Wie findet man eine Katze aus dem Tierheim?

Gutes neues Jahr erstmal!
Ja, mein Jahr fängt gleich mit ein wenig Frust an: Ich will eine Katze (der Rasse Britisch Kurzhaar) anschaffen die erwachsen aber nicht älter als 3 Jahre sein soll. Dazu ruhig aber trotzdem kontaktfreudig.

Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten: Einfach eine aus den zahlreichen Kleinanzeigenportalen kaufen oder aus dem Tierheim. Natürlich will ich mein Geld lieber einem Tierheim geben anstatt Leuten die sich (meist) unüberlegt ein Tier angeschafft haben und es jetzt für den maximalen Preis wieder loshaben wollen. Von einem Züchter werde ich auch keine Katze kaufen denn so lange massenweise Tiere im Heimen vor sich hin vegetieren müssen m.E. nicht noch neue auf die Welt gebracht werden.

Während man in den Kleinanzeigenportalen aber meist nach Rasse, Alter usw. auswählen kann sind die Webseiten der Tierheime unübersichtlich aufgebaut und man muss teilweise erst jede Katze einzeln anklicken um die Eckdaten zu erfahren. Dazu wird oft noch angegeben dass nicht alle Tiere im Internet aufgeführt sind. Um es noch komplizierter zu machen hat jede Webseite einen anderen Aufbau… Wieso machen es Tierheime so schwer die passende Katze zu finden? Mir scheint es so, dass deren Versuch zuerst die schwer vermittelbaren Tiere zu zeigen dazu führt dass man sich doch bei Kleinanzeigenportalen umschaut und die Tierheime links liegen läßt…

Gibt es einen Tipp wie man doch eine passende Katze aus einem Tierheim findet wenn man nicht ständig alle Tierheime persönlich abklappern will?

Gruß
Desperado

Da sich im besten Fall die Katze ihren Menschen aussucht und nicht umgekehrt, wäre es tatsächlich das Sinnvollste, wenn du zum Tierheim gehst und dort alle vorhandenen Katzen persönlich kennenlernst. Dabei kann es dann durchaus auch passieren, dass du feststellst, dass eine Katze, die älter als drei Jahre ist und ganz anders aussieht, als du es dir vorgestellt hast, genau die richtige Schnurrinatorin für dich ist. :smile_cat:

Bei dem Preisvergleich lohnt es sich übrigens auch zu berücksichtigen, dass Tierheim-Katzen geimpft, entwurmt, entfloht und in der Regel auch kastriert abgegeben, was bei Privatanbietern nicht zwingendermaßen der Fall ist.

Hallo,
meine Erfahrungen waren ähnlich wie deine.
Hatte zuerst bei Tierheimen und der Katzenhilfe gesucht. Aber irgendwie waren die angebotenen Tiere mit immer mehr Kompromissen verbunden, so dass es am Ende von meinen Wünschen abwich. Ich hatte auch telefonisch alles abgeklappert. (Der erste Schritt, bevor man tagelang durch die Gegend fährt).
Zufällig bin ich bei der Internetsuche über eine Norwegische Waldkatze gestolpert und war schockverliebt.
Paar Mal hin und hergeschrieben, Termin gemacht und war bei der Besichtigung nur noch begeisterter.
Die Besitzerin hatte sich Zeit genommen, mir alles gezeigt, den Charakter und die Eigenschaften ganz genau beschrieben,die ich nachträglich zu 100% bestätigen kann!
Ausrangiert wurde die Dreijährige, weil sie etwas zurückhaltend ist, was zu uns und unserem verstorbenen alten Kater vorzüglich passt.
Als ausrangierte Ausstellungskatze hat sie einen Stammbaum ( mit dem ich nicht viel anfangen kann), hat das komplette Impfprogramm, ein ärztliches Gutachten, war frisch kastriert und nachbehandelt.
Für das Geld, was ich bezahlt habe, rechnet sich das allemal. Obendrein gab es Spielzeug und Frischfleisch und Knochenmehl dazu.
Wir haben unsere Traumkatze und sie wirkt in unserer kleinen Runde auch sehr glücklich.
Probier doch einfach mal, selber eine Suchanzeige bei Ebay-kleinanzeigen aufzugeben. Dann kannst du auch aussieben und findest vielleicht die Katze, die sonst nie gefunden hättest…
Viel Glück!
Mao

