Wie durchgangsbohrung reiben?

hallo zusammen,
bin gerade am basteln und muss nun zum ersten mal einen lagersitz herstellen…
das flanschkugellager hat gemessen mit dem messschieber einen aussendurchmesser von 6,95mm.
hab mich mit dem lagersitz schon auf einen durchmesser von 6,8mm herangetastet.

die ganze geschichte sollte schön formschlüssig sein. das lager sollte auf leichtem druck einzuschieben sein, sollte weder wackeln noch herausfallen können.

ich habe weder tabellenbücher noch vorkenntnisse in bezug auf fertigungstoleranzen bei lagern.

welchen durchmesser sollte meine bohrung nun haben, damit das lager nun wie oben beschrieben hineinpasst?

und wie erreiche ich dies am besten?
handreibahle? (ps ist ein durchgangsloch)
verstellbare reibahle?

bin für tipps sehr dankbar, wie ich das anstellen soll, also auch wie gerieben wird (schneidöl, druck, etc)

vielen dank im vorraus und ein schönes wochenende

janko

Hallo,

welchen durchmesser sollte meine bohrung nun haben, damit das
lager nun wie oben beschrieben hineinpasst?

0,005mm - 0,01mm größer als dein Lagerdurchmesser
Null auf Null geht nicht rein, bei mehr als 1 Hundertstel plus beginnts zu wackeln.

und wie erreiche ich dies am besten?
handreibahle? (ps ist ein durchgangsloch)
verstellbare reibahle?

Entweder eine verstellbare Reibahle nehmen, oder die Uraltmethode mit einem eingesägten Rundmaterial und in den Schlitz einen Streifen feinkörniges Schmirgelpapier (300er oder 400er) einklemmen und rumwickeln. Dann in der Ständerbohrmaschine mit kleiner Drehzahl (ca. 500 U/min) ausschmirgeln.

bin für tipps sehr dankbar, wie ich das anstellen soll, also
auch wie gerieben wird (schneidöl, druck, etc)

Die Reibahle mit Schneidöl (dunkel und dickflüssig), die Schnirgelmethode trocken.

Gruß,
Woody

Hallo,

die ganze geschichte sollte schön formschlüssig sein. das
lager sollte auf leichtem druck einzuschieben sein, sollte
weder wackeln noch herausfallen können.

Ich würde den Durchmesser der Lagerschale eher knapp halten, so dass
das lager gerade noch nicht leicht reingeht.
Dann das Lager abkühlen (z.B. in Kühtruhe legen oder Kältespray benutzen)
und das andere Teil erwärmen (Heißluftpistole oder im Wärmeofen).
Dann sollte das Lager gerade gut reingehen und sitzt dann schön fest.
Gruß Uwi

Hallo Jay

Was meinst Du mit „Flanschlager“? Ein Flanschlager ist eigentlich eine Lagereinheit bei der ein Lager bereits in einem Flansch (2,3 oder 4Pkt Flansch) sitzt und mit dem Flansch montiert wird.
Bei einer 7mm Bohrung würde ich aus einem Sandpapier 360-400 ein Röllchen drehen und von hand ein und ausziehen (Bei Alu feinere Körnung). Nicht drehend (zB mit Bohrmaschine) weil Du den Abtrag nicht mehr unter Kontrolle hast 0,2 ist nicht mehr viel. Es wird allerdings mit einem nicht starren Wkzg die Bohrungen nahe den Lochkanten etwas grösser. Materialgleicher Versuch ist anzuraten. Wenn Du eine Reibahle verwendest solltest Du diese mit einer Ständerbohrmaschine führen und dann von Hand am Bohrfutter drehend ausreiben. Ebenfalls materialgleicher Versuch angeraten weil Reibahlen so wie Feilen einen sehr unterschiedlichen „Biss“ haben.
Vielleicht hilfts

