Schönen guten Tag!
Nun, ich verfasse Gedichte / Reime, beschäftige mich damit schon sehr lange. Was ich jedoch nicht bin, ist Pädagoge. Von daher kann ich nur laienhaft einen Ratschlag versuchen, wobei ich ein wenig Erfahrung mit spielerischem Umgang mit der Sprache für und mit Kindern diverser Altersstufen einbringen kann.
Man kann Sprache ein wenig mit Musik vergleichen, mit Gesang. Nicht nur die wechselnden Tonhöhen, die Satzende oder Frage, auch Befehle usw. unterstreichen, auch die unterschiedliche Klangform von Vokalen in verschiedenen Abfolgen anderer Buchstaben / Laute. Beispiel: das O - in „roh“, in „Korn“, in „Post“. Drei Varianten eines Vokals … (Viele TV-Moderatoren sprechen - leider - „Roboter“ so aus, dass man eigentlich „Rohbotter“ schreiben müsste!)
Der Mensch erlernt die Sprache durch Zuhören und durch Nachahmung. Lehrer können sehr viel über das Elternhaus und Umfeld eines Schülers erfahren, wenn sie dessen Sprechweise, den Tonfall und andere Facetten des Sprachgebrauches genauer beobachten.
Haben Sie bis hierher mitgelesen? Gut. Denn ich halte diese angeführten Dinge für wichtig, sie zu erklären, um auf Ihre Frage eingehen zu können.
Hört man ein Lied, das einem gefällt, wird ein wenig davon hängenbleiben, vielleicht ein Teil des Refrains. Um es nachsingen zu können, muss man ein wenig Übung haben - und es auch mehrfach hören.
Ebenso ist es mit in Rahmen gesetzter Sprache (Gedichte / Reime). Das Ohr muss erst geschult werden, die Feinheiten und Gesetzmäßigkeiten rauszuhören. Dabei können Sie Hilfestellung leisten. Nehmen wir als Beispiel mal an:
„Das ist ein HAUS“ - „Das ist eine MAUS“
Beim Vorlesen können Sie Haus und Maus betonen / lauter Sprechen / höher im Ton sprechen (singen) / eine Klingel betätigen, …
Damit lenken Sie verstärkt die Aufmerksamkeit des Kindes auf das entsprechende Wort, der Gleichklang wird herausgestellt.
Klappt das erst mal, kann man auch nach weiteren Wörtern suchen, die darauf reimen. Derlei ist anfangs schwierig, es wird immer wieder zu Fehlern kommen. Wird das Kind positiv unterstützt, ist diese „Arbeit“ Spiel und nicht lästige „Pflicht“.
Keinesfalls aber sollten Sie Ihren Nachwuchs überfordern! Was manche Kinder in einem bestimmten Bereich mit 5 Jahren schaffen, können andere erst mit sechs, sieben Jahren, ohne dass man deswegen Angst haben muss, dass etwas (und sei es „nur“ Leistungsfähigkeit oder Fleiß) nicht im richtigen Ausmaß vorhanden sei.
Spielerischer Umgang ist wichtig - in ALLEN Bereichen des Lernens und Lebens. Das kann gar nicht oft genug betont werden.
In Ihrem Falle sind Sie ja auch nicht nur an die vorgegebenen Bilder gebunden. Verwenden Sie Alltagsdinge (vorzüglich solche, die das Kind sehr positiv besetzt), um damit spielerisch zu reimen, auch nach oben erwähnter Methode. Sprechen Sie zusammen Kinderreime, singen Sie Kinderlieder.
Und loben Sie jeden (auch nur halbwegs geglückten) Versuch!
Ich hoffe, Ihnen mit meinen Hinweisen dienlich sein zu können und wünsche gutes Gelingen!
Liebe Grüße!
G.K.