Die Katze ist nicht für mich, bzw. zumindest nicht für mich alleine. Aussehen ist nicht so relevant, die Rasse Britisch Kurzhaar wurde gewählt weil sie als ruhig, zutraulich und relativ gesund gilt. Diese Rasse soll erst mit 2 Jahren ausgewachsen sein - ich nehme an dass sie auch erst ab diesem Alter weniger wild als eine Jungkatze ist. Älter als 3 soll sie nicht sein da wir die Katze natürlich lange haben möchten.

Bezüglich Preisvergleich: Hab mich nicht genau damit befasst aber bei einem Tierheim in der Nähe wird immer ein Pauschalpreis für eine Katze von rund 120 Euro verlangt - da so eine Britische Kurzhaarkatze im Internet meist eher teuer angeboten wird wäre es sogar ökonomisch eine aus dem Tierheim zu holen. Wobei mir angesichts der Haltungskosten der Anschaffungspreis doch eher weniger wichtig ist. Was kann man also machen? Ständig alle Tierheime abtelefonieren oder doch auf Anzeigenportale zurückgreifen? Welche Möglichkeit gibt es noch?

Klar, man kann bei den Kleinanzeigenportalen Glück haben - aber ich hab doch Bedenken dass einige Leute dort ihre Katzen loshaben wollen wenn sie krank geworden sind oder dergleichen.

Dazu kommt dass ich es nicht unterstützen will wenn sich Leute Tiere anschaffen und diese einfach wieder verkaufen wenn sie ihnen doch nicht mehr gefallen - wenn sie diese im Tierheim abgeben bekommen sie zumindest nicht auch noch Geld dafür.

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Angesichts der Lebenserwartung einer Katze ist es recht schnurz, ob sie mit 3 oder mit 6 zu euch kommt. Allerdings gelten Tierheim-Katzen, die älter als 4 sind, quasi als unvermittelbar, weil viele Leute so denken wie du. Es wäre also gut und sinnvoll, wenn ihr auch für eine „ältere“ Katze offen wärt.

Und was die British Shorthair angeht:

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Von Ebay-Kleinanzeigen ist grundsätzlich abzuraten, da die überwältigende Mehrheit der dort angebotenen "Rasse"katzen von verantwortungslosen Vermehrern stammt, deren Geschäftsmodell man damit unterstützt.

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Hallo,

Klar, Tierheime sollten nicht wählerisch sein und über jeden dankbar, der ihnen eine Katze (oder ein anderes Tier) abnimmt. Sind sie auch. Das heißt aber nicht, dass sie den Leuten unbedingt nachlaufen.

In anderem Zusammenhang kenne ich einen Spruch, den ich hier mal abändern will: "Wir sind keine Organisation, die dazu da ist, Menschen mit Tieren zu beliefern, sondern wir suchen Menschen für bestimmte Tiere.

Bei uns in der Gegend (wir haben im Herbst einen Kater bei uns aufgenommen, auch nach der Suche in verschiedenen Tierheimen) haben alle Tierheime verschiedenen Vorgaben: die einen wollen die Wohnung, wo das Tier hinkommt, erstmal inspizieren, anderen genügt es, dass sei über Google-Map erfahren, dass die Tiere wenigstens nicht in der Nähe einer Verkehrsader leben (sofern es sich nicht um Wohnungstiere handelt), ein anderes gibt Katzen eigentlich nur zu zweit ab (außer es sind alte Einzelgänger, die keine Artgenossen tolerieren), usw. Das alles aus dem gleichen Grund, wie die verschieden aufgebauten Webseiten: sie werden von freiwilligen Helfern organisiert und es gibt keinen Dachverband, der bestimmte Vorgaben macht.

