Wie entwickelt man heute eine Elektronikkarte? meh

Hallo,
nach vielen Jahren entdecke ich gerade mein Elektronikhobby wieder.
Heute sieht die Welt natürlich ganz anders aus und es gibt schöne Hilfsmittel.

Im Prinzip ist mir klar was ich so brauche:

• Ein Simulationsprogramm zur Schaltungsentwicklung
• Ein Programm, was die Schaltung zeichnet / dokumentiert
• Ein Programm, was die Entflechtung macht und die Gerbertdaten erzeugt.
• Und eine Bezugsquelle, welche die Leiterplatte , Einzelexemplar oder kleine Serie,
bezahlbar liefern kann. Oder macht man heute die Leiterplatte mit dem Chemikaliencocktail noch selbst?

Kannst Du mir Deine Erfahrungen nennen. Welche Software brauche ich? Was ist im Hobbybereich am weitesten verbreitet. Gibt es das als Freeware?

Vielen Dank
HHK

Hallo HHK,

sorry, da habe ich auch keine Erfahrungen. Die letzte „Ferkelei“ mit Fe3CL liegt bei mir gefühlte 20 Jahre zurück. - Meine ‚Einzelstücke‘ fertige ich auf 2,54mm Punkt-Lochraster-Platine in einer Mischung aus Fädeltechnik, SMD-Bestückung auf dem Punktraster und Drahtbrücken für Masse u. +UB. -
Geträumt habe ich früher eigentlich immer von einem drucker- / plotterähnlichen Fräser, der direkt aus dem Layoutprogramm die Platine fertigen kann. - Aber so etwas lohnt sich für Einzelstücke einfach nicht.

Gruß soldermaSTer

Hallo HHK,

• Ein Simulationsprogramm zur Schaltungsentwicklung

Hier empfehle ich das kostenlose Spice Programm LTSpice von LinearTechnology. Es ist zwar auf Schaltwandler optimiert (bietet also diverse Features und fertige Modelle für nahezu alle ICs dieses Herstellers), kann aber auch ohne Weiteres für andere Schaltungen verwendet werden. Modelle anderer Hersteller können ebenfalls eingepflegt werden. Dazu muss man für einfache Bauteile (Dioden, Transistoren) nur eine Zeile mit den Spice Parametern in eine vorhandene Datei kopieren (und LTSpice neu starten). Bei komplexen Bauteilen (ICs) kommt man wie bei allen anderen Spice Tools aber nicht um die Erstellung eines Symbols herum, indem man dann das Modell verlinkt. Das nervige dabei ist, dass immer noch nicht alle Hersteller Spice Modelle für ihre Bauteile bereit stellen.

• Ein Programm, was die Schaltung zeichnet / dokumentiert
• Ein Programm, was die Entflechtung macht und die
Gerbertdaten erzeugt.

Diese beiden Schritte werden heutzutage fast immer von ein und demselben Programm gemacht. Mein persönlicher Liebling ist EAGLE, wovon es eine kostenlose Hobbyversion gibt, die das Layout auf 100*80mm und maximal zwei Signallayer sowie den Schaltplan auf eine Seite begrenzt, was für die meisten Hobbyisten ausreichen sollte. Vor einiger Zeit habe ich auch von einem (ebenfalls kostenlosen) OpenSource Programm namens KiCad gehört, das ebenfalls ganz gut sein soll und sogar einige nette Funktionen enthält, die mir in EAGLE fehlen. Allerdings ist mir der Umstieg als erfahrener EAGLE Nutzer zu mühsam und sicher gäbe es dann auch wieder Funktionen, die mir in KiCad fehlen. Es ist vermutlich Geschmackssache, welches Programm man bevorzugt.

• Und eine Bezugsquelle, welche die Leiterplatte ,
Einzelexemplar oder kleine Serie,
bezahlbar liefern kann. Oder macht man heute die Leiterplatte
mit dem Chemikaliencocktail noch selbst?

Teilweise ätze ich tatsächlich noch selbst, z.B. wenn es besonders schnell gehen muss (bei

Hallo HHK,

ich verwende hauptsächlich Lochraster. Wenn es komplexer wird giebt es mehrere Möglichkeiten. Es giebt hersteller von Platienen die die Software zum entwickeln kostenlos anbieten, dafür kann man die Platine nur bei dem einen anbieter herstellen lassen. Ich empfehle Dir auf der seite www.mikrocontroller.net mal zu schauen, da giebt es viele Tips und Anleitungen etc.

Winfried

Guten Tag, „HHK“!

Genau diese Aktivitäten habe ich früher auch gemacht. Meine leidvolle Erfahrung war, dass eine Selbstbauschaltung immer noch kleine Anpassungen oder Verbesserungen benötigt. Damit ist die schön geätzte Platine nicht mehr schön oder sogar unbrauchbar.

Ich habe jetzt folgenden Arbeitsmodus:
Schaltung skizzieren
Auf einem Lötbrett mit Kupferinseln in 5mm Teilung die Schaltung aufbauen und testen.

Schaltbild im PC zeichnen.
Auf einem Collegebogen mit 5mm Karo mit Bleistift die Lageskizze im Maßstab 2:1 zeichnen. Mit viel Radieren und Ändern die günstigste Lage der Bauteile festlegen.

Dann auf Lochraster 2.5mm Schaltungsteile aufbauen und testen. Schwierige, lange gewundene Verbindungen vermeiden und einfach mit 0.3mm Kupferlackdraht herstellen.

Schaltungsteile immer zwischendurch testen - wenn möglich. Bei Analogschaltungen ist das meist möglich.

Die Dokumentation der Leitungen und der Bauteil-Lage verbleibt im Zustand Bleistift auf Rasterpapier, die Schaltung ist digitalisiert.

Ich habe in auf diese Weise mehrere Oszillografen gebaut und etliche HF-NF Messgeräte mit Mikroprozessor. Damit kann ich sagen, dass diese Methode funktioniert.

Ich benütze ein selbstgeschriebenes Programm und angepasste Hardware zur Programmierung der µPs.
Als Steuergerät habe ich einen Laptop aus der DOS-Ära, denn nur die alten Geräte lassen einen Zugriff auf die parallelen und seriellen Anschlüsse zu.

Weiters benütze ich ein älteres Zeichenprogramm (Freeware) von Micrografx für die Schaltungszeichnung auf dem PC unter Win-XP.

Ich wünsche Dir viel Erfolg!
Germann

Hallo
So einfach lassen sich diese Fragen nicht beantworten, da die Anzahl Printe und Schaltungsaufwand die Software bestinmmen. Ein Software, welche aus einem Schaltplan ein Platinen-Layout zeichnet kostet > € 2500.-
Ich entwerfe viel kleinere Schaltungen und benutze dazu die Software Layout 5.0 und SPlan 6.0 von Abacom-online.de. Bis 5 Printe Ätze ich noch direkt mit Amoniumpersulfat, grössere Stückzahl lasse ich in Deutschland anfertigen. Aber alles kostet eben, da fragt sich, was brauche ich. Gerber Daten und einfacher Autorouter sind in Layout 5.0 enthalten. Schaue einmal dort bei Abacom. Für weiter Fragen bitte melden. Gruss aus der Schweiz.