Wie damit umgehen?

Hallo,

seit einiger Zeit suche ich eine Lösung für das Arbeitklima zu einer Kollegin und vielleicht kann mir hier ja jemand helfen?

Besagte Kollegin ist so eine wirklich nette Person. Zusammen arbeiten oder auch erzählen- ist alles soweit gut und angenehm.
Aber- diese Kollegin ist jemand, die oft und gerne „krank“ ist.

Das darf bitte nicht falsch verstanden werden- es ist auf der Arbeit überhaupt kein Problem wenn jemand krank zuhause ist ( bei uns gibts die normalen Grippewellen oder auch zT chronisch Erkrankte, die immer wieder mal fehlen).
Aber- in dem Fall vergeht wirklich keine Woche in der diese Kollegin nicht irgendwas hat.
Heute tun die Zähne weh morgen ist es der Arm. Mal der Rücken, mal der Unterleib…mal fühlt sie sich schwach…Migräne…und die Liste kann man unendlich so weiterführen.

Fakt ist- die Arztbesuche, die dann natürlich oft folgen…bringen gar nichts an den Tag.
Klar kommt aber rüber, daß sie scheinbar gerne krank ist und es dann auch wirklich braucht, daß man sie betüddelt.

Nun mag ich sie und mir tut sie dann auch immer wieder leid, aber ehrlicherweise geht es einem halt dann doch auch auf Dauer auf den Wecker, wenn jemand jeden 2.Tag damit beginnt, daß es ihm ja „soo schlecht wieder geht…“.

Und nun beginnt das Problem- daß sie dann, wenn man sie eben nicht den ganzen Tag danach fragt oder sich um sie kümmmert-- sie beleidigt reagiert.
Das ARbeitsklima wird dann schlechter- sie ist kurz angebunden, zieht sich eher zurück und man spürt, daß sie verärgert ist.

Ich finde das alles wirklich schwierig - denn WIE geht man mit so einer Person am besten um??
Manche auf der Arbeit hören sich ihr Erzählen nur noch an und sagen schon gar kein Wort mehr dazu-- logischerweise wird sie da auch mittlerweile nicht mehr ernst genommen.
Mir tut sie dann aber doch leid, denn mir ist klar, daß für sie diese Beschwerden schon schlimm sind und so gehe ich schon auf sie ein, aber das geht eben auch bei mir nicht immer ( finde ja auch nicht, daß ich ihre Mutter oder Therapeutin bin!).

Die Frage ist also- wie behandelt man so einen Menschen denn am besten?
Mich nervt, daß das gesamte Arbeitklima darunter leidet- aber ich weiss auch nicht, wie ich es besser machen kann.

danke
kitty

Hallo,

vll würde es helfen, der Kollegin andersweitig Aufmerksamkeit und Interesse entgegenzubringen, so das sie sich gebraucht und gemocht fühlt. ?

Andere Möglichkeit ist nur, das konsequent zu ignorieren, und auch mit Ihrer schlechten Laune zu leben, und sie eventuell da direkt drauf anzusprechen (warum hast du jetzt shclwechte laune?? )

Lg

Brenna

Hallo,

rate ihr zu einer Kur mit psychosomatischem Schwerpunkt. Da kommt sie mal richtig raus und kann sich mit den wirklichen Ursachen ihrer Beschwerden auseinandersetzen.

Gruß anna

Hallo,

jeder Versuch mal in die psychologische Richtung zu sprechen- wird von ihr konsequent abgelehnt.
Solche Gründe gibt es bei ihr nicht!
Wenn- dann hat sie halt „Besonderheiten in der Anatomie“…also nur deshalb sich immer wiederholende Erkrankungen- somit wird für sie erklärt, daß immer wieder Erkrankungen vorliegen.

lieben Gruss
kitty

naja, wenn man ihr aber rät, mal eine Kur zu beantragen fühlt sie sich ernstmal ernst genommen in ihren Beschwerden. Man muss ja nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen und den Rest muss dann ihr Arzt machen, vielleicht klappt es ja. Psychosomatisch heißt ja auch nicht eingebildete Krankheit…

Hi!

naja, wenn man ihr aber rät, mal eine Kur zu beantragen fühlt
sie sich ernstmal ernst genommen in ihren Beschwerden. Man
muss ja nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen

Sehr richtig. Auch mit einem Vorschlag wie „Ambulante Schmerztherapie“, wie es sie an vielen Kliniken als interdisziplinäres Angebot gibt, kann man diese Menschen eigentlich ganz gut in die richtige Richtung stoßen.

