Wie dichte ich ein Flachdach bestmöglich ab? 15 m² und Attika

Hallo zusammen!

Mir sind derzeit finanziell die Hände gebunden und muß den Neuaufbau unserers undichtenFlachdaches noch etwas aufschieben.

Ich habe aktuell 3 verdächtigte Stellen ausgemacht, die auch von 2 Dachdeckern bestätigt wurden.

Ich fasse mal kurz zusammen.

  • 200m² Flachdach

  • Baujahr: 1974

  • Styropordämmung

  • Oberlage nicht erkennbar ( ich kann hier keine gewöhnliche Bitumenbahn erkennen, die Oberlage sieht aus wie eine aufgegossene Bitumenmasse)

  • darauf Kiesschüttung

Wurde das eventuell in den 70ern mit einer flüssigen Bitumenmasse als letzte Schicht überlicherweise gemacht?

Auf der Südseite, beginnend mit ca. 30 Abstand vom Wandabschluß, hat sich ein 15 m² großer Bereich sichtbar abgesenkt. Hier steht bei Regen das Wasser und läuft nur schwer bis gar nicht ab.

Genau unter diesem Bereich sind nun die 2 darunter liegenden Wohnbereiche EG und 1 Stock) mit starkem Wassereintritt betroffen. Im Erdgeschoss tropft es durch die Holzdecke. Ebenso sind die Außen/Innenwände nass, sodaß die Rigipsplatten in beiden Wohnbereichen zu schimmeln beginnen.

Beide Dachdecker habe ich um Abdichtung des o.g. 15m²-Bereiches gebeten. Beide hielten dies aber nicht für nötig, da der Wassereintritt von einer anderen Stelle käme. Der abgesenkte 15m²-Bereich wäre nur der Sammelpunkt.

Daraufhin wurden Kamin und einige Punkte der Attika abgedichtet bzw. die gelöste Folie der Attika mit Bitumenflüssigkeit wieder angebracht.

Der nächste Regenschauer hat uns wieder mit voller Wucht getroffen. 8-10 Eimer (20 Liter) mußten wir in dieser Nacht ausleeren. Das war die Menge, die im Ergeschoss durch die Holzdecke läuft.

Beide Dachdecker darauf aufmerksam gemacht, aber keine Lösung erhalten. Man könne es bei solch einem alten Dach nicht feststellen, wo genau der Wassereintritt nun wäre.

Nach nun mittlerweile 3 Monaten bin ich letzte Woche selbst auf das Dach und habe versucht diese besagten 15m² provisorisch abzudichten, um einfach mal zu schauen, ob der Wassereintritt sich verringert und es doch genau diese Stelle ist, die undicht ist.

Ich habe diesen Bereich vom Kies befreit und grüdlich gereinigt. Daraufhin alles was ich finden konnte verteilt. Reste von Bitumenschweißbahnen, Folien und Gewebefolien habe ich dafür verwendet.

Wirklich absolut provisorisch mit Klebeband verklebt und wieder mit Kies beschichtet.

Zudem habe ich im Abluß einen herausgefallenen Dichtring gefunden, der im Rohr hing. Diesen habe ich wieder entsprechend eingesetzt und auch verklebt.

Danach hatten wir 3 Tage mit heftigem Niederschlag, Gewittern, teilweise die ganze Nacht durch.

Bis heute ist kein einziger Tropfen mehr im Wohnbereich gesichtet worden. Die Wände trocknen bereits ab, was wir jetzt noch mit einem „Trockengerät“ unterstützen wollen.

Jetzt sagt mir doch mein gesunder Menschenverstand, daß dieses 15m²-Stück die Problemstelle ist, oder nicht?

Nunn möchte ich diesen Bereich einfach mal mit Schweißbahnen ordentlich abdichten und hoffe, dass ich damit ein wenig Zeit gewinnen kann.

Und hierbei benötige ich ein wenig Hilfe, da ich sowas noch nie gemacht habe.

Vorgestellt habe ich mir folgende Materialien:

  • Quandt Bitumen Schweißbahn PYE PV 250 S5 Beschiefert

  • Bostik Bitumen-Voranstrich 5 l

Wären die in Ordnung?

Jetzt würde ich gerne diese Absenkung etwas „erhöhen“, damit das Wasser sich dort nicht mehr sammelt. Könnte ich diese „Loch“ mit 2-3 Lagen Schweißbahn Quandt V60 S4 beschiefert ausgleichen und dann als Abschluß eine Bahn PYE PV 250 S5?

Wie gesagt, ich wage mich da zum ersten Mal ran und weiß nicht, ob meine Gedanken überhaupt so durchfühbar sind.

Außer dem 15m²-Bereich würde ich gerne eine Bahn PYE PV 250 S5 bündig zur Attika der Südseite der Länge nach (ca. 15 Meter) aufschweißen, da sich an verschiedenen Stellen die Folie von der Attika (Alu) löst.

Auch hier die Frage, würde das so Sinn machen oder macht man das besser anders?

Falls man das so machen könnte, wie dichtet man die bündig an der Attika anliegende Schweißbahnnaht dann richtig bzw. zusätzlich ab?

