Wie erklärt sich Pädagogen-hass?

Im Begriff
Über-Empfindlichkeit ist also schon eine Wertung enthallten,
nämlich, dass es nicht normal ist.

Der Begriff muß nicht negativ besetzt sein:

http://www.artikelmagazin.de/wissenschaft/psychologi…

Die interessante Frage wäre: Haben dich deine Eltern als
überempfindlich empfunden?

Die Frage erübrigt sich, denn für mich ist der Begriff nach wie vor nicht negativ besetzt.

Meiner Meinung nach leidest Du nicht unter einer „Pädagogenaversion“, sondern darunter, daß die jedem erwachsenen Menschen üblicherweise zugestandene Unabhängigkeit und persönliche Abgrenzung seines Lebens und seiner Entscheidungen von Deiner Familie nicht anerkannt wird.
Ich (und dies ist keine Empfehlung, sondern nur eine Darstellung meiner eigenen „Verteidigungslinie“) würde gegenüber meinem Vater, der offenbar darüber enttäuscht ist, daß Du „seinen Erwartungen“ nicht entsprichst (entsprochen hast) klarmachen, daß er keinerlei Ansprüche an Dich zu stellen hat und, so er Wert darauf legt, weiterhin Kontakt zu Dir zu pflegen Dich als eigenständigen Menschen zu akzeptieren und respektieren hat; wie Du Dein Leben lebst, was Du erreichst oder nicht und wie Du dieses tust ist ganz allein Deine Sache und nicht seine.
Für Deinen Onkel gilt das gleiche, nur könnte ich mir natürlich nicht den Hinweis darauf verkneifen (je nach Situation leicht ironisch oder beleidigend), daß jemand, der einen „geschützten Arbeitsplatz“ innehat (Pädagogen verlassen ihr ganzes Arbeitsleben die Schule nicht [erst Schule, dann Studium, dann wieder Schule, und diese hat mit dem „freien Wirtschaftsleben“ nichts gemein] und argumentieren, bzw. aus einem sehr begrenzten und irrealen Blickwinkel heraus - jaja, bitte keine Kommentare), aufgrund seiner eingeschränkten Sichtweise und „protegierten Situation“ nur „sehr unzureichend“ über die Tatsachen und Umstände der „realen Welt“ Bescheid weiß (die ich natürlich primär an der „Arbeitswelt“ aufhängen müßte), bzw. wissen kann. Und daß man ihm (aus vorerwähntem Grunde) zwar zugesteht, seine Ansichten im „Kreise von Erwachsenen“ kundzutun, ihnen aber in etwa die Wertigkeit zuweist, die man den Ansichten eines schulpflichtigen Kindes angedeihen läßt. Tja, wie wir wissen, ist gerade die „Arbeits(um)welt“ sehr prägend für den Menschen…:wink:

:wink: nicolai :smile:

Als du ein kleines Kind warst, hast du dir da auch Gedanken darüber gemacht, ob der Begriff „Überempfindlichkeit“ negativ besetzt ist, oder nicht? Warum sollte sich die Frage erübrigen? Deine Eltern könnten immerhin den Begriff auch nicht negativ besetzt haben.

Dann kannst du völlig neutral darüber in deiner Kindheit nachdenken. Aber warum machst du keinerlei Anstrengung dieser Art?

Als du ein kleines Kind warst, hast du dir da auch Gedanken
darüber gemacht, ob der Begriff „Überempfindlichkeit“ negativ
besetzt ist, oder nicht?

Ok. Als ich ein kleines Kind war, wurde der Begriff überempfindlich nicht benutzt. Die Begriffe die dort benutzt wurden waren Mimose oder hysterisch. Und ja, manchmal war ich eine Mimose und manchmal war ich auch hysterisch. Und auch das ist Teil der Therapie und ein wichtiger Schritt für mich zum „Weitergehen“ gewesen, mir solche Dinge einzugestehen.

Warum sollte sich die Frage

erübrigen? Deine Eltern könnten immerhin den Begriff auch
nicht negativ besetzt haben.

