Wie brütet man Grilleneier aus?

Hallo ihr,

meine Grillen sind inzwischen erwachsen geworden, zirpen und vergnügen sich offensichtlich auch anderweitig. Auf alle Fälle sitzt nun eine von ihnen auf dem Kosmetikpad, hat da einen „Stachel“ hineingesteckt und scheint sich sehr anzustrengen.

Sie trinkt aber nicht. (Ich lege meinen Grillen immer einen feuchten Kosmetikpad ins Terrarium, an dem sie trinken können.) Wahrscheinlich hat sie Eier gelegt.

Frage: Was muss ich jetzt machen, damit es kleine Grillen gibt? Muss ich den Kosmetikpad nun die ganze Zeit über feucht halten? Und wie lange muss ich warten, bis sich da was tut?

Ich hoffe, ihr könnt mir diese Frage beantworten.

Schöne Grüße

Petra

Hallo Petra,

ich hab zwar keine Erfahrung im Ausbrüten von Grilleneiern, aber mit Stab-Schreckeneiern ein bisschen.

Die muss man feucht halten. Ich hatte sie bis zum Schlupf in einer Heimwerkerschraubenbox mit vielen kleinen Fächern (unterschiedliche Legedaten) aufbewahrt. Die Fächer habe ich mit feuchtem Vermiculite befüllt, bleibt feucht warm, ohne nass zu werden.

Heuschrecken brauchen mehrere Zentimeter tiefes Legesubstrat. Ich weiss nicht ob ein Wattepad recht. Ich hatte meine Schrecken auf Kokossubstrat gehalten (Reptilienbedarf, diese Klötzchen zum aufweichen) normaler Sand sollte auch funktionieren.

Bei Heuschreckeneiern weiss ich nicht, ob sie zum Schlupf eine Winterruhe brauchen.

Gruß
orangegestreift

Bei Heuschreckeneiern weiss ich nicht, ob sie zum Schlupf eine
Winterruhe brauchen.

Also Grilleneier brauchen jedenfalls keine Ruhe. Wenns warm und der Boden nicht gerade furztrocken ist, kommt der Nachwuchs schon nach ein paar Wochen rausgekrabbelt. Ich hatte diese (unangenehme) ‚Freude‘ schon. Eine Grille, welche ich an meine Vogelspinne verfüttert habe, hatte vor ihrem Exitus schnell noch ihre Eier im Terrarium (Sand + Kokosfaser, ziemlich trocken) abgelegt. Nach nicht allzu langer Zeit kam der schätzungsweise 2 mm große Nachwuchs ans Licht, krabbelte mit seinen erstaunlichen Kletterkünsten die Scheiben hoch und versuchte (mit einigem Erfolg), durch die d = 1 mm - Löcher der Abdeckung in meine Wohnung zu entfleuchen. Ich habe dann das ganze Terrarium in ein größeres, mit Wasser gefülltes Becken gestellt, um die Viecher abzufangen und eine Grillenplage in meiner Wohnung zu verhindern…

Grinsegruß, Jesse

Hallo orangegestreift,

danke für deine Antwort. Hmm … Legesubstrat, und feucht muss es sein? Na da habe ich ja Zweifel, ob das noch was wird mit den Eiern aus dem Kosmetikpad. Ich hätte wohl vorher daran denken müssen und etwas (was?) in der Box für diesen Zweck bereithalten müssen.

Meist du, wenn ich ein nächstes Mals ein Torfquelltöpfchen in die Box stelle, haben die kleinen Grillen eine Chance? Oder ist das nicht geeignet?

Die entscheidende Frage wäre allerdings: Wie lange dauert so etwas in etwa? Ich wüsste halt gerne, wie lange ich warten muss, d.h. wann noch eine Chance besteht und wann ich das Pad bzw. das Torfquelltöpfchen wegwerfen kann.

Wo kann man so etwas nachsehen? Ich habe über Grillenhaltung bis jetzt noch gar nichts gefunden. Für die meisten Menschen sind das ja nur Futtertiere. Deshalb erfährt man auch nichts über die Haltung.
Dabei sind die viel intessanter als so ein Gecko oder was auch immer, der nur faul auf seinem Stein herumliegt.

