Hallo Jasper,
in der Antike gab es zwischen dem 6. und 4. Jh. v. Chr. die Epoche der „ionischen Aufklärung“. Das heißt, es haben sich einzelne Menschen wie z. B. Thales von Milet von animistischen Vorstellungen freigemacht und sind zur Auffassung gelangt, die Welt funktioniere nach Gesetzmäßigkeiten, die man durch Beobachten und Nachdenken herausfinden könne. Sie haben also angenommen, die Welt sei logisch verständlich und nicht ein Tummelplatz von Göttern, Dämonen usw. = „Verständlichkeitsannahme“.
Natürlich hatte man damals nicht die Möglichkeiten, die tatsächlichen Ursachen von Erdbeben herauszufinden. Stattdessen hat man Theorien erdacht, indem man mittels Analogieschluß von bekannten Phänomenen ausgegangen ist. Eine dieser Theorien besagte, die Länder und Kontinente würden wie Schiffe auf dem Wasser schwimmen, und es gäbe ebenso wie bei den Schiffen einen Seegang. Dieser würde sich manchmal durch Erdbeben bemerkbar machen.
Weitere antike Erklärungsmodelle findest Du hier:
http://antike.suite101.de/article.cfm/erdbebenforsch…
Die moderne Erklärung der Erdbeben (Plattentektonik, Drift der Kontinente) ist ungefähr hundert Jahre alt und stammt von Alfred Wegener.
Wie man sich die Entstehung der Erdbeben in der Zeit nach der Antike, aber vor dem 20. Jh. erklärt hat, weiß ich nicht.
Grüße,
I.