Ich kann, nachdem ich es mithilfe meines Therapeuten erlernt habe, unterscheiden, ob und wann ich auf Kritik überempfindlich reagiere. Das passiert mir auch heute noch und ich stehe dazu. Nicht jede Kritik ist unberechtigt und nicht jede Kritik nimmt man „gut“ auf. Es ist ein Teil dieser Therapie gewesen meine eigene Überempfindlichkeit zu erkennen und darauf zu reagieren.

Dann kannst du völlig neutral darüber in deiner Kindheit
nachdenken. Aber warum machst du keinerlei Anstrengung dieser
Art?

Hä? Was hat jetzt meine Kindheit damit zu tun? Meine Kindheit war durch vollkommen andere Ereignisse geprägt, die mit den Ereignissen des UP nichts zu tun haben.

Gruß
Tina

Hallo Tina,

Ok. Als ich ein kleines Kind war, wurde der Begriff überempfindlich nicht benutzt. Die Begriffe die dort benutzt wurden waren Mimose oder hysterisch. Und ja, manchmal war ich eine Mimose und manchmal war ich auch hysterisch. Und auch das ist Teil der Therapie und ein wichtiger Schritt für mich zum „Weitergehen“ gewesen, mir solche Dinge einzugestehen.

Das heisst dein Therapeut hat dir beigebracht, dass dich deine Eltern zu Recht eine Mimose genannt haben?

Hä? Was hat jetzt meine Kindheit damit zu tun? Meine Kindheit war durch vollkommen andere Ereignisse geprägt, die mit den Ereignissen des UP nichts zu tun haben.

Das ist glaube ich nicht ganz richtig. Also ich finde, wenn dich deine Eltern als Mimose bezeichnet haben, dass du dich dann vermutlich auch als überempfindlich erlebt hast. Bitte nicht wieder auf der Definition davon herumreiten. Ich meine das Gefühl, welches du als Kind erlebt hast, als dich deine Eltern Mimose genannt haben. Was hast du da gefühlt als Kind? Bist du in der Lage diese Gefühle zuzulassen?

Hi,

Das heisst dein Therapeut hat dir beigebracht, dass dich deine
Eltern zu Recht eine Mimose genannt haben?

was soll das werden? Willst Du mir irgendwelche Worte im Mund herumdrehen oder provozieren? Mein Therapeut hat mir beigebracht zu unterscheiden wann ich auf berechtigte Kritik überempfindlich reagiere und dann darauf zu reagieren. Ja ich war als Kind manchmal eine Mimose, wie ich auch manchmal zu laut war oder zu aufbrausend oderoderoder. Nicht alles was meine Eltern gemacht haben war gut und richtig, genausowenig war aber alles falsch. Manchmal ist man eben so verletzt, das man auch auf richtige Kritik empfindlich reagiert.

Aber ganz ehrlich, ich habe kein Problem einzugestehen, das ich manchmal auch heute noch manchmal eine Mimose sein kann.

Wo ist da jetzt Dein Problem? Das ich mir das eingestehen kann, das ich sehe das ich das wirklich manchmal bin oder das ich daraus kein Problem mache? Der erste Schritt ist immer das Eingeständnis. Mit diesem Eingeständnis ist es mir möglich, auf unberechtigte Kritik sachlich zu reagieren, bis dahin war es ein langer Weg und auch heute noch passiert es, das ich ins alte Schema zurückfalle. Aber auch hier kann ich, wenn ich aus der Situation heraus bin, reagieren und mich erklären warum ich so mimosenhaft reagiert habe.

Hä? Was hat jetzt meine Kindheit damit zu tun? Meine Kindheit war durch vollkommen andere Ereignisse geprägt, die mit den Ereignissen des UP nichts zu tun haben.

Das ist glaube ich nicht ganz richtig. Also ich finde, wenn
dich deine Eltern als Mimose bezeichnet haben, dass du dich
dann vermutlich auch als überempfindlich erlebt hast.

Du kannst die Situationen nicht vergleichen. In den Fällen, in denen mich meine Eltern als Mimose bezeichnet haben, ging es in der Regel um körperliche Schmerzen.