Vielleicht muss ich jetzt eh erst einmal Zwangspause in der Grillenhaltung machen. Es ist so teuer, Grillen im Flieger mitzunehmen, dass ich ihnen wohl oder übel in den nächsten Tagen in den Rheinwiesen ihre Freiheit schenken werde. Das wird ihnen sowieso besser gefallen als diese dumme Box, denke ich. Aber mir werden sie schon fehlen. Auch wenn das Ende abzusehen ist. Mehr als drei oder vier Wochen gebe ich ihnen nicht mehr, Box oder Rheinwiesen.

Können die eigentlich das Ökosystem durcheinanderbringen, oder sind das ganz normale Grillen? Hmm … ob ich sie doch mitnehme? Ich weiß nicht, ob es da verschiedene Sorten Grillen gibt, oder ob das keinen Unterschied macht.

Schöne Grüße

Petra

Können die eigentlich das Ökosystem durcheinanderbringen, oder
sind das ganz normale Grillen?

Mach dir keine Sorgen, im Winter werden sie nicht überleben, es sei denn sie finden in einer menschlichen Behausung einen warmen Unterschlupf.

Hmm … ob ich sie doch mitnehme?

Eine Dose Grillen im Flieger als Haustiere mitnehmen? Ist das jetzt alles ernst gemeint?

Ich weiß nicht, ob es da verschiedene Sorten Grillen
gibt, oder ob das keinen Unterschied macht.

Es gibt verschiedene Arten, die als Futtermittel angeboten werden, v.a. die normalen, auch als Ungeziefer bekannten Stubengrillen oder Heimchen (Acheta domesticus) und die schwarzen Zweifleck-Grillen (Gryllus bimaculatus). Daneben gibts manchmal auch die Steppengrille (Gryllus assimilis) in der Zoohandlung zu kaufen.

Ob das einen Unterschied macht, weiß ich nicht. Kommt drauf an, wofür…

Gruß, Jesse

Hallo Petra

Es gibt wohl noch ein paar Leute, die sich freiwillig Grillen halten, schau mal hier
http://www.heuschrecken.dasmeerschwein.de/index.html

Gruß

Hallo nochmal,

Hohe Torfquelltöpfchen müssten auch gehen. Ich hab bei den Schrecken die Eier halt immer rausgesammelt, weil ich das Substrat öfters gewechelt habe, als die Jungtiere schlüpften (5-8 Wochen).
Nachtrag Vermiculite mit Infos zu Materialeigenschaft:
http://www.reptipark.de/product_info.php/products_id…

Grüße
orangegestreift

Hallo Jesse,

Eine Dose Grillen im Flieger als Haustiere mitnehmen? Ist das
jetzt alles ernst gemeint?

Oh doch, durchaus. Im ICE hätte ich sie einfach in eine Stofftasche gepackt und mitgenommen. Ich habe mich daran gewöhnt, dass vor meinem Schreibtisch immer was krabbelt und zirpt. Schwer sind sie ja nicht, und viel Platz brauchen sie auch nicht. Außerdem möchte ich sie meiner Mutter zeigen.

Vielleicht melde ich sie an und nehme sie mit. Ich habe ja auch noch meine Stabheuschrecken, und finde auf die Schnelle niemand, der sich nicht vor Insekten graust. Ich habe zwei Pappschachteln gefunden, die zusammen ca. 500 g wiegen. Ein Kilo „Haustier“ im Frachtraum kostet bei Lufthansa EUR 5,-. (In die Passagierkabine dürfen meine Grillen nämlich leider nicht mit.) Wenn man auch ein einziges Kilo mitnehmen kann, dann könnte man darüber nachdenken :wink:

Ok, zurück müssen sie auch wieder. Aber es sind ja ansonsten preiswerte Haustiere. Und vielleicht finde ich in Bayern auch jemanden, der sie mir abnimmt. Eigentlich hätte ich nämlich von Anfang an lieber eine Gottesanbeterin gehabt. Wäre das nicht die ideale Chance für einen Wechsel?

Für eine Gottesanbeterin dürfte man auch leichter ein Urlaubsquartier finden. Da muss niemand irgendwo auf die Suche nach Brombeeren gehen. Eine Dose Krullfliegen gekauft, fertig ist die Verpflegung :wink:

Schöne Grüße

Petra

Hallo,

  1. Was für Grillen ist etwas schwammig formuliert…
  2. Auf meiner Page www.leopardgeckoworld.npage.de --> findest ne Anleitung, da ich selbst, mit Erfolg, züchte.

Grüße

Immortal