Wie Eigentum sichern, wenn Pflegeheim?

Hallo,

wenn man ins Pflegeheim muss, wer zahlt denn da? Pflegekasse, Krankenkasse, oder …? Und wie sichert man sein Eigentum in einer solchen Situation? Der Pflegebedürftige besitzt in diesem Beispielfall zusammen mit seinem Ehepartner 2 Häuser. Zudem hat der Pflegebe-
dürftige 2 Kinder, die jedoch beide nicht für seinen Unterhalt aufkommen können. Seine eigene Rente ist zu gering und die seines Ehepartners auch. Muss der Pflegebedürftige tatsächlich in ein Heim, so bliebe sein Ehepartner ja zunächst erst einmal in dem einen Haus wohnen. Kommt da dann tatsächlich das Sozialamt an und schreibt das zweite Haus zum Zwangsverkauf/Zwangsversteigerung aus?

Wäre es nicht eine Option, eines der beiden Häuser dauerhaft zu vermieten? Und rechnet sich das? Schließlich kostet das Haus ja auch Grundsteuer und Unterhalt (leerstehend). Mal ganz abgesehen von den Betriebskosten…

Und wie sieht der gleiche Fall für betreutes Wohnen, und wie für ein Altersheim aus? Eine ambulante Pflege für zu Hause wäre wohl Kostenmäßig am günstigsten, jedoch vom Pflegeumfang hier (Beispiel) nicht ausreichend.

Danke und Gruß,
Yedi386

Hallo,

wenn man ins Pflegeheim muss, wer zahlt denn da? Pflegekasse,
Krankenkasse, oder …?

Pflegekasse zahlt je nach Pflegestufe einen Maximalbetrag, der aber für die Kosten eines Pflegeheims eventuell (meistens?) nicht ausreicht.

Und wie sichert man sein Eigentum in
einer solchen Situation?

Durch eine private Pflegeversicherung.

Der Pflegebedürftige besitzt in
diesem Beispielfall zusammen mit seinem Ehepartner 2 Häuser.
Zudem hat der Pflegebe-
dürftige 2 Kinder, die jedoch beide nicht für seinen Unterhalt
aufkommen können. Seine eigene Rente ist zu gering und die
seines Ehepartners auch. Muss der Pflegebedürftige tatsächlich
in ein Heim, so bliebe sein Ehepartner ja zunächst erst einmal
in dem einen Haus wohnen. Kommt da dann tatsächlich das
Sozialamt an und schreibt das zweite Haus zum
Zwangsverkauf/Zwangsversteigerung aus?

Tatsächlich wird das Sozialamt für die Kosten aufkommen, aber auf Einkommen und Vermögen des Pflegebedürftigen, des Ehepartners sowie der Eltern und Kinder zugreifen. Das kann ziemlich derb werden.

Wäre es nicht eine Option, eines der beiden Häuser dauerhaft
zu vermieten? Und rechnet sich das? Schließlich kostet das
Haus ja auch Grundsteuer und Unterhalt (leerstehend). Mal ganz
abgesehen von den Betriebskosten…

Das kann man nicht sagen, wenn man das Haus nicht kennt.

Und wie sieht der gleiche Fall für betreutes Wohnen, und wie
für ein Altersheim aus?

Betreutes Wohnen oder Altersheim sind keine Pflege. Man muss sich die Kosten eben leisten können.

Cheers, Felix

Hallo,

mal so als Denkanstoß:

Wieso sollte das Sozialamt = die Allgemeinheit zahlen, wenn der „Bedürftige“ über eigenes Vermögen verfügt?

Wer sich selbst helfen kann, dem wird nicht geholfen. Das ist der Grundsatz des Sozialsystems, der auch sinnvoll ist.

Gruß

S.J.

Weisst du, was du fragen willst?
Hallo,

mir ist überhaupt nicht klar, worauf das hinauslaufen soll, deshalb wird es wohl auch mit dem Brett schwierig, wobei für mich völlig schleierhaft ist, was du bei Immobilien willst…

Da ist ein Ehepaar mit nicht üppiger Rente, zwei Häusern, eines wird selbst bewohnt, das zweite steht leer?

Und nun ist der Pflegefall für einen der beiden akut eingetreten und es soll geguckt werden, wie das finanziell am besten geregelt wird? Oder geht es darum vorzuzusorgen für später?

