Guten Tag,ich bin 22 Jahre alt und wohne in Mecklenburg-Vorpommern! Als erstes habe ich meine Mittlere Reife ehr Durchschnittlich abgeschlossen. Dann hatte ich aus der Not herraus eine Ausbildung als Elektroinstallateur bei meinem Onkel angefangen die ich auch grade so gepackt hatte! Wurde dann auch von ihm übernommen Jetzt könnt ihr euch schon denken wie es mir geht! Da mich diese Gebiet(Elektrotechnik)eigentlich garnicht interessiert habe ich auch überhaupt keinen Spaß an diesem Beruf! Dazu kommt hinzu das ich mir den ganzen tag sehr unsicher bin in dem was ich tue! Es überwiegt dadurch sehr das schlechte Gewissen weil die Fehler die ich vielleicht begehe, sehr hohe folgen nach sich führen könnten. Es ist einfach auch nicht das was ich will! Als Elektroinstallateur arbeite ich eigentlich alleine aufn Bau! Ich möchte wirklich mehr mit anderen Leuten zutun haben und auch zusammen mit anderen was schaffen!Sozusagen als Gemeinschaft! Kann auch sein das ich durch diese Ausbildung jetzt sehr unsicher mit alleinigen Entscheidungen bin. 1.Ich will unbedingt weg aus dieser Branche. 2.Ich weiß einfach nicht wie ich das meinem Chef(Onkel)erklären soll. 3.Wie finde ich herraus welcher Beruf oder Richtung zu mir passt? Klar ist mir ich könnte zum Arbeitsamt gehen aber ich komme zu diesen Zeiten einfach nicht dazu. Bin ja immer auf Montage und arbeite bis 19Uhr. Hab mich im Internet umgesehen und fand die Tontechnik sehr interessant.Bin ja auch extrem musikinteressiert.^^ Hab aber bis jetzt nichts zu einer Betrieblichen Ausbildung gesehen.Diese war dann immer nur schulisch und mit hohen kosten verbunden. Fakt ist das ich mir wirklich Gedanken machen muss wie es weiter geht. Ich danke schonmal im Vorraus für eure Einschätzungen und Ideen. MfG:FreePhili
Hi FreePhili,
hmm, wenn ich mir Dein Posting so durchlese scheint das ja in Deinem Kopf grad ein bisserl drunter und drüber zu gehen
Darum versuche ich das mal ein bisserl aufzudröseln. Du hast
- nen Realschulabschluss
- ne Lehre
- nen (unbefristeten, ungekündigten) Job im gelernten Beruf
Und das ist schonmal ziemlich viel mehr als manch anderer so hat. Und was mir besonders gut gefällt: Du hast die Fähigkeit, Deine Arbeit kritisch einzuschätzen.
Aber Du wirst sagen, dass Dir das alles bei der Lösung Deines Problems nicht wirklich hilft. Da würde ich Dir folgendes vorschlagen:
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Ich weiss ja nicht, wie das Verhältnis zu Deinem Onkel ist und ob es noch andere Leute in Eurer Firma gibt. Aber: red mit ihm. Sprich über Deine Unsicherheit, Deine Angst Fehler zu machen. Denn ich glaube nicht, dass er Dich alleine auf die Baustelle schicken würde, wenn Du so viele Fehler machen würdest wie Du glaubst. Vielleicht gibt’s Dir ja Sicherheit, wenn ein zweiter Mann dabei ist?
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Das ist natürlich nur ne „erste Hilfe“ und löst das eigentliche Problem auch nicht. Nämlich die Frage, was Du machen willst. Google doch mal nach „welcher Beruf passt zu mir“, da wirst Du mit drei Milliarden Links zu irgendwelchen Tests erschlagen. Mach ruhig mal ein paar der Tests, einfach so, ohne gross nachzudenken (und ehrlich). Und dann schreib Dir die vorgeschlagenen Berufe auf nen Zettel. Ganz unvoreingenommen von „das kann/will ich nicht“, einfach aufschreiben.
Wenn diese Liste dann so ungefähr 20-40 Berufe lang ist, sortier ne Reihenfolge nach „könnte mir Spass machen“ (immer noch keine Argumente „da muss man ja studieren“ oder „das pack ich eh nicht“ oder so). Und nach dem „Top 10“ googelst mal wieder. Das Arbeitsamt hat auf seiner Internetseite da wirklich hervorragende Informationen.
Jetzt solltest Du noch ne „Top 5“ übrig haben. Zu diesen Top 5 versuchst Du nun Leute in Deinem Umfeld (und wenn’s das allerweiteste Umfeld ist - auch der Freund von Nachbars Neffen kann helfen) zu finden, die diesem Beruf ausüben. Diese Leute interviewst Du dann. Ja, ich weiss, das ist erstmal doof und peinlich - aber die Erfahrung zeigt, dass die Leute da sehr nett und aufgeschlossen reagieren, wenn man sie gezielt fragt. (Bitte nicht „erzähl mal“ sondern „was für ne Ausbildung hast Du? - was genau machst Du? - wieviel Arbeit am Computer, wieviel praktisch? - was gefällt Dir an dem Beruf? - was nicht? - wieviel ist Routinearbeit?“ etc. Je nachdem halt, was für Dich wichtig ist.)
Auch wenn Du eigentlich nix vom Arbeitsamt wissen wolltest *fg* Es geht bei dieser Sache um Deine berufliche Zukunft, also um den Job, den Du so für die nächsten 40 Jahre machen wirst. Das heisst, da kannst Dir überlegen, ob es nicht wert wäre einen Urlaubstag dafür zu opfern, und mal zur Berufsberatung bzw. ins BIZ zu gehen. Aber das musst Du wissen, ob’s Dir das wert ist.
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Dann bleiben Dir vielleicht noch „Top 2“. Und nun kannste Dich mit dem Weg dorthin befassen. Musst Du dazu studieren? Wunderbar, dann überleg wie Du am schlausten an ein Abi kommst? Muss es die allgemeine Hochschulreife sein? Oder langt was fachgebundenes? Kannst Du das Vollzeit machen oder ist Abendschule die Lösung der Wahl? Wie kannst das finanzieren? Was gibt’s eventuell an Fördermöglichkeiten (und vergiss das Arbeitsamt - die zahlen Dir keine zweite Ausbildung „aus Lust und Laune“).
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Und wenn DAS geklärt ist, dann machst Dir Gedanken um den Onkel. Natürlich kannst jetzt schon vorarbeiten und vorschlagen, nen neuen Lehrling auszubilden, der Dich dann am Tag_x ersetzen kann. Oder jemanden einzustellen, den Du einarbeitest und der Deinen Job übernimmt. Naja, und zumindest für die nächsten paar Jahre (je nachdem was das genau ist, wenn Du jetzt mit Abi/Studium anfängst können das locker noch 5-7 Jahre werden) kannst Du ja „auf Abruf“ bereit sein und auch in Deinen Ferien immer noch dort arbeiten und gegebenenfalls den Nachfolger unterstützen.
*wink*
Petzi
Also mit deinem Onkel wirst du ja wohl reden können oder? Sage ihm einfach, dass dir der Beruf keinen Spaß mehr macht, dass du ständig denkst, irgendwelche Fehler zu machen… Das klappt schon.
Naja, ein Beruf der mir gerade so einfällt ist Mediengestalter Bild und Ton. Da haste viel mit Musik zu tun und arbeitest häufig in Gruppen. (Laut Google^^) Musste selber mal schauen.