Hallo Pit, ich mische mich mal mit ein, wenn du gestattest:
…Ok, danke nochmals Woodpecker und Nick Hauser!
Genau, korrekte schnelle Antworten wie gewohnt, macht weiter so!
Was ich aber jetzt immmer noch nicht verstehe:
Ich bekomme ja 3 Rufnummern mit aufeinanderfolgender
unterschiedlicher Endziffer.
Richtig, 3 Nummern (sogenannte „MSN“) sind Standard, bis zu 10 auf einem Anschluss sind möglich (über sinnvoll sag ich mal jetzt nichts). Dass deine MSN jetzt aufeinander folgendende Endziffern haben ist zwar ganz hübsch, aber Zufall (so wie es dem Provider gerade in den Sinn kommt, bzw. je nachdem, was beim Provider an Nummern noch so frei ist), sofern du denn einen Mehrgeräteanschluss besitzt (ist bei Privatleuten eigentlich das Normale), Anlagenanschlüsse (also die mit 12345-0 für die Zentrale und dann weitere Durchwahlen -10, -11 usw.) werden fast nur von Firmen benutzt und sind auch meistens etwas teurer.
Ganz wichtig: du bekommst zwar drei Rufnummern, aber hast trotzdem nur zwei gleichzeitig nutzbare Kanäle („Leitungen“) von/nach draußen!!! Wenn also im unten näher beschriebenen Beispiel deine Tochter telefoniert (über Nummer 3 und Kanal 1) und du gleichzeitig ein Fax bekommst (über Nummer 1 und Kanal 2), dann ist der Anschluss für jeden weiteren Anrufer (oder Raustelefonierer) besetzt - die Nummer 2 wäre zwar noch frei, aber es ist kein Kanal mehr übrig! Das nur mal so zum Hintergrund, weil MSN (Rufnummern) auch gerne mal mit Leitungen (Kanälen) gleich gesetzt werden, was aber eben nicht so ist…
Theoretisch könnte ich ja dann 3 Telefone ins NTBA einstecken und mit allen unterschiedlich angerufen werden.
Ganz theoretisch ja, aber der NTBA hat ja nur zwei Anschlüsse ;o)
Und diese sind auch nur für ISDN-Endgeräte (Telefon, Telefonanlage usw.), „normale“ analoge Telefone oder Faxe mit TAE-Stecker passen aus gutem Grunde da nicht rein - und funktionieren würden sie eh nicht, da der NTBA vereinfacht formuliert nur ISDN „spricht“ und die Endgeräte eben analog, dafür kannst du jetzt gerne deutsch und kisuaheli oder auch russisch und japanisch einsetzen ;o)
Analoge Endgeräte müssen(!) über entsprechende Wandler („Übersetzer“) angeschlossen werden, damit sie funktionieren können - in deinem Falle ist der Speedport dieser Übersetzer. Aber der Speedport hat auch „nur“ zwei analoge Nebenstellen, du kannst also (ohne Erweiterungen) auch nur zwei analoge Geräte anschließen.
Wenn ich jetzt aber ein analoges Fax in den Speedport
einstecke, welche Rufnummer hat dann das Faxgerät? Weise ich
dann eine der drei vorgegebenen wahlweise zu, oder ensteht an
der Stelle sogar eine neue Rufnummer (zusätzliche Endziffer)?
Nein, es entsteht keine neue Nummer (zumindest keine, die du von außen anrufen könntest - im Speedport sind die beiden analogen Anschlüsse mit jeweils einer internen Rufnummer adressiert, um sie technisch unterscheiden und diese auch gegenseitig anrufen zu können, aber das läuft alles innerhalb der Anlage ab und beeinflusst nicht die Erreichbarkeit von/nach außen)!
Du musst in der Speedport-Konfiguration festlegen, auf welche deiner drei Rufnummern das Faxgerät (nehmen wir mal an, es steckt auf Anschluss 1 (interne Rufnummer 11) des Speedports) reagieren soll.
Du musst also im Speedport erstmal alle drei Nummern einspeichern und dann bestimmen, dass Anschluss 1 (im Beispiel also dein Fax) nur auf die Nummer 12345 „hören“ soll und Anschluss 2 (interne Rufnummer 12, hier als Beispiel dein Telefon) auf die Nummer 23456.
Die dritte Nummer (34567) liegt dann brach und bei Anrufen auf dieser bekommt man die Ansage „Der Teilnehmer ist vorübergehend nicht zu erreichen“).