Grundsätzlich gilt: das, was man von der Pflegeversicherung bekommt reicht nicht zur Vollfinanzierung eines Pflegeheimplatzes. Es muss zugezahlt werden. Ambulante Pflege deckt nur einen Teil dessen, was gebraucht wird. Wer mehr will, muss auch hier zuzahlen.

Es gibt keinen Anspruch auf kostenlose Vollversorgung. Genauso wenig wie es man einen Anspruch darauf hat, etwas vererben zu können. Das heißt: wenn die Rente nicht zur Finanzierung reicht, muss was anderes her. Hier fordert auch der Staat vordergründig nix für einen, sondern man bezahlt schlicht für einen Leistung, die man in Anspruch nimmt.

Man kann das bspw. dadurch tun, in dem man das leerstehende Haus vermietet oder verkauft.

Sollte es um Vorsorgeaspekte gehen, empfehle ich, sich mal über die verschiedenen Modelle in der relevanten Region zu erkundigen, was es dort zum Thema Leben im Alter gibt. Das ist heute weit mehr als nur ambulante Pflege im alten zu Hause, Betreutes Wohnen oder Pflegeheim.

LG Petra

Ist doch ersichtlich

Da ist ein Ehepaar mit nicht üppiger Rente, zwei Häusern,
eines wird selbst bewohnt, das zweite steht leer?

Richtig. Das habe ich in meinem Beispielfall angenommen.

Und nun ist der Pflegefall für einen der beiden akut
eingetreten und es soll geguckt werden, wie das finanziell am
besten geregelt wird? Oder geht es darum vorzuzusorgen
für später?

Beides ein wenig. Was wäre, wenn? Und was wäre z.B. wenn beide zum Pflegefall würden? Dann müsste man beide Immobilien verkaufen/vermieten. Jedoch bringt das wohl kaum genug Geld ein für 2 Personen im Pflegeheim… je nach Dauer und Intensität.

Sollte es um Vorsorgeaspekte gehen, empfehle ich, sich mal
über die verschiedenen Modelle in der relevanten Region zu
erkundigen, was es dort zum Thema Leben im Alter gibt. Das ist
heute weit mehr als nur ambulante Pflege im alten zu Hause,
Betreutes Wohnen oder Pflegeheim.

Nenn doch mal bitte ein paar Beispiele. Du meinst doch wohl nicht Leibrente oder sowas?

Ferner zielte meine Frage auch noch darauf ab, ob es im Altenheim überhaupt keine Pflege gibt? Und was ein Altenheim ungefähr (!) im Vergleich zum Pflegeheim kostet. Und das gleiche noch einmal für betreutes Wohnen. Wer sich damit auskennt - kurz beantwortet, wie z.B.: Altenheim ca. 1/3 der Kosten von Pflegeheim, dafür gibt es Null Pflege. Betreutes Wohnen ca. 1/2 der Kosten von Pflegeheim, und der Pflegeumfang umfasst grob …

Danke und Gruß,
Yedi386

Leider ist die Frage durchaus berechtigt, da in D jemand ohne Probleme ein schönes eigenes Haus, ein eigenes Auto und 100.000€ in seiner Riester- und Rürup-Rente haben kann, und sich trotzdem alles von der Allgemeinheit bezahlen lassen kann.
Deine Aussage stimmt so allgemein (leider) nicht.

Gruß
Granini

Hallo,

das, was du da alles erwartest, sprengt den Rahmen eines solchen Threads. Du willst derart ins Detail, das du nicht umhin kommst, dich selbst aktiv kundig zu machen.

Mal ein Überblick:

Eigenheim: Man kann im Eigenheim wohnen bleiben, wenn dies grundsätzlich innen und außen dafür geeignet ist. Innen heißt: Barrierefrei durchs ganze Haus(Beispiel-Stichwort (BS) Treppen, ggf. Treppenlift), barrierefrei Körperpflege (BS: Einstiegshilfe Badewanne / Dusche). Innen heißt auch: kann das (viel zu) große Haus überhaupt versorgt werden? Der Garten? Außen heißt: Sozialkontakte auch mit kleinem Radius möglich? Kleine Einkäufe, Apotheke etc.?

Oft ist das Eigenheim in einer kindertauglichen Gegend gebaut / gekauft worden, die meist wenig Altengerecht ist, weil man bspw. für alles sein Auto braucht. Auch ist das Eigenheim, der Garten viel zu groß und können nicht mehr gepflegt werden, schon lange bevor man selbst wirklich zum Pflegefall wird.

