Wie Erbe verwenden?

Hallo,

auch wenn es noch nicht ganz sicher ist, so scheint es, als hätte ich als Alleinerbe ein Haus und Geld geerbt und frage mich, wie ich dieses am sinvollsten verwende.

Das Haus ist ein Bau aus den 70igern, hat aber ein nagelneues Dach und liegt in einem Urlaubgebiet an der Nordsee. Der Wert dürfte, obwohl innen viel gemacht werden müsste, angeblich bei 300-400k€ liegen.
Außerdem gibt es etwa 100k€ Barvermögen.
Wenn ich das recht gesehen hab, dürften etwa 25% als Erbschaftssteuer abgehen, was also in etwa dem Barvermögen entspricht.

Ich selbst hab derzeit kein Erspartes und muss selbst noch 100k€ fürs eigene Haus abzahlen und ein größeres Auto (etwas gebrauchtes) wäre angesichts der 5 köpfigen Famile dringend nötig.

Alles verkaufen und das eigene Haus abzuzahlen liegt nahe, dürfte aber angesichts der 1%-Zinsbelastung unwirtschaftlich sein.

Interessant wären auch eine Solaranlage und energetische Renovierung am eigenen Haus (Einblasdämmung, neue Fenster, spitzboden besser isolieren…) und ein „neues“ Auto (ca 18k€). Ein Traum wäre es ein Nachbarsgrundstück als Gartenerweiterung zu kaufen (ca 60k€).
Würden noch ca 150k übrig bleiben für z.b. Aktien.

Andererseits könnte ich auch das geerbte Haus renovieren (Badezimmer und Küche sind derzeit unbenutzbar) und als Ferienwohnung vermieten, wofür aber ein Kredit aufgenommen werden müßte, da ja quasi das Bargeld als Erbschaftssteuer abgehen würde. Übliche Übernachtungspreise liegen dort bei 100€ und Vollausbuchung sind eher normal, wobei dann Wochenweise vermietet werden würde. Ich bin kein Handwerker, aber ausmisten, Laminat verlegen, Tapezieren usw bekomme ich dann auch noch hin. :wink: Für Fliesen und Klempnerarbeit wäre ich aber auf Profis angewiesen.

Aktien sind generell auch interessant, aber in aktueller Situation auch nicht ungefährlich.

Was wäre euer Vorschlag?
Habt ihr ganz andere Ideen?
Ja, ungelegte Eier usw… weiß ich. :wink:

Hallo,

die erste Hälfte deines Posts ließt sich wie der typische Lotto-Gewinner, der sofort alles raushaut und in 5-10 Jahren wieder da steht wo er vorher war.

Erst in der zweiten Hälfte setzt der Verstand ein: Assets behalten und Cashflow generieren. Außerdem kannst du die „neue“ Immobilie ja durchaus beleihen, die Bank des geringsten Misstrauens hilft da gerne.

Bevor du etwas am Aktienmarkt machst, denk’ über deinen Anlagehorizont (sollten min. 10 Jahre sein) und dein Risikoprofil (kannst du -30% aushalten und weiter gut schlafen) nach. Dann suchst du dir einen Berater, den du bezahlst und der dir hilft, die richtigen ETFs zu finden.

Gruß,
Steve

Kommt auf deinen Verwandschaftsgrad an, also welchen Freibetrag und dann welchen Steuersatz Du haben wirst.

nope… die drei Guten findest aus der langen Liste eh nicht. 95% verkaufen das, wo SIE am meisten profitieren.

Ein Haus weit weg zu verwalten ist auch Glückssache. Vor allem, wenn man selbst Laie/Amateur ist. Derzeit einen Umbau oder eine Sanierung zu planen… na, viel Glück.

da bin ich prinzipiell dabei - nur gibt es keine Kristallkugel, die zuverlässig die nächsten 5-30 Jahre irgendwas voraussagt. Definitiv falsch wäre Champagner und Kaviar (jeden Tag)

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Du Witzbold hast den entscheidenden Nebensatz „den du bezahlst“ einfach angeschnitten. :man_facepalming:t2:

nö, hab ich nicht. Ein ehem. Kollege von mir hat darauf „umgeschult“ - 60% der Einnahmen von ihm sind von den Klienten, 40% kommen als Provision obendrauf

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Den Lottogewinner wollte ich halt vermeiden.
Die Solaranlage und die Dämmerung würden ja langfristig Geld sparen.

Die neue Immobilie zu beleihen ist aber nur finanziell stemmbar wenn sie schnell Geld einbringt, also müssten da wohl Profis ran was wieder mehr kostet…

Mein „Problem“ ist, daß ich Kosten und Gewinne für alles nur ganz grob schätzen kann und keine Erfahrungen habe.

Beim Ferienhaus schätze ich (ohne rücklagen für Reparaturen) nach Abzug einer Reinigungskraft, den Gewinn auf ca 10k im Jahr. Wie realistisch das ist, weiß ich nicht. Wenn ich da also 50k reinstecke (Bad, Küche, Fenster, einfache Ausstattung) sollte ich nach 5jahren mit Glück den Abtrag los sein, realistisch wohl nach 7-10 Jahren.

Solaranlage würde mich etwa 25k kosten und sich nach ca 12 Jahren abbezahlt haben.

Der klarer Favorit wäre natürlich das Ferienhaus. Mit etwa 45min Fahrzeit je Strecke ist es auch nicht unerreichbar weit weg, aber zu weit um alle zwei Tage zum putzen hinzufahren. Aber gerade Bad und Küche schrecken mich ab, da ich da die Kosten nicht einschätzen kann…

naja - aus Erfahrung einer Ferien-Finca in Costa Blanca: 3 Dormios, Pool, diverse Terassen kostete die Woche Hauptsaison 1200 (DM). Gärtner, Haustechniker, Ein-Auschecken-Service, Werbung, Grundsteuer und Versicherungen … reich wurde ich nicht.
Dabei war die Stunde für Gartenpfleger so bei 2,50 (DM)
Kenn die Immobilie nicht, aber wenn da mal 3k über bleiben ist das realistischer. Weiter zu beachten: da geht einiges kaputt… Waschmaschine mit einem kilo Sand drin ist da noch das spaßigste

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Wenn Du keine Ahnung von der Vermietung einer Ferienimmobilie hast und darüber hinaus Schulden machen musst, um die Immobilie erst einmal in einen vermietfähigen Zustand zu versetzen - dann lass es und verkaufe das Teil für einen ordentlichen Betrag. Ertüchtige Dein Haus, lege den Rest klug an und sei glücklich.

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