagen (haha wer kann es ihm verdenken) Manchmal kommt unser Hund auch gar nicht erst mit der „Beute“ zurück und legt sich gemütlich hin. Hab sogar mal probiert unserem Hund immer ein Leckerli zu geben, wenn er die Beute bringt. Hatte aber nur mäßigen Erfolg. Obwohl unser Hund eigentlich alles für seine Leckerlis stehenlässt, wollte er die Beute nicht eintauschen (ein Stock oder Ball). Drei- viermal hat er sich auf den Tausch eingelassen, dann aber nicht mehr.
Ich könnte mir also vorstellen, dass unser Hund nur kurz an dem Tuch am Knauf zieht und entweder nicht mehr locker lässt oder es gar nicht mehr macht, weil ja keiner am anderen Ende wirklich zieht.
Unser Hund ist schon etwas älter muss man sagen (8 Jahre).

Grüße, Jenna

Hallo,

Ich weiß nur nicht, wie ich dem Hund begreiflich machen kann, dass er daran ziehen soll.

Wie schon geschrieben: Übers Clickern :smile:

Er gibt, was er im Maul hat, ungern ab

Deswegen sollte man diese Übung neu konditionieren. Und diese Konditionierung passiert über den Clicker. Wenn der Hund verfressen ist, klappt Clickern meist ratzfatz.

Schöne Grüße,
Jule

Hi Jule,

mir ist nicht so ganz klar, was der Vorteil des Cliquers in meinem Fall ist. Durch den Cliquer wird die Belohnung (Futter) mit dem Geräusch in Verbindung gebracht. So kann man schneller reagieren, ohne dass man erst lange in der Tasche nach dem Sack mit den Leckerlis wühlen muss. Auch dann, wenn der Hund weit weg ist.
Ich weiß jedoch nicht, was es in diesem Fall an Vorteilen bringen könnte, mit den Cliquer zu arbeiten. Unser Hund nimmt ja nicht mal den Leckerli wenn er ihn vor Augen hat und einen Ball abgeben soll. Oder meintest du eine andere Gebrauchsmöglichkeit des Cliquers?

LG, Jenna

szmmctag

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Hallo Jenna,

mit dem Clicker lässt sich schrittweise jede Annäherung an das gewünschte Verhalten bestärken.

Es wäre zu aufwändig, jetzt hier den kompletten Aufbau beschreiben zu wollen, das Prinzip wäre aber in etwa dieses:

Nachdem der Hund auf den Clicker konditioniert ist - d.h. er weiß: Der Click bedeutet Futter, überlässt man es der Eigeninitiative des Hundes, dem gewünschten Lernziel näher zu kommen. In deinem Fall könnte das so ansehen, dass der Hund vor der Schublade sitzt, während du den Stoff dranbindest. Schaut er auch nur hin: C+B (Click und Belohnung). Du machst gar nix außer zu beobachten, was er tut. Guckt er wieder hin: C+B. Wenn er rausgefunden hat, dass er fürs Hinschauen belohnt wird, und zuverlässig immer hinschaut, um Futter zu kriegen, passiert nichts mehr. Er wird dann vermutlich was Neues ausprobieren, z.B. näher an die Schublade rutschen oder mit der Nase ans Tuch gehen: C+B. So geht das weiter, wobei immer wieder verstärkt wird, wenn der Hund etwas Neues in der gewünschten Richtung ausprobiert.

Das Ganze ist anstrengend für den Hund, deshalb sollte man immer nur kurze Übungssequenzen machen und besser aufhören, bevor der Hund von selbst geht. Wenn man beendet, während der Hund noch richtig heiß auf das Spiel ist, erhöht man die Motivation fürs nächste Mal zusätzlich.

Wichtig: Nicht zuviel auf einmal verlangen und Geduld haben. Manche Hunde kapieren sofort, worums geht, andere brauchen ein paar Wochen. Ich persönlich kenne keinen Hund, dem das nicht gefallen hätte, wenn es richtig gemacht wurde.

Damits klappt, brauchst du aber eine RICHTIGE Anleitung. Das, was ich oben geschrieben habe, taugt als solche nicht.

Schöne Grüße,
Jule

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Hi Jule,

danke! Die Idee, das Neugierverhalten des Hundes auszunutzen, klingt wirklich gut!
Belohnung für das Gucken kennt unser Hund auch schon. Er schaut mich jetzt viel aufmerksamer an.
Mit dem Cliquer wird die Konditionierung auf jeden Fall einfacher sein. Nun muss ich es nur richtig machen!

Grüße, Jenna

Hallo Jenna,

ich melde mich zwar erst etwas später dazu, aber Jule hat vollkommen recht.
Was ich dir noch dazu sagen ist, dass es auch bei einem Leckerlie - faulen Hund geht.
Entweder du kannst deinen Hund dann auf ein ganz besonderes Leckerlie wie etwas Wurst bringen oder du suchst dir eine Alternative.
Meine Hündin wollte auch immer kein Leckerlie. Wir haben dann auch öfters mit einer anderen Belohnung gearbeitet, wie einem Ball. Ich weiß, dass das nicht gerade Clicker Vorzeigemodell ist, aber bei uns hat es funtktioniert. Aufgabe richtig, klick und dann Ball geworfen oder gerollt.

Liebe grüße und viel Erfolg

Babs

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Hallo zusammen,

also bei Tricks in welchen der Hund mehere Abläufe in bestimmter kombination leisten soll fange ich grundsätzlich von hinten an.
An beinem Beispiell gezeigt:

Zuerst würde ich vor den Augen des Hundes etwas besonders leckeres in die Schublade legen und ihn es dann rausnehmen lassen. Nun würde ich sie zu hälfte schliessen und dann rausnehmen lassen. Das paar mal damit er versteht was Schublade überhaupt ist und das da auf ihn leckere Sachen warten.

Den Seil denn du an die Schublade anbindest paar mal als Ziehspielzeug verwenden. damit der Hund ziehen und Seil mit einander verbindet. Optimal dabei den akustischen Befehl „Zieh“ einüben.

Nun die Schublade schliessen und abwarten bis der Hund versucht an das Leckerhen zu kommen. Sobald er den Seil mit Nase berührt oder noch besser in den Mund nimmt klickern und oder den Befehl „zieh“ abgeben.
Wenn das nicht klappt denn Seil einfach bewegen als ob man mit dem Hund spielen will und immer wenn er daran zeiht leckerlie geben wenn er das verstanden hat erneut leckerhen in die Schublade und selber macen lassen.

Ich glaube das dieser Trick es schon in sich hat. Der Hund muss wiessen was eine Schublade ist und was der Seil zu bedeuten hat. Aber es ist nich unmöglich! Mit richtigen Druckmitteln (Leckerhen doer Spielzeug) geht es schon.

Viel Erfolg
LG elena