Du kannst die 34567 aber auch noch zusätzlich mit auf einen der Speedport-Anschlüsse programmieren, nehmen wir mal Anschluss 2 (Telefon) an: dann klingelt dein Fax weiterhin nur bei Anrufen auf der 12345, dein Telefon aber bei Anrufen auf der 23456 und auf der 34567 usw.
Programmierst du den Speedport gar nicht, reagieren beide Anschlüsse auf alle Nummern, d.h. dein Faxgerät würde dir erstens nach ca. 2-3x Klingeln die (Telefon-)Anrufe klauen und zweitens jeden Anrufer, den du nicht schneller als dein Fax annimmst, böse ins Ohr piepen.
Wenn du also einen gängigen Aufbau erreichen willst, nämlich diesen hier:
Nummer 12345: Faxgerät
Nummer 23456: Telefon Privat (oder Eltern)
Nummer 34567: Telefon Firma (oder Tochter *g*),
reicht dir bei der ausschließlichen Verwendung von analogen Telefonen der Speedport nicht aus! Du müsstest dir, um diese Konstellation erreichen zu können, entweder statt des Speedports eine Telefonanlage (heißt mittlerweile eigentlich Tk-Anlage, aber egal) mit mindestens 3 analogen Nebenstellen (für jedes Gerät eine) zulegen, an der du dann die drei analogen Endgeräte anschließt oder den Speedport (der ja wohl auch dein DSL verwalten wird und schon von daher nicht endgültig abgeklemmt werden kann) behalten und dessen Analoganschlüsse für das Fax und ein (vorhandenes?) Analogtelefon nutzen und dir ein zusätzliches ISDN-Telefon beschaffen, das dann direkt am NTBA angeschlossen wird und auf die dritte Nummer hört. Bei der Version ist es aber leider nichts mit kostenfrei intern im Haus telefonieren!
Okay, dank der Festnetzflatrates kannst du natürlich durchaus von der 23456 kostenlos auf der 34567 anrufen, um die Tochter zum Essen runter zu rufen, aber das ist keine interne Telefonie und blockiert dadurch auch deine von draußen kommenden Verbindungen (zwei Kanäle verfügbar, auf dem ersten geht dein Anruf raus und auf dem zweiten kommt der Anruf bei der Tochter wieder an)!
Wenn dir internes Telefonieren wichtig ist, würde ich folgenden Aufbau empfehlen:
Der Speedport bleibt drin für die DSL-Verwaltung und als Wandler für das analoge Faxgerät („richtige“ ISDN-Faxe kann übrigens keiner bezahlen, wenn es die denn überhaupt noch geben sollte) auf Anschluss 1 (interne Rufnummer 11), einzige nötige Programmierung: DSL-Zugangsdaten für den Internetzugang und Zuweisung der Faxnummer 12345 auf die Nebenstelle 1 (interne Rufnummer 11), Speedport fertig!
Für die Telefonie würde ich mir ein ISDN-Schnurlostelefon mit einem zusätzlichen Mobilteil beschaffen und direkt am NTBA anschließen, z.B. das „Siemens Gigaset CX470 isdn“ http://www.gigaset.de , diesem teilst du dann nur noch mit, dass es auf die „Nicht-Faxnummern“ (hier also die 23456 und die 34567) reagieren soll und weist in der Gigaset-Progrmmierung den einzelnen Mobilteilen dann ihre entsprechende (externe) Rufnummer zu, also 23456 nur auf Mobilteil 1, die 34567 nur auf Mobilteil 2.
Auch im Gigaset gibt es dann natürlich die schon aus dem Speedport bekannten „internen Rufnummern“, diese gelten dann aber nur für das jeweilige Gerät, d.h. es gibt sowohl im Speedport eine interne 11 als auch im Gigaset, beide sind aber gegenseitig nicht erreichbar, du kannst also nicht aus Versehen einen Anrufer, den du an das andere Mobilteil vermitteln möchtest, an das Fax übergeben oder anders herum.
Für die interne Telefonie zwischen den Mobilteilen brauchst du dann nur die Interntaste auf dem Telefon drücken und die interne Nummer des anderen Mobilteils zu wählen (INT+12 bzw. INT+11) und schon läuft das, ohne die beiden von außen verfügbaren Kanäle zu blockieren, diese bleiben frei, um weiterhin Faxe versenden oder empfangen zu können.
So, mal wieder ein ellenlanger Text draus geworden, sorry, aber ich hoffe, ich konnte etwas Licht ins Dunkel bringen.
MfG Olli