Würde mich sehr freuen, wenn mir jemand mit ein paar Ratschlägen unter die Arme greifen würde, damit wir wenigstens noch den Winter unbeschadet durchkommen.

Falls noch Infos benötigt werden, reiche ich diese sehr gerne nach.

Grüße

Larsen

Hallo!

Mache mal Fotos vom Dach um eine Übersicht zu bekommen.
Totale, dann die Stelle der Absenkung usw. Auch von der Attika und wie dort die Dachdichtung hochgezogen und angeschlossen wurde.

Die sprichst manchmal von Folie, das verwirrt mich.

Klar, es gibt Foliendächer aus einer Kunststoffbahn, die dann nahtverschweißt wird.

Aber auf der kann man nicht mit Bitumen-Schweißbahn arbeiten.

Es scheint ja mit der ausgemachten 15 m² Fläche zusammenzuhängen. Aber sah man denn da nichts nachdem Kies weg war und abgefegt wurde ? Risse, Blasen, Nähte ?

Wo man optisch nichts sieht, wo sollen da solche Mengen Wasser einlaufen ?

Wieviel Regenabläufe hat das Dach ? Wie tief ist die Absenkung in cm gegenüber dem Restdach ? Lege mal etwas langes gerades(Leiter, Dachlatte) drüber und messe dann runter.

Übrigens, Absenkung bei einer Styropordämmung spricht für lang einwirkende Nässe und Schrumpfen der Dämmung, deshalb senkt es sich ab.

Wie man hier Fotos zeigen kann sagt die Info unter FAQ:2606

mfg
duck313

Hey duck313!

Vielen Dank für deinen Beitrag.

Ich werde noch heute ein paar Fotos schießen und diese bis heute Abend verlinken.

Was ich sofort beantorten kann:

  1. Ja, für mich konnte man im Bereich der Absenkung Risse sehen. Nicht tief, aber überall oberflächig kleine Haarrisse in der Bitumenmasse, die da aufliegt. Blasen war keine zu sehen. Aber dies wurde seitens der Dachdecker als „nicht gravierend“ bewertet.

  2. Die Tiefe hatte ich zu einem früheren Zeitpunkt schon mit ca. 10 cm gemessen. Jetzt liegt da ja meine „Notkonstruktion“ auf, sodaß ich diese nochmal entfernen müßte. Ich schau nachher nochmal, wie ich die Tiefe genau ermitteln kann.

  3. Das Dach hat 2 Regenabläufe

Dein Punkt mit der „lang einwirkende Nässe“ auf diesen Bereich klingt logisch und das wird auch so sein. Der erste Wassereintritt wurde schon vor min. 12 Monaten festgestellt. Hörte dann aber plötzlich wieder auf zu „tropfen“ und die gerufenen Dachdecker empfehlen alle einen zeitnahen Neuaufbau des Daches.

Dem pflichte ich uneingeschränkt bei, jedoch ist der aktuelle Zeitpunkt unmöglich dafür.

Ich wäre auch bereit die betroffenen Stelle komplett zu öffnen, wenn die Feuchigkeit da raus muss, bevor ich einige Bahnen drüber schweißen sollte. Also auch die Dämmung dort zu entfernen/erneuern.

Ist halt die Frage, wie genau ich da vorgehen sollte.

Hoffe, die Bilder später erleichtern eine Einschätzung der Situation.

Larsen

Die Absenkung beträgt etwa 5 cm, ich lag da zuvor etwas hoch.

Hier sind ein paar Fotos:

Foto 1 Südeseite: Links grün ist die besagte Absenkung. Rechts grün wurde ein Loch vom Dachdecker geschlossen.

http://www.file-upload.net/download-9574863/1.jpg.html

Foto 2: Das ist die Stelle mit dem Loch, die vom DD geschlossen wurde. Da sieht man auch diese gummiähnliche Folie, von der ich gesprochen habe.

http://www.file-upload.net/download-9574882/2.JPG.html

Foto 3: Was ist hier passiert? Das ist schon ewig dort zu sehen.

http://www.file-upload.net/download-9574880/3.JPG.html

Foto 4: Eine weitere Ecke, die der DD verschweißt hat.

http://www.file-upload.net/download-9574947/4.JPG.html

Man sieht schon, dass das Dach in einem unschönen Zustand ist. Es hat jetzt knappe 40 Jahre auf dem Buckel und wurde nie gewartet. Ich wundere mich sowieso über die doch recht ordentliche Lebensdauer so ganz ohne Pflege/Wartung.

Ich hoffe, man kann auf den Fotos auch die Oberschicht erkennen. Um was handelt es sich hier?

Larsen

1 Like

Nachtrag Fotos:

Foto 5: Abfluß

http://www.file-upload.net/download-9576424/7.JPG.html

Foto 6: Attika/Folie

http://www.file-upload.net/download-9576425/8.JPG.html

Foto 7: Kies von der Absenkung zum Abfluß freigeräumt

http://www.file-upload.net/download-9576429/9.JPG.html

Foto 8: Abgesenkter Bereich, der provisorisch abgedichtet wurde.

