Wie entsteht mein viel zu hoher Stromverbrauch?

Guten Tag.
Erstmal zu meinen persönlichen Umständen.
Ich bin seit kurzem in meine erste eigene Wohnung gezogen (ca 30 qm). Die Wohnung hat eine Nachtspeicherheizung und einen Warmwasserboiler. Die heizung hatte ich bis jetzt noch nie an und habe vorsichtshalber auch alle Schalter im Stromkasten, welche für die Heizung sind, ausgestellt. Ich bin Azubi und bin von halb 8 bis 17:30 nicht im Haus. Zu der Zeit habe ich alles bis auf den Kühlschrank aus. Duschen tue ich auch immer sehr kurz.
Ich notiere mir morgens und wenn ich von der Arbeit komme immer den zählerstand und habe in der Zeit einen Stromverbrauch von 3 kW, was zu eine Dauerbelastung von 250 Watt entsprechen würde.
Wenn ich dann zuhause bin läuft der tv ca bis 23 Uhr und ein paar Stunden eine energiesparlampe. Manchmal läuft ein kleiner Ofen ca 20 min wenn ich mir was zu essen mache. Mein durchschnittlicher tagesverbrauch liegt bei 20 kW!! Dass kann nicht normal sein oder? Das wären ca 7300 kW im Jahr als Einzelperson. Ich weiß echt nicht was ich machen soll ich bin sehr sehr sparsam mit meinem Strom.
Vielleicht kann mir jemand sagen wie dieser hohe Verbrauch entsteht und was ich dagegen tun kann? Eine Nachzahlung von hunderten von euros wär der Horror… Und ich zahle schon 109€ monatlich was ich eigentlich als sehr viel empfinde.

Hallo !

Der Verbrauch wird in Kilowattstunden also kWh angegeben,so stehts auch auf dem Zähler und der Rechnung drauf.

Das ist Leistung mal Zeit.

Liest Du etwa auch am Zähler die Kommstellen ab ?

Das sind sie farblich anders markierten Ziffern ganz rechts.
Da ist ein Komma dazwischen. Nur die schwarzen Ziffern links ablesen!

Von morgens bis Rückkehr von der Arbeit sollen also 3 kWh zusammenkommen ?
Kann schon sein,was ist denn das für ein Boiler ? Der schaltet sich doch auch mal ein um WW zu erzeugen und auf Temperatur zu halten.
Oder ist es ein Durchlauferhitzer,der nur während der Nutzung Strom zieht,dafür aber dann reichlich ?
Dann Kühlschrank und der übliche Standby-Schnickschnack.

Irgendetwas liest Du falsch ab,oder es ist doch etwas stromstarkes dran.
Wenn E-Heizung definitiv aus ist,sich also nicht aufladen kann(ist es dazu nicht schon zu kalt ?),dann würde mich so eine echter Verbrauch sehr wundern. Sind die Öfen auch kalt, Handprobe machen !
Kontrolliere den Zähler,alle Sicherungen aus,dreht sich der Zähler weiter ?

MfG
duck313

hallo

erstmal sehr gut, dass du den Zählerstand regelmässig aufschreibst. Damit kann man dann weiterarbeiten

Vorweg: Der Verbrauch ist zu hoch. Gar keine Frage. Aber wie kommt man dem Verursacher auf die Schliche?

Die Heizungen sind im Sicherungskasten wirklich aus? Nicht auszudenken, wenn die dann auch noch mitlaufen.

Also ist der Hauptverdächtige erstmal der Boiler. Wenn der das Wasser stets auf 60-70 Grad aufheizt und vielleicht noch eine Zirkulation auf Dauer bereithält, und dazu noch alt/schlecht isoliert und verkalkt ist, dann könnte er der Verursacher sein. Kann ich aber in der Höhe nicht einschätzen.

Mach dich mal per Gugel mit der Funktion „Zirkulationspumpe“ vertraut. Frag den Vermieter ob das so sein kann

Ursachensuche:
Leider nicht so einfach, wie man denken könnte, aber mit etwas Geduld und Aufwand möglich:

  1. Boiler prüfen. Sicherungen im Verteiler ausschalten und anhand der Zählerstände bstimmen, für wieviele kWh er pro Tag zuständig ist. (sagte ich ja nicht so einfach, in der Zeit hast du kein warmes Wasser!)

  2. Zähler überprüfen (mach dir wenig Hoffnung, der Zähler ist es wahrscheinlich nicht, aber trotzdem):
    Alles ausschalten, nur einen Verbraucher mit einem definierten Verbrauch (60Watt-Glühbirne) 24 Std lang leuchten lassen. Ausrechnen. 0,06kW x 24h = 1,44kWh. Mehr darf der Zähler dann nicht anzeigen!

  3. Wenn beides keinen Erfolg zeigte, nach und nach die anderen Stromkreise Schritt für Schritt ab- oder zuschalten bis der Stromkreis gefunden ist, der den hohen Verbrauch verursacht.

