über den Daumen gepeilt und mit EXCEL gespielt
Finde daher, dass es keine vernümpftige Daumenkalkulation
gibt, ohne einen sehr tiefen Einblick in den Markt, die
Geschäftsbücher, das Produkt und Führungs/Arbeitsqualitäten
des Unternehmens haben zu können.
Ja, da lobe ich mir die Scheingenauigkeit. Da steht man besonders cool da, wenn man den Unternehmenswert dann nach intensivem Studium des Marktes und des Unternehmens dann auf den Euro genau bestimmen kann.
Ich fand´ es auch verblüffend, als der damalige Chef der Rheinmetall AG in einem Seminar eine Kalkulation eines Unternehmenswertes vorlegte, dem damals (1997) eine Planung des Unternehmensergebnisse bis 2005 zugrunde lag. Darauf angesprochen, wie aberwitzig das ist, hat er allein schon die Frage nicht verstanden. Wie schön, daß man mit Excel so eine Planung/Wertberechnung mit all ihren Annahmen praktisch ohne Nachdenken durchführen kann.
Letzten Endes ist jede Planung für die Katz (wobei es Ausnahmen gibt, z.B. kann ein Großanlagenbauer seine Zahlen für das übernächste Jahr praktisch genau vorhersagen) und damit auch jede Berechnung eines Unternehmenswertes.
Der Wert eines Gegenstandes bemißt sich danach, was jemand dafür bezahlen will. Da kann der Verkäufer noch so sehr auf seine Berchnungen berufen, der Wert des Unternehmens wird durch die Käufer bestimmt.
Besonders bizzar wird das ganze dann, wenn man sich das DCF-Verfahren mal genauer anschaut und feststellt, daß das ganze an den Nachkommastellen Abzinsungszinssätzen hängt, die man wiederum nur annehmen kann. Ein Zehntel mehr oder weniger und der Wert des Unternehmens ist nicht wiederzuerkennen.
Also: Rechnen gut und schön, letztlich ist ein Schätzwert nicht besser oder schlechter, nur scheinbar genauer und deswegen wird bei Übernahmen so gerne gerechnet. Oder vielleicht auch, weil sich die Beratungsgesellschaften sich die Rechnerei teuer bezahlen lassen. 
Fruß
Christian