Hallo Nina.
magst du mehr darüber erzählen?
Ja klar. 
Mein Hund, (weiblich), war ein fast schäferhundgroßer Mischling von irgendwas. Ich hatte ihn aus dem Tierheim. Schon im Tierheim hatte er mich eindeutig angebaggert, aber das nur nebenbei.
Er hatte einen großen, blauen Wassernapf, der im Badezimmer auf den Fließen stand. Wenn der fast leer war und Hund sich bemühte, mit seiner großen Zunge die letzten Tropfen heraus zu lecken, klapperte es vernehmlich, worauf er natürlich eiligst frisches Wasser bekam. Das merkte er sich, er leckte an dem Napf auch dann, wenn er mal vollkommen trocken war, eben damit es klapperte.
Alsbald versuchte er dann auch mit dem Napf zu klappern, wenn das darin befindliche Wasser nur abgestanden war. Dann nahm er die Zähne zu Hilfe und kippte das alte Wasser aus, damit er mit dem leeren Napf besser klappern konnte.
Von uns war das nicht so gern gesehen, wegen der Überschwemmung. Als er merkte, dass wir dann schimpften, bemühte er sich, zu klappern, ohne das Wasser auszuschütten, er hob den Napf seitlich ein wenig an und ließ ihn zurück fallen, was ihm ganz gut gelang. Natürlich bekam er, wenn wir es denn hörten, dann sofort frisches Wasser, wer trocknet schon gern eine Überschwemmung auf. Wenn auf das vorsichtige Klappern allerdings nichts geschah, wurde der Napf nach wie vor ausgeschüttet.
Eines Tages saß ich mit meiner Frau in der Küche und hörte ihn wieder klappern. Diesmal blieben wir aber absichtlich sitzen. Neugierig, was er machen würde. Ich erwartete halt, dass er kommen und mich, auf die übliche Art und Weise, in der er meine Aufmerksamkeit anregte, anstupfen würde.
Er kam auch, brachte den Napf gleich mit und warf ihn mir mit einem durchaus vorwurfsvollen „Wuff“ vor die Füße. Natürlich merkte er, wie erfreut wir über diese selbstständige Geistesleistung waren. Es kam aber noch besser.
Die Futterschüssel stand in einer Küchenecke. Bisher hatte er sich, wenn er dachte, dass es Zeit zum Essen sei, vor den Napf gestellt und uns erwartungsvoll angeschaut. Wobei er, wenn wir zu ihm hin sahen, freudig mit dem Schwanz wedelte.
Aber er hatte sich den Erfolg mit dem Wassernapf deutlich gemerkt. Wenn er nun Hunger bekam, nahm er gleich den Futternapf, der dem Wassernapf von der Form glich und schmiss ihn mir ebenfalls vor die Füße.
Meiner Meinung nach eine große Geistesleistung für einen Hund, sowohl im ersten, wie im zweiten Fall, wobei ich nicht richtig weiß, was ich eigentlich höher bewerten soll. Die „Erfindung“ mit dem Wassernapf, oder die Übertragung auf den Futternapf.
Gruß, Nemo.