'Wie dem auch sei' - warum Dativ?

Moin,
ich grüble schon seit einiger Zeit darüber. Kenne mich zwar ein wenig mit Sprachgeschichte aus, aber hier weiß ich nicht weiter:

Worauf läßt sich der Dativ in der Phrase „Wie dem auch sei“ zurückführen? Klingt für mein Sprachgefühl zwar völlig normal und richtig, ist mir aber bei näherer Betrachtung ein Rätsel. Semantisch wäre ein ‚Wie das auch sei‘ m.E. korrekter.
Führt sich der Dativ hier auf eine elliptische Bildung zurück oder woher kommt er?

Danke schon im Voraus.
LG

Hallo,

Worauf läßt sich der Dativ in der Phrase „Wie dem auch sei“
zurückführen?

Grimm schreibt in der „Deutschen Grammatik“ zum Dativ:

„18. Der dat. hat überhaupt in der rede eine viel freiere stellung als der gen. und acc.

Die verba sein, werden, gehn und stehn haben, meist impersonal gebraucht, neben adverbien der Beschaffenheit und auf die frage wie? den dativ. Wie ist es dir? …
dem ist also (damit verhält es sich, darum steht es so), dem ist nicht so, dieser sache ist nicht also …“
http://books.google.com/books?id=wn8KAAAAIAAJ&pg=RA1… (704/705)

Gruß
Kreszenz

Moin,

Guten Morgen!

Worauf läßt sich der Dativ in der Phrase „Wie dem auch sei“
zurückführen?

Ich möchte auch den Dativus Possessivus in die Diskussion einbringen. X (NOM) ist Y(DAT) bzw. X(NOM) sei Y(DAT).
Paraphrasiert könnte es auch so lauten: Was dem gehört / Was damit in Verbindung zu bringen ist / Was das anbelangt
Lässt sich die Annäherung an die Semantik der Phrase vielleicht erkennen?

Danke!

Hatte grade nur das Deutsche WB von Grimm greifbar und da steht verständlicherweise nicht viel zu dem Thema drin - lediglich, daß es Konstruktionen dieser Art gibt.
Supi, also geht die Phrase schlicht darauf zurück, daß ‚sein‘ und andere Verben früher auch häufig den Dativ regierten. Wer hätte gedacht, daß die Lösung so einfach sein kann.

LG