"Ich habe keine E-Mail-Adresse. Wie kann ich mich dennoch für eine Impfung registrieren?
Bitte richten Sie ein E-Mail-Konto ein oder bitten Sie einen Angehörigen darum, einen gemeinsamen Account anzulegen."
Der nächste Satz ist Blabla und einige Nutzer lesen dann gar nicht mehr weiter - erst dann wird erwähnt, dass es auch telefonisch möglich ist.
"Kann ich mich auch für die Impfung registrieren, wenn ich kein Mobiltelefon besitze und damit auch keine Mobilfunknummer angeben kann? Kann statt einer Mobiltelefonnummer auch eine Festnetznummer angegeben werden?
Zur Sicherheit Ihrer Daten wird bei der Terminvergabe eine SMS mit einem Code an die eingetragene Mobilfunknummer geschickt. Da nicht alle Telefonanbieter eine Bandansage des SMS-Textes am Festnetztelefon anbieten und auch nicht jedes Telefon diesen Dienst unterstützt, muss eine Mobilfunknummer angegeben werden."
Dann kommt wieder Blabla und erst dann die Info, dass es doch auch ohne Handynummer geht.
Wieso schreibt man nicht einfach, dass es entweder mit e-Mailadresse und Mobilfunknummer oder eben einfach mit einem Anruf möglich ist einen Impftermin zu vereinbaren?
Denkt die Politik, dass man die Bürger, gerade der älteren Generation, so zu Impfungen animiert?
Hallo,
woher weißt du das oder meinst du das nur. Sicher, es gibt viele Texte, gerade von Behörden, die man mehrfach lesen muss, um sie einmal zu verstehen, aber es gibt sicher keine Texte, die alle Leser gleichermaßen lesen und auch verstehen.
Also lange Rede, kurzer Sinn, deine Frage ist berechtigt, aber eine zufriedenstellende Antwort, die dir passt und der 90jährigen Frau Mustermann oder dem 90jährigen Herrn Mustermann, die wird es nicht geben können.
Aber Blabla ist übertrieben.
Das betrifft übrigens nicht nur den Zugang zur Impfmöglichkeit, wobei ich mich frage, warum solche Mitbüger/innen sich nicht sowieso erstmal an ihren Hausarzt/in wenden, sondern dieses „Problem“ gilt für viele Bereiche.
Gruss
Czauderna
weil alles andere manuellen Aufwand bedeutet, dafür müssen Personen angestellt, eingelernt werden. Bei der manuellen Erfassung passieren Fehler. Will man alles vermeiden.
Ich habe keine E-Mail-Adresse. Wie kann ich mich dennoch für eine Impfung registrieren?
Bitte richten Sie ein E-Mail-Konto ein oder bitten Sie einen Angehörigen darum, einen gemeinsamen Account anzulegen. Mit einer E-Mail-Adresse können bis zu fünf Personen für die Impfung registriert werden. Ist es Ihnen nicht möglich ein E-Mail-Konto einzurichten oder sich über den Account eines Angehörigen anzumelden, können sie sich auch telefonisch bei Ihrem regionalen bzw. Ihrem gewünschten Impfzentrum für die Impfung registrieren lassen.
Drei Sätze. Krass.
Da war ja der Passierschein A38 eine leichte Übung dagegen.
Ich weiß nicht, was du für ein Bild von der „älteren Generation“ hast, aber mein Vater z.B. ist 86 und kann sogar vier und mehr Sätze im Zusammenhang lesen und verstehen.
Ach, das ist so eine alternde Diva aus Wilmersdorf - sie hängt immer noch der Zeit im letzten Jahrhundert nach, wo sie viele Verehrer hatte. Jetzt, wo sie eigentlich nur noch da ist, um an irgendwas schuld zu sein, kommt ihr angestammter ursprünglicher Dialekt wieder ziemlich deutlich durch:
Du, das haben die meisten Leute, die sich nicht online registrierten, ganz einfach so gemacht. 116117 lautet die Nummer und der Einfachheithalber, heißt auch die Internetseite 116117.de und das stand mehrfach in allen Zeitungen, seit die Impfungen ausgereicht werden.
Dann könnte man sich die FAQ auch gleich sparen und darauf verweisen, dass die Nummer ja in der Zeitung stand.
Wenn aber eine FAQ ausgearbeitet wird sollte diese nicht verwirren sondern eben klar und deutlich die Alternativen zu e-Mail und Mobiltelefon erklären.