Ohne Boiler und Heizung darf der Verbrauch in der beschriebenen sparsamen Situation (na ja unter sparsamem Umgang versteht auch jeder was anderes. Jeder würde sich selber als sparsam bezeichnen) 1000 bis MAXIMAL 2000 kWh pro Jahr ausmachen. Also eigentlich nicht mehr wie 2,74kWh pro Tag.

Boiler und Heizung kannst du auf oben beschriebene Weise selbst bestimmen. Dann MUSST du dem Stromverbrauch auf die Spur kommen.

viel Erfolg! 20kWh pro Tag ohne Heizung sind zuviel! Vielzuviel!

Schorsch

moin moin,

Ich bin seit kurzem in meine erste eigene Wohnung gezogen (ca
30 qm). Die Wohnung hat eine Nachtspeicherheizung und einen
Warmwasserboiler. Die heizung hatte ich bis jetzt noch nie an
und habe vorsichtshalber auch alle Schalter im Stromkasten,
welche für die Heizung sind, ausgestellt. Ich bin Azubi und
bin von halb 8 bis 17:30 nicht im Haus. Zu der Zeit habe ich
alles bis auf den Kühlschrank aus. Duschen tue ich auch immer
sehr kurz.

soweitsogut

Ich notiere mir morgens und wenn ich von der Arbeit komme
immer den zählerstand und habe in der Zeit einen
Stromverbrauch von 3 kW, was zu eine Dauerbelastung von 250
Watt entsprechen würde.

is ja ´nen bissel viel…würde einen „Grundverbrauch“ von 6KWh am Tag entsprechen…hast du den Zähler richtig abgelesen? Der hat ganz rechts eine Kommastelle!

Wenn ich dann zuhause bin läuft der tv ca bis 23 Uhr und ein
paar Stunden eine energiesparlampe. Manchmal läuft ein kleiner
Ofen ca 20 min wenn ich mir was zu essen mache. Mein
durchschnittlicher tagesverbrauch liegt bei 20 kW!!

ohne Heizung?! das kann nicht sein! (denk an die Kommastelle am Zähler!)

  1. alle Sicherungen raus und schauen ob sich der Zähler noch dreht
  2. Heizung aus? am Heizkörper kontrollieren ob wirklich kalt und der Lüfter sich nicht dreht
  3. eingestellte Temperatur am Boiler (oder doch Durchlauferhitzer…)kontrollieren. Je nach Füllmenge (Boiler) sollten 40°C-45°C ausreichen…Achtung! beim Boiler mindestens einmal im Monat auf über 60°C erhitzen (…wegen Legionellen)
  4. Boiler bei Nichtgebrauch ausschalten, zB.nur von 17:30-21:00Uhr einschalten (zum Zähneputzen reicht es am nächsten Morgen noch)
  5. Vormieter nach seinem Verbrauch fragen

Gruß Angus

Ich notiere mir morgens und wenn ich von der Arbeit komme
immer den zählerstand und habe in der Zeit einen
Stromverbrauch von 3 kW, was zu eine Dauerbelastung von 250
Watt entsprechen würde.

Du hast wohl übersehen, dass die letzte Stelle am Zähler eine Nachkommastelle ist. So würden aus kaum erklärbaren 3kWh 0,3kWh und aus 250W würden 25W.

Ausser:
Der „Boiler“ ist ein Speicher, der Heißwasser stets vorhält und auf Temperatur halten muss. Dann könnte es schon sein, dass er gerade zu deiner Abwesenheit nachgeheizt hat.

Also:
Was ist das für ein „Boiler“? Beschreib den mal genauer.

Hallo,
das sind ja korrekt 20 kWh pro Tag, also rund 1000 Watt rund um die Uhr.
Kopfschüttel.
Damit kriegst Du sogar 'ne schlecht bis gar nicht isolierte Wohnung auf Saunatemperatur.
Selbst wenn Du jeden Tag 'ne Stunde duschst und dann noch 8 Stunden vor Deinem höllengroßen 300-W-Fernseher sitzt.
Wir wohnen in einem freistehendem Einfamilienhaus.
Drei Fernseher, 5 PCs, zwei bis drei davon ständig am Netz.
Aber den Verbrauch schaffen wir nicht!
Da musst Du wohl weiter suchen.
Übrigens: mein Zähler hat drei Kommastellen!
cu
Zeulino

Hallo Chrocker,

hier ein Vorschlag von mir:

Nimm doch mal morgens kurz bevor Du zur Arbeit gehst, ALLE Sicherungen bzw. die Haupsticherung raus.

Notier Dir gleichzeitig den aktuellen Zählerstand und die Uhrzeit.

Bevor Du abends nach der Arbeit die Sicherung(en) wieder reintust, ermittelst Du ebenfalls wieder den aktuellen Zählerstand und die Uhrzeit.

Es ergeben sich also vier Messwerte: Zwei Uhrzeiten (morgens und abends) und zwei entsprechende Werte am Stromzähler (sollten im Normalfall identisch sein).

Diese Werte nennst Du uns mal, dann sehen wir weiter…

Viele Grüße
Tomm