Bitte

nicht wieder auf der Definition davon herumreiten. Ich meine
das Gefühl, welches du als Kind erlebt hast, als dich deine
Eltern Mimose genannt haben. Was hast du da gefühlt als Kind?

Ich habe mich in erster Linie unverstanden gefühlt und nun?

Bist du in der Lage diese Gefühle zuzulassen?

Ja. Denn - ob Du es nun glaubst oder nicht - ich habe gelernt kein Problem damit mehr zu haben, ich habe auch gelernt mich zu erklären.
Und als wichtisten Schritt sehe ich, das ich gelernt habe mir einzugestehen, das ich manchmal eben schmerzempfindlicher bin, als es vielleicht Du bist, na und?

Gruß
Tina

Hallo, Tina und ElaMiNaTo,

Eure Diskussion ist inzwischen völlig off topic und steht in keinem Zusammenhang mehr mit dem Ausgangsposting.

Falls Ihr sie fortsetzen möchtet, tut das bitte in einem eigenen Thread oder per Mail.

Gruß
Kreszenz

Wenn jemand tatsächlich hochsensibel auf verschiedenste Reize
reagiert, dann sind diese Reize erstmal zu reduzieren, damit
eine Kommunikation aufgebaut werden kann. Mit einem Einstieg
wie deinem, hättest du es bereits vergeigt :wink:. Eben darum
finde ich Statements wie deines nicht hilfreich.

Woher willst Du das wissen? Therapie bedeutet auch, sich
stellen zu müssen. Mir hat das geholfen und ich besetzte
Überempfindlichkeit nicht negativ. Genau diese Formulierung
hat auch mein Therapeut gebraucht und dies völlig ohne
Wertung.

Interessant, bei mir ist es so gelaufen wie ich es beschrieben habe, und das Wort Überempfindlichkeit ist nie gefallen. Stark erhöhte Wahrnehmung der Umgebung(seinflüsse) schon, wie dem auch sei.

Jedenfalls ein gutes Beispiel dafür, dass schriftliche Kommunikation dem direkten Gegenübersitzen nachhinkt, weil man nicht sieht wie die gewählte Formulierung direkt auf eine bestimmte Person wirkt und nachträglich korrigierendes Eingreifen, Erklären wie man es wirklich gemeint hat, nicht mehr greift.

Nun sind wir aber wirklich oT. Daher ein letztes mal in diesem Thread

Grüße
fliegerbaer

Interessant, bei mir ist es so gelaufen wie ich es beschrieben
habe, und das Wort Überempfindlichkeit ist nie gefallen. Stark
erhöhte Wahrnehmung der Umgebung(seinflüsse) schon, wie dem
auch sei.

Aber es ist doch nicht jeder Mensch gleich und nicht jeder reagiert auch gleich auf negative Erlebnisse. Vielleicht hast Du auf Deine Erlebnisse eine andere Reaktion gezeigt, wie ich? Dann dürfte auch Deine Therapie anders sein, wie meine.

Jedenfalls ein gutes Beispiel dafür, dass schriftliche
Kommunikation dem direkten Gegenübersitzen nachhinkt, weil man
nicht sieht wie die gewählte Formulierung direkt auf eine
bestimmte Person wirkt und nachträglich korrigierendes
Eingreifen,

Vielleicht liegt es aber auch daran, das der Lesende das Gelesene auf sich projeziert und dementsprechend reagiert?

Erklären wie man es wirklich gemeint hat, nicht

mehr greift.

Das liegt aber dann an jedem selbst ob er sich mit der Thematik auseinandersetzt oder seine vorgefasste Meinung bestätigt sieht (sehen möchte?).

Gruß
Tina

Nein, denke nicht, dass ich Überempfindlich bin. Hab vielmehr die „Schnautze“ voll.

Seinem Sohn die Hölle heiss zu machen, aufgrund seines Bildungsgrades entspricht nicht meiner Ideologie. Meine Kinder werden einmal geliebt, egal welchen Abschluss sie machen.

