Eben vor dem Kindergarten. Mutter quatscht mit einer anderen, während ihr 3-jähriges Kind bei laufendem Motor auf dem Fahrersitz herumturnt!
Als ich mit meinem Bub herannahte, hatte das 3-jährige Kind die Fahrertür bereits geöffnet. Es hätte auch den Knopf für die Zentralverriegelung erwischen und/oder die Handbremse lösen können.
Als ich die Mutter darauf ansprach, dass ich schon einmal ein sich selbst eingeriegeltes Kibnd gesehen hatte (indem man ihm den Autoschlüssel zum Spielen gab, während es bei geschlossenen Fenstern und Türen drin sitzt und als Eltern draußen steht), musste ich mir auch noch blöde Bemerkungen anhören.
ich setze noch einen drauf - gerade vor ein paar Tagen hier in der Stadt passiert: Eltern geben Kind Zündschlüssel um den „schon mal ins Zündschloss zu stecken“. Kind dreht den Schlüssel dabei, und der Wagen macht dank eingelegtem Gang einen Satz und begräbt die Mutter unter sich. Just vor einer halben Stunde fand ich in der Zeitung die Meldung, dass die Mutter inzwischen wieder von der Intensivstation runter und auf dem Wege der Besserung ist.
Um meinen alten Mitzivi zu zitieren: „Herr schmeiß Hirn!“
musste ich mir auch noch blöde Bemerkungen
anhören.
Und das finde ich sogar verständlich, denn auch wenn du recht hast (und sogar und gerade dann, wenn der Mutter klar ist, dass du recht hast), es kommt einfach klugschwätzerisch daher.
Wenn du also wirklich um das Kind besorgt bist und hoffst, durch deinen Kommentar der Mutter etwas die Augen zu öffnen, damit beim nächsten Mal nicht wirklich was passiert, wäre mein Tip, die Sache etwas umzuformulieren:
„Mir ist mal passiert, dass sich mein Kind in so einer Situation im Auto eingesperrt (alternativ: die Handbremse gelöst) hat. Darum bekomme ich immer einen Schreck, wenn ich sowas sehe.“
Ich glaube, dann wäre die Reaktion der Mutter freundlicher ausgefallen und du hättest vielleicht sogar was bewirkt.
Ich glaube eher, dann hätte das „Sowas passiert nur anderen und mir garantiert nie“-Denken eingesetzt.
Deutsche sind leider gegenüber Korrekturen noch so dramatisch falschen Verhaltens gegenüber höchst allergisch, umso höher die verantwortunghabende Position, desto schlimmer die Allergie.
berichte doch bitte mal, was Du der Mutter exakt gesagt hast - dann ist die Reaktion der Kritisierten ev. besser einschätzbar. Ton und Wortwahl können ja viel ausmachen.
Die von Dir beschriebenen Eltern sind in der Situation sicher ein unverantwortliches Risiko eingegangen.
Aber: ist Dir das noch nie passiert? Bist Du 100% sicher, dass es nie passieren wird?
Sicher ist es sinnvoll, Eltern auf gefährliche Situationen hinzuweisen - diese sind sich selbigen ev. garnicht bewusst.
Habe auch mal ein Kleinkind, 1-2 Jahre, davon abgehalten, auf eine vielbefahrene Straße zu watscheln und ihn den sich gerade unterhaltenden Eltern übergeben - mit dem Hinweis, dass das Lütte sich gefährlich nah am Straßenrand befand - sie waren nicht böse, eher verständlicherweise erschrocken und merklich dankbar.
Niemand ist perfekt, allen Eltern unterlaufen irgendwelche Fehler (auch Dir), die meisten glücklicherweise ohne bedeutende Folgen.
Nett gemeint angebrachte Tips erreichen ev. ihr Ziel.
Im Ernst: das bringt nix, bzw darf man einfach an Ort und Stelle keine Einsicht erwarten. Kritik ist erstmal ein Angriff und entspr. Reagieren die kritisierten Menschen. Mit ganz viel Glück setzt später ein Denkprozess ein.
Ich sage in solchen Situationen auch was und zwar deutlich und werde dann meist angepflaumt. Zunehmend kann ich das dann mit einem Schulterzucken abtun und muss mich dann vielleicht nicht ganz so ärgern.
Und: Versuch es selber gut zu machen. Ich werde z.b. gern mal ausgelacht, weil ich immer den Autoschlüssel abziehe. Gebetsmühlenartig erkläre ich dann, warum ich das tue, ob ich schon jemanden „bekehren“ konnte? Ich weiß es nicht…
Im Ruhrgebiet beginnen erste Stadtverwaltungen „Park and Walk“-Zonen für Grundschüler und Kitas in einigen hundert Metern Entfernung zur jeweiligen Einrichtung einzurichten, um die dicken SUVs und ihre „Übermamis“ fern von den Schulgrundstücken zu halten.
Der ADAC hat schon vor ein paar Jahren darauf hingweisen, leider ist sein Ruf nun dahin
Was die Maßregelung angeht: Vergiss es einfach! Da hilft nur eine Verletzung des Kindes oder ein dicker Griff in die Geldbörse der Mama oder wie Stoppok so schön sang: „Learning by Burning“.
Jetzt mach mal zu, jetzt, wo
Jule offiziell (noch) gewähren lässt:
Als ich die Mutter darauf ansprach, dass ich schon einmal ein sich selbst eingeriegeltes Kibnd gesehen hatte (indem man ihm den Autoschlüssel zum Spielen gab, während es bei geschlossenen Fenstern und Türen drin sitzt und als Eltern draußen steht), musste ich mir auch noch blöde Bemerkungen anhören.
WAS HAST DU GEANTWORTET??? ODER WIE ANSONSTEN REAGIERT???
Solche Steilvorlagen lässt DU doch sicherlich nicht ungestraft aus.
manchen fehlt einfach die Fähigkeit auch nur eine Sekunde in die Zukunft zu denken und die Folgen ihrer Handlungen abzusehen.
Sieht man ja täglich z.B. im Straßenverkehr.
Erst letztens wieder auf dem Spielplatz beobachtet: Mutti ist so sehr mit dem Tratsch mit ihrer Freundin und ihrem Smartphone beschäftigt, dass sie gar nicht mitbekommt, wie das zweijährige Kind auf die Straße läuft.
Wenn dann aber die Kleine unter dem nächsten Auto liegt, dann ist das Geschrei groß und alle anderen, vom Autofahrer bis zur Stadt, sind dann Schuld an dem Unfall.