E.T.

Hallo,
eine Beziehung, die unter dem Schirm des Mitleides steht, ist nicht nahrhaft. Für Deine Kollegin nicht und für Dich auch nicht, denn Du machst Dir um etwas Gedanken, worauf Du keinen Einfluss hast.

Sie ist keine Mitarbeiterin auf der sich das Team verlassen kann. Das haben anscheinend die anderen Kollegen begriffen. Wenn Du Dich auf ihre Seite schlägst, dann stehst Du ziemlich alleine da, sollte sie mal gehen, was vermutlich früher oder später der Fall sein wird.

Es spricht ja nichts dagegen privaten Kontakt zu ihr zu pflegen - nur auf der Arbeit solltest Du der Firma loyal bleiben, sonst ziehst Du den Kürzeren.

Viele Grüße

Wenn du sie magst und es nicht nur Mitleid ist (letzteres wäre ein schlechter Ratgeber), dann würde ich das Gespräch mit ihr suchen. Nach Feierabend oder in der Mittagspause mal einen Kaffee zusammen trinken. Im Prinzip würde ich es genauso sagen, wie du es hier geschrieben hast. Dass du sie magst, als Kollegin schätzt, es angenehm findest, mit ihr zu arbeiten, du dir aber auch Sorgen machst und bestimmte Dinge halt auch das Arbeitsleben beeinträchtigen. Für dich selbst, aber auch in Bezug auf das Arbeitsklima allgemein.

Du gibst ihr so die Chance, zu reagieren auf einer offenen Basis. Wenn du selbst einfach nur reagierst, ohne das offene Wort geführt zu haben, tust du beiden Seiten keinen Gefallen: Die Situation wird sich verschärfen, weil sie die zunehmende Ablehnung spüren wird, sie wird sich zurück gesetzt fühlen (was ja auch stimmt) und die Wahrscheinlichkeit ist sehr groß, dass die Spirale nach unten geht. Das würde nur verhindert, wenn beide Seiten wissen, woran sie sind. Daher kann man auch gleich ein gutes Gespräch führen, bevor sich die Angelegenheit verkrustet.

Für dich selbst (und vielleicht auch für das Gespräch) hilft vielleicht auch, dass du dir drei Positionen verinnerlichst, die du ihr gegenüber einnehmen kannst: zugewandt / positiv, neutral, ablehnend / negativ. Zu vermeiden wäre negativ, weil das dem gesamten Klima schadet. An einem „positiv“ müssen aber beide Seiten arbeiten.

Und nun beginnt das Problem- daß sie dann, wenn man sie eben
nicht den ganzen Tag danach fragt oder sich um sie kümmmert–
sie beleidigt reagiert.
Das ARbeitsklima wird dann schlechter- sie ist kurz
angebunden, zieht sich eher zurück und man spürt, daß sie
verärgert ist.

Hallo,

mir fiel spontan der Begriff Aufmerksamkeitsdefizit dazu ein.
Sie scheint ein Mensch zu sein der sehr viel Aufmerksamkeit sucht mithilfe ihrer „Krankheiten“ und diese Aufmerksamkeit braucht.

Ist bestimmt nicht einfach so eine Situation für Dich und deine anderen Kollegen. Aber immer wieder Öl ins Feuer gießen und sie betüteln ist sicher keine Lösung.

Versuch doch mal sie positiv darin zu bestärken wenn es ihr wieder gut geht… " schön das es Dir gut geht, tolle Frisur…" oder sowas in der Art… also keine Bestätigung wegen ihrer Krankheit- so nach dem Motto „Du arme, es tut mir leid das es Dir so schlecht geht…“
Also nicht auf das negative reagieren sondern die kleinen positiven Dinge verstärken… vielleicht dauert es einige Zeit aber ich kann mir vorstellen dass sich das dann ändern könnte.

Verstehst Du was ich meine?

LG
Marion