LG Lois

Hallo janko,

ich gehe davon aus, dass der Flansch fest ist und die Welle/Innenring sich dreht. Am Aussenring liegt somit Punktlast an. Der Aussenring sollte sich leicht in die Bohrung drücken lassen. Das Kleinstmaß sollte 6,994, das Größtmaß 7,006 mm sein. Am Besten eine 7H6 oder 7J6 Reibahle verwenden. Vorher aber Probebohrung Bohren und Reiben. Ist der Flansch keiner höheren Temperatur (mehr als 80°C)ausgesetzt, kann das Lager mittels eines Metallklebers in den Flansch geklebt werden. Dabei sollte ein Klebespalt von 0,05…0,1 mm eingehalten werden. Kleben hat den Vorteil, dass keine radialen Kräfte auf die Kugeln/Innenring wirken - damit läuft das Lager leichter.

Gruß Bernd

Hi!

Wenn Du dich für Probebohrungen entscheidest…
Eine geriebene Bohrung wird mit dem bäh-dick-braunen-Schneideöl leicht größer und mit dem normalen Bohrwasser leicht kleiner. Nur für den Fall, dass es minimal nicht passt.

mfg

mit Flanschlager meine ich eine Lagereinheit, bei der auf der Oberseite ein Flansch dran ist, damit das Lager bei einer Durchgangsbohrung nicht durchfällt:wink: … um das mal mit den Worten eines Laien zu beschreiben:wink:

Hatte das Loch wie gesagt schon ausgedreht (mit so ner minidrehmaschine), dann das rundmaterial abgestochen, da ich 2 identische Teile benötige(ist für eine Welle gedacht)und die Bohrung exakt zentrisch ist.
Dabei habe ich auch festgestellt, dass die Bohrung (gerade wie du beschrieben hast) im Bereich der Kanten - besonders zu spüren beim ersten abgestochenen Teil - etwas grösser ist.

Ergo…im ersten abgestochenen Teil geht das Lager sogar schon rein (ca bis zur Hälfte des Kugellagers; die andere Hälfte geht unter Druck auch hinein).
Beim zweiten Teil geht das Lager noch nicht rein.

wollte halt 2 identische Bohrungen, um das ma gescheit zu machen.

Aber wie nun reiben?
hab gelesen, nie linksherum drehen?
heisst also…rechts herum eindrehen und rechts herum wieder ausdrehen???

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Hallo janko,

ich gehe davon aus, dass der Flansch fest ist und die
Welle/Innenring sich dreht:

Exakt

Das Kleinstmaß sollte 6,994, das Größtmaß 7,006 mm sein. Am Besten eine 7H6 oder 7J6 Reibahle verwenden.:

das kleinst- und höchstmass das du beschrieben hast ist also mit solch einer reibahle zu erreichen??
Hatte gelesen, bezüglich der Toleranzen, das Grossbuchstaben, also zb das H6 für Aussenbohrungen gelten und somit IMMER das Nennmass, also sprich die 7mm mindestens eingehalten werden?

Ist der Flansch keiner höheren Temperatur (mehr als 80°C)ausgesetzt, kann das Lager mittels eines Metallklebers in den Flansch geklebt

werden.:

wie erreiche ich dann, dass das Lager exakt zentrisch in der Bohrung geklebt wird?

Dankesehr:wink:

Bohrwasser???
hab ich noch nie gehört:wink: führt ein Baumarkt soetwas?

dankesehr

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

achjas, …wenn ich das lager einklebe, bekomm ich es dann jemalös wieder heraus?

Hallo Fragewurm,

Bohrwasser???
hab ich noch nie gehört:wink:

Bohrwasser, Bohrmilch, Kühlschmiermittel, eigentlich Kühlschmieremulsion.

Wobei es auch beim Fräsen, Drehen und Sägen verwendet wird.

Google sollte dir genug Informationen liefern.

MfG Peter(TOO)

achjas, …wenn ich das lager einklebe, bekomm ich es dann
jemalös wieder heraus?