Hier liegen 2 Lagen Schweißbahnen, 3 Lagen Folien und abschließend eine Gewebeplane auf.
1 Lage Dachpappe wurde der Länge nach über die Attika geknickt.

http://www.file-upload.net/download-9576442/10.JPG.html

Foto 9: Die Stelle, die der Dachdecker verschweißt hat. Hier war ein Loch. Ist etwa auf gleicher Linie rechts von der Absenkung und etwa 2,5 Meter von ihr entfernt.

http://www.file-upload.net/download-9576482/11.JPG.html

Hier habe ich die Fotos nochmal in ein Album gepackt, das ist übersichtlicher beim Anschauen.

https://plus.google.com/photos/109864939322475755711…

Hallo!

Es sieht schlimmer aus als befürchtet.

Mit einer Totalsanierung, also alles einschl. Dämmung raus und ab Deckenschalung Neuaufbau eines dann nach aktueller EnEV gedämmten und abgedichtenen Dachs wird es wohl demnächst hinauslaufen.
Das klang ja bei dir auch schon so an.

Bei der Gelegenheit sollte man das Mindestgefälle gleich vergrößern um einen besseren Wasserablauf zu gewährleisten.

Nach Fotos kann ich die Lage der Gullys und das Gefälle nicht gut einschätzen, Ist das eine Innenentwässerung im Haus ? Die sollte man ja nach Möglichkeit vermeiden und am Dachrand außenliegend entwässern.
Gibt’s eigentlich Notüberläufe, die bei Versagen der Gullys Dach noch entwässern können ?

Es ist ja offenbar schon reichlich abgeklebt worden um grobe Schadstellen mind. für gewisse Zeit abzudichten.

Willst Du an Deiner Notabdeckung nochmals ansetzen und nachbessern ?

Wenn man die Absackungen (auf Foto kaum in den Dimensionen erkennbar, Du sprachst von bis 10 cm) provisorisch ausgleichen will, damit Oberfläche wieder ablaufen kann Richtung Dachabläufe dann vielleicht so :

Ausgleichen mit einer losen Schüttung aus Schaumglasgranulat . Schaumglas ist druckstabil und nimmt KEIN Wasser auf und ist auch unbrennbar.
damit kann man die Senkung anmodelieren, dann ein Dachdeckervlies drüber und darauf dann neue Schweißbahn verkleben.

So bekäme man das dort lange anstehende Wasser weg .

Beginn( Hochpunkt) der neuen Schweißbahn schiebe bis unter die Blechabdeckung der Attika.

Anschließend wieder die Bekiesung drüber als Windsogschutz/UV-Schutz.

Mehr würd ich nicht mehr an dem Dach machen.

Mfg
duck313

Foto 3 sieht mir aus wie eine aufgefaltete Dachhaut.
Sicherlich nicht bewusst so angelegt, es ist ja wohl nach nicht lang sondern eher punktuell ?
bei sommerlicher Hitze hat sich die Bahn verschoben und aufgefaltet, möglicherweise aufgegangen von einer Blase unter der Dachhaut.
Das ist eine Stelle die sicherlich bald bricht und Risse bekommt.

MfG
duck313

Guten Abend!

Ja, mit der Totalsanierung inkl. neuer Dämmung, Gefälle etc. sind wir uns einig, da gibts nichts dran zu rütteln. Ich brauch nur noch ein wenig „Luft“ wegen der Finanzierung. 1-2 Jahre später wäre ein machbarer Zeitpunkt.

Also alles was auf den Fotos sichtbar verschweißt bzw. „geflickt“ wurde, hat ein Dachdecker durchgeführt. Das kann man doch so lassen, oder sollte dort auch noch mal eine Bahn drüber?

Meine Notabdichtung möchte ich auf jeden Fall mit Bahnen ordentlich verschweißen. Mit meinen „aufgelegten“ Bahnen und Folien will ich auf keinen Fall durch den Winter.

Die Absenkung ist auf dem Foto wirklich kaum bis gar nicht erkennbar, da ich ja bereits mit meiner Notkonstruktion etwas „aufgefüllt“ habe. 2 Bahnen liegen da mittig drunter, die etwas ausgleichen. 10 cm waren zu viel geschätzt, eher sind es 5 cm.

Ja, das ist eine Innenentwässerung. Die Abflüße bzw. Rohre laufen innerhalb des Gebäudes bis in den Keller durch.

Nein, es gibt keinen Notüberlauf und damit hast du ein weiteres Problem erkannt. Bei extrem langen und heftigen Niederschlägen lief das Wasser schon über die Attika an den Wänden runter…

Wenn ich dich aber soweit richtig verstanden habe, brauche ich folgendes Material:

  • Schaumglasgranulat 5-8mm
  • Dachdeckervlies
  • Bitumen Schweißbahn PYE PV 250 S5 Beschiefert
  • Bitumen Voranstrich

Wäre das soweit in Ordnung? Oder solls eine andere Bahn als Oberlage sein? Und wie nennt sich dieses Dachdeckervlies noch anders? Bisher bin ich noch nicht fündig geworden mit diesem Begriff.