Besser ist da, sich vom Haus zu trennen und sich was neues zu suchen, das Altengerecht ist. Das kann sein:

  • Wohnanlage, die später betreutes Wohnen bietet
  • Senioren-Haus-Gemeinschaft
  • Seniorenresidenz (= hier muss man noch kein Pflegefall sein, kann aber wohnen bleiben, wenn es so weit ist)
  • oder einfach nur eine zentrale, altersgerechte Wohnung im Zentrum.

Beides ein wenig. Was wäre, wenn? Und was wäre z.B. wenn beide
zum Pflegefall würden? Dann müsste man beide Immobilien
verkaufen/vermieten. Jedoch bringt das wohl kaum genug Geld
ein für 2 Personen im Pflegeheim… je nach Dauer und
Intensität.

Nein. Das stimmt wirklich nicht. Guck dir mal die Preise bei euch Vorort an. Nehmen wir ein Pflegeheim (=Altersheim / Altenheim, viele Namen, praktisch gleicher Inhalt), das ist dann schon die intensivste Stufe der Betreuung. Je nach Pflegestufe liegt der Eigenanteil zwischen 1000 und 2000 Euro (und Region) bei einer Nicht-Luxus-Einrichtung. Mal zwei wären 2000-4000 Euro. Angenommen 1500 Euro Rente stehen für beide zur Verfügung, müssten 500-2500 monatlich über die Häuser kommen. Das ist mit Vermietung drin, das ist drin, wenn man 1 Haus vermietet und 1 verkauft.

Preiswerter kommen die genannten Wohnalternativen, Servicewohnen bspw. da kann man eine monatliche Servicepauschale von 80-150 Euro rechnen. Pflege macht der ambulante Dienst, den die Kasse bezahlt. Dann könnte man - wenn man ein Haus vermietet hat- die Mieteinnahmen und ggf. etwa Rente in eine eigene Unterstützungskraft investieren.

Wenn 2 Häuser + Rente vorhanden ist, ist das ein Luxus, den viele nicht haben. Also erst mal überlegen, wie man überhaupt leben will. Als Lektüreeinstieg:

http://www.test.de/themen/bildung-soziales/special/-…

LG Petra

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Hallo!

Normalerweise MUSS man nicht ins Pflegeheim. Pflege kann man auch zuhause organisieren. Mit Hilfe von einem Pflegedienst und den Angehörigen und vielleicht sogar noch Freunden.

Wenn also zwei Kinder da sind, die nichts zur Finanzierung der Pflege beitragen wollen, aber trotzdem erben möchten, dann müssen sie eben selbst ran.

Kommt das aber nicht infrage, sollte man versuchen, sein Vermögen so gut wie möglich umzuschichten, um möglichst mit den Erträgen die Kosten decken zu können. Das würde bedeuten, sich mal mit einem Immobilienprofi zusammenzusetzen und herauszufinden, ob eine Vermietung genug Erträge abwerfen würde oder ob ein Verkauf sinnvoller ist.

Eine einzelne Person in einem ganzen Haus unterzubringen ist wirtschaftlich betrachtet unklug. Besser wäre es, eine passende, seniorengerechte Wohnung zu suchen und die Häuser entweder zu vermieten oder zu verkaufen und den Ertrag möglichst gewinnbringend anzulegen.

Diese Lösung sollte man auch ins Auge fassen, wenn auf das Pflegeheim verzichtet wird und die Pflege über Pflegedienst und Eigenleistung abgewickelt wird. Denn je mehr Einkommen da ist, umso häufiger kann man sich den Pflegedienst leisten und die Angehörigen und Freunde entlasten.

Viele Grüße

Anne

Danke an Anne, Felix W. und Pomeranze
Dankeschön für Eure Mühe und guten Rat! Mit Hilfe Eurer Tipps werde ich mich mal konkret und detailliert weiter schlau machen. Ich wusste zunächst gar nicht, wie und wo man da an-
setzen soll.

Gruß,
Yedi386

das Fragen zu rechtlichen Aspekten
in die Rechtsbretter

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ins Brett Versicherungen

Fragen zu staatliche Unterstützung
ins Brett Arbeits- & Sozialamt

Fragen zu Immobilien
ins Brett Immobilien,

gehören :smile:

Gruß
BelRia