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Nein, denke nicht, dass ich Überempfindlich bin. Hab vielmehr
die „Schnautze“ voll.

Seinem Sohn die Hölle heiss zu machen, aufgrund seines
Bildungsgrades entspricht nicht meiner Ideologie.

Da hast Du recht und das verstehe ich auch.

Mir ging es auch mehr um Deinen Onkel, Du schreibst nicht was genau vorgefallen war.

Deine Reaktion auf ihn ist so, wie ich sie früher bei meiner Mutter hatte. Egal ob ihre Kritik berechtigt war oder nicht, ich habe generell geblockt, eben weil soviel unberechtigte Kritik kam, auch neutralere Personen kamen (bei berechtigter Kritik) nicht zu mir durch… Dadurch habe ich eben manchmal überempfindlich reagiert, deshalb auch meine Nachfrage.

Meine Kinder
werden einmal geliebt, egal welchen Abschluss sie machen.

Glaubst Du wirklich, daß Deine Eltern Dich nicht mehr lieben, weil Du den falschen Abschluß hast? (Ohne Wertung, ich kenne Deine Eltern ja nicht)

Oftmals ist es doch so, daß Eltern ihre eigenen Wünsche auf ihr Kind projezieren und enttäuscht sind, wenn sich diese Erwartung nicht erfüllt. Könnte das bei Dir der Fall sein?

mein vater hat mehrere ausbildungen gemacht und ist mittlerweile inhaber und geschäftsführer seiner eigenen firma.
mag sein, dass er damals nicht die möglichkeit hatte zu studieren, mir diese möglichkeit versucht hat einzuräumen und ich diese möglichkeit nicht angenommen habe.

ich bin ja auch daran schuld, dass er nicht weiss wie es mit seiner firma aussieht, wenn er selbst in rente geht. der sohn übernimmt ja nicht.

die lösung ist ganz einfach: verkaufen.

In einem Satz (I)

kannst du mir den unterschied zwischen pädagogik und
manipulation in einem satz definieren?

Pädagogik versucht Inhalte, Fähigkeiten und Eigenschaften für selbstbestimmtes Verhalten zu vermitteln, Manipulation ist auf Fremdbestimmung ausgelegt.

Franz

1 Like

mein vater hat mehrere ausbildungen gemacht und ist
mittlerweile inhaber und geschäftsführer seiner eigenen firma.
mag sein, dass er damals nicht die möglichkeit hatte zu
studieren, mir diese möglichkeit versucht hat einzuräumen und
ich diese möglichkeit nicht angenommen habe.

Ja, leider ist das oft so.

ich bin ja auch daran schuld, dass er nicht weiss wie es mit
seiner firma aussieht, wenn er selbst in rente geht. der sohn
übernimmt ja nicht.

die lösung ist ganz einfach: verkaufen.

Das ist richtig und irgendwann wird er das auch so sehen, denn schließlich hängen da ja vermutlich auch Mitarbeiter dran, denen mit einem Inhaber, der sich für das Geschäft eigentlich nicht interessiert, auch nicht geholfen ist.

Aber er hat die Firma aufgebaut, da hängt sein Herzblut dran, deshalb ist es auch verständlich, daß es ihm schwer fällt Deinen Weg - so richtig er für Dich auch ist - anzunehmen.

Vielleicht braucht es einfach noch Zeit von seiner Seite.

Vielleicht ist es dehalb besser den Kontakt zunächst auf Eis zu legen.

Ob Du das dann auf Dauer willst, muß Du selbst entscheiden. Manchmal hilft die Zeit für sich selbst klarer zu sehen, gerade im Bezug auf Deine Familie, ob Du gut ohne sie leben kannst oder ob Dir nicht doch etwas fehlt.

Hallo,

Jesper Juul, von dem ich sehr viel halte, hat mal einen weisen Satz gesagt:

„Erziehung hat bis jetzt jedem geschadet, immer!“

Juul geht davon aus, das „Erziehen“, also die bewusste Intervention eines Erwachsenen gegenüber einem Kind, immer einen manipulativen Charakter hat.

Bei Fragen immer zu.

LG
Stefan