Hallo,
Ja, durch erwärmem. Ca 200°C -abhängig vom Klebstoff. Sollte auf jeden Fall anaerob sein.
Gruß Bernd

Hallo janko,

ich gehe davon aus, dass der Flansch fest ist und die
Welle/Innenring sich dreht:

Exakt

Das Kleinstmaß sollte 6,994, das Größtmaß 7,006 mm sein. Am Besten eine 7H6 oder 7J6 Reibahle verwenden.:

das kleinst- und höchstmass das du beschrieben hast ist also
mit solch einer reibahle zu erreichen??

Ja,- mach aber eine Probebohrung. Der Erfolg ist auch Abhängig vom Durchmesser der mit dem Bohrer hergestellten Bohrung.

Hatte gelesen, bezüglich der Toleranzen, das Grossbuchstaben,
also zb das H6 für Aussenbohrungen gelten und somit IMMER das
Nennmass, also sprich die 7mm mindestens eingehalten werden?

Die Großbuchstaben geben die Toleranzfeldlage an
Z.B.7P5, - das P sagt aus, daß das Toleranzfeld zwischen 6,979 und 6,988 mm liegt. Die Bohrung ist also wesentlich kleiner als Dein Kugellager. Das Lager muß in die Bohrung gepresst werden. Wird dann angewendet, wenn am Aussenring Umfangslast anliegt(Aussenring dreht sich).
oder z.B. 7H6, - das H sagt aus, daß das Toleranzfeld zwischen 7,000 und 7,009 mm liegt. Bohrung ist also gleich oder geringfügig grösser als das Kugellager. Es lässt sich leicht in die Bohrung drücken. Wird angewendet bei Punktlast (Aussenring steht)
Nach Deinen Worten: die 7 mm werden also IMMER eingehalten. Wenn man aber mit Kugellagern arbeitet ist jeder 0,001 mm wichtig.

Ist der Flansch keiner höheren Temperatur (mehr als 80°C)ausgesetzt, kann das Lager mittels eines Metallklebers in den Flansch geklebt

werden.:

wie erreiche ich dann, dass das Lager exakt zentrisch in der
Bohrung geklebt wird?

Die Bohrung wird auf 7,05 bis 7,1 mm gefertigt. Der 0,025 bis 0,05 mm
Klebespalt wird vom Kleber ausgefüllt. Somit gibt es keine messbare Exzentrizität.

Dankesehr:wink:

bittesehr

hallo zusammen,

Hallo allein,

bin gerade am basteln und muss nun zum ersten mal einen
lagersitz herstellen…
das flanschkugellager hat gemessen mit dem messschieber einen
aussendurchmesser von 6,95mm.
hab mich mit dem lagersitz schon auf einen durchmesser von
6,8mm herangetastet.

die ganze geschichte sollte schön formschlüssig sein. das
lager sollte auf leichtem druck einzuschieben sein, sollte
weder wackeln noch herausfallen können.

ich habe weder tabellenbücher noch vorkenntnisse in bezug auf
fertigungstoleranzen bei lagern.

welchen durchmesser sollte meine bohrung nun haben, damit das
lager nun wie oben beschrieben hineinpasst?

7,003 mm !

und wie erreiche ich dies am besten?
handreibahle? (ps ist ein durchgangsloch)
verstellbare reibahle?

nimm eine Handreibahle 7H6 mit etwas Öl.

bin für tipps sehr dankbar, wie ich das anstellen soll, also
auch wie gerieben wird (schneidöl, druck, etc)

Handreibahle gerade ansetzen, Öl dazugeben, mit Windeisen leicht drehen. Das erste Drittel der Handreibahle ist leicht konisch, daher zentriert sie sich selbst.

vielen dank im vorraus und ein schönes wochenende

janko

Gruß Bernd

danke ersteinmal für die vielen antworten.

mir stellt sich nun nach diversen suchanfragen im www die frage, woher ich solche reibahlen bekomme?

kennt ihr adressen, für shops mit fairen preisen?

danke