Hallo,
ich habe im Folgenden mal einen Teil Deines Textes hierher kopiert und ergänze entsprechend.
Die reflektierende Straße ist gar nicht so uneben, wie man vielleicht denkt, es ist ja immerhin ein ausgleichender Wasserfilm drauf. Daher kann man die Abweichungen des Lots der Spiegelflächen von der Straßenebene als recht klein betrachten.
> genau so ist es.
Dein erstes Beispiel zeigt was ich vermutet hatte, dass man bei einer solchen Reflexion einen Kreis (im Optimalfall) statt eines Punktes sieht. Dieser Kreis ist das Ergebnis eines Kegelschnitts.
> Hier beginnt dein Mißverständnis: Der Kreis ist zwar ein Kegelschnitt, aber daraus zu schließen, dass es sich auch bei nicht senkrechtem Reflex um einen Kegel und einen Kegelschnitt handelt, ist unzulässig.
Der Kegel behinhaltet alle reflektierten Strahlen. Liegen Lichtquelle und Betrachterauge weit auseinander, befinden sich bezogen darauf aber relativ dicht über der Spiegelfläche, dann ist dieser Kegelschnitt eben kein Kreis mehr, sondern eine wahnsinnig lang gezogenen Ellipse.
> Die Ellipse die sich in diesem Fall ergibt, stammt eben gerade nicht von einem Kegel, weil die „Sehstrahlen“ von Deinem Auge zum Rand des Reflexes kein Kegel sind.
Erläuterung: In vertikaler Richtung haben wir einen Öffnungswinkel von plusminus 1 Grad, da waren wir uns ja einig. Hätten wir einen Kegel, dann wäre der Öffnungswinkel auch horizontal ein Grad nach rechts und links. Bei einem Abstand zum Reflex von beispielsweise 10 Meter hätte dann der Refelx eine Gesamtbreite von 35cm. Wie ich in meiner Beschreibung aber gezeigt habe, ist der Reflex 3,5cm breit, weil der Abstand der Verbindungslinie Auge/Licht zur Strassenoberfläche in meinem Beispiel ja EIN Meter war, und die Breite des Reflexes NICHT von der Entfernung des Betrachters vom Reflex, sondern eben vom Abstand der genannten Verbindungslinie zur Strassenoberfläche abhängt.
Der Reflex ist also noch viel schmaler beziehungsweise länglicher, als er nach Deiner Kegelschnitttheorie wäre.
Da die Reflexion auf der Straße allerdings nicht ganz dem Idealfall entspricht und es keinen genau definierten Grenzwinkel gibt, bis zu dem „viel“ Licht und ab dem „kein“ Licht mehr reflektiert wird, sehen wir keine scharfe Ellipse, sondern so ein verwaschenes, längliches etwas, was man auch als Streifen interpretieren könnte.
> Dies ist wieder völlig richtig!
Falls Du noch Verständnisschwierigkeiten hast, kannst Du es ja doch mal mit der Zeichnung probieren.
Viele Grüße,
Jürgen