Um mich geht es nicht sondern um Menschen die von der Terminvereinbarung überfordert sein könnten - und um die niedrige Impfquote in Deutschland.
Impfgegner schaffen es ja auch ihre Botschaft für jeden verständlich zu formulieren - da wäre es doch angebracht von staatlicher Seite ein niederschwelliges Angebot zu schaffen, so dass wirklich jeder weiß wie er die Impfung bekommt.
Das „man braucht eine e-Mailadresse und Handynummer - aber eigentlich doch nicht“ Gequatsche hat in den FAQ einer staatlichen Institution nichts verloren.
Hallo,
ich haue nicht auf Dich rein, weil ich den Frust gut verstehen kann. Ehrlich gesagt wundere ich mich fast wöchentlich, wie ich mit fast 70 Jahren den Alltag mit dem digitall teilweise völlig unlogischem Aufbau behördlicher Internetangebote bzw. (gefühlter) - zwänge wuppe.
Ich wohne und lebe aber in einer wohl besseren Ausgangssituation als viele andere Leute meines Alters. Meine Rente ist gut, ich habe eine schuldenfreie Eigentumswohnung,ich brauche kein Auto, weil in der fußläufig erreichbaren Umgebung Alles Notwendige erreichbar ist, ich bin gesundheitlich fit genug, um den Alltag zu meistern, meine Familie steht zu mir.
Du hast völlig recht: Wie sieht das denn bei den Menschen meines Alters aus, bei denen nur ein oder zwei dieser Faktoren ausfallen?
Ich rede da gar nicht für „Alte“, sondern auch für jüngere Menschen, die nicht mal wer wissen, wie man einen Umzug organisiert oder einen Pfannkuchen bäckt.
Ich finde es gut, dass Du Deine Meinungen hier so herzlich offen äußerst.
LG
Amokoma1
Ich habe keine Lust, mit Dir über etwas zu reden, was Du allein für ein Problem hältst. Der Rest der Menschheit bucht sich online einen Termin, ruft 116117 an oder eben seinen Haus-, Frauen- oder Zahnarzt. Knapp 60 Millionen Menschen haben das bis heute geschafft, davon sogar einige aus Bayern.
es ist aber im vorliegenden Zusammenhang wenig wahrscheinlich, dass er in diesem Zustand nur wegen der Formulierung des online zugänglichen Textes keinen Termin für die dritte Impfung ohne Assistenz oder Unterstützung vereinbaren konnte.
Mein Schwiegervater hätte die entsprechenden Veröffentlichungen der Impfzentren auch, als er technisch noch mit online veröffentlichten Texten zurechtkam, ungefähr so wiedergegeben: „Ja, und das ist dann sehr praktisch, da gibt es einen Link, da kann man alles reinschreiben, und dann kommen die und liefern die Medikamente ins Haus - oder man geht da auch hin, das ist gleich hinter dem Hofgarten im Akademischen Kunstmuseum, das wird ja jetzt grade nicht so gebraucht. Und da kommen dann die Leute bis von Sankt Augustin her, nach Bornheim fährt ja die Vorgebirgsbahn usw. usw.“
Das liegt dann aber nicht an der Formulierung des Textes, sondern daran, dass es für Leute mit beginnender Demenz typisch ist, dass sie, solange sie in gewohnter Umgebung sind, dissimulieren, so dass es nicht einfach ist, festzustellen, in welchem Umfang sie Assistenz, Untertützung, Hilfe von anderen benötigen.
Wenn auch nur einer durch die seltsame Formulierung von der Impfung abgehalten wurde hat sie schon potentiell Schäden verursacht.
Du bist ein freier Mensch, Du darfst Dich hier beteiligen, kannst aber auch irgendetwas anderes tun. Dass Du allein bestimmst wann eine Debatte beendet ist wäre mir neu.
Und mit 86,5 hätte er es wahrscheinlich noch verstanden wenn es klar und deutlich formuliert wäre, aber hätte evtl. resigniert, wenn er mit Texten wie den obigen konfrontiert worden wäre.
Wenn ein alleinstehender Älterer, der Assistenz, Unterstützung oder Hilfe in Angelegenheiten des täglichen Lebens benötigt, diese nicht erhält, kann das Probleme verursachen. Das ist aber beim Vater von @TG9nb3V0QWRQcm94eS5zZXJ2a nicht gegeben.