Ansonsten glaube ich, dass zu genaue Vorstellungen, was für eine Katze es sein sollte, es schwierig macht, in einem Tierheim fündig zu werden. Nicht nur, dass eine gemütliche European Kurzhaar unter Umständen weniger wild sein kann als eine aufgeweckte, lebhafte British Kurzhaar (die Rassen sind nur eine Orientierungshilfe), sondern auch weil man Zeit mitbringen muss. Ein Tier bei sich aufzunehmen ist etwas anderes als einen Gebrauchsgegenstand zu kaufen. In einem Tierheim wollten sie, dass man die Tiere erst kennenlernt, dann sie ein paar Mal besucht, dann, dass die anderen menschlichen Haushaltsmitglieder auch mal vorbeikommen, bevor die Katze dann endgültig umzieht. Man will so verhindern, dass ein Spontan"kauf" in kurzer Zeit wieder zurückkommt, was gar nicht so selten vorkommt, wie man mir erzählte.

Wenn man sich auf diese Zeit einlässt, kann es durchaus zielführend sein, wenn man sich in einem Tierheim mit den Wünschen (breitgefasst) registrieren lässt und wartet, es kommen ja (leider) immer wieder Neuzugänge. Oder die Tierheime haben auch Listen von Katzen, die in absehbarer Zeit ein neues Zuhause suchen (weil z.B. ein Umzug ins Altersheim ansteht o.ä.)., auch davon erfährt man erst, wenn man sich darauf einlässt.

Was uns betrifft: es sollte eine Katze werden, die etwas älter sein sollte (weil wir keinen Teenager wollten), eventuell Langhaar (damit habe ich Erfahrung), dreifarbige Katze wäre eine Wunsch gewesen (kein Muss). Unser Kater ist gerade mal vier Monate alt, im richtigen Lausbubenalter, kurzhaarig und ganz schwarz.

Grüße
Siboniwe

Dass damit viel Schindluder getrieben wird, dass sollte jedem bekannt sein. Es wird bei Ebay-Kleinanzeigen zum Glück deutlich drauf hingewiesen. Aber wie du an meinem Beispiel siehst, ist nicht jeder automatisch ein eiskalter Ausbeuter. Hätte der Verkäuferin irgendwas an uns nicht gepasst, dann hätte sie uns die Katze nicht überlassen!
Dem potentiellen Käufer sollte ohnehin vor der Anschaffung eines Tieres über etwas Erfahrung und Sensibilität verfügen.
Das Problem liegt auf beiden Seiten.

ALLE Rassekatzen stammen von verantwortungslosen Vermehrern. Jeder „Züchter“, der das Aussehen einer Katze / eines Hundes über die Gesundheit stellt, ist verantwortungslos. Und das tun ALLE, es ist quasi ihr Job…

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Hallo, da du sehr konkrete Anforderungen an das Profil der Katze stellst, solltest du erwägen, eine Zucht anzusprechen. Katzen aus Heimen haben oft schon einiges seelisch auf dem Katzenbuckel. Wenn du auf Rasse keinen Wert legst, nimm ein Tier vom Heim, dass dich erwählt. Es wäre schade, wenn du von der Optik her eine falsche Entscheidung triffst.
Gruß
Rakete

Das stimmt, aber es gibt da noch graduelle Unterschiede.

Bei einem Züchter, der einem offiziellen Zuchtverband angehört, ist zumindest gewährleistet, dass die Tiere in möglichst artgerechter Haltung leben und medizinisch engmaschig betreut werden. Diese Katzen sind zudem gut sozialisiert sowie frei von Parasiten, ansteckenden Krankheiten und irgendwelchen seltsamen Psycho-Macken. Ein solcher Züchter hat es aber auch nicht nötig, seine Tiere über Ebay-Kleinanzeigen zu verhökern.

Die „Züchter“, die dort zu finden sind, gaukeln ihren Kunden sonstwas vor, was für diese überhaupt nicht nachprüfbar ist. Da werden dann Fantasie-Papiere mitgeliefert oder behauptet, dass die Zuchtunterlagen aus irgendwelchen Gründen nicht vorhanden sind oder nicht abgegeben werden können. Und die Kätzchen, die angeblich aus eigener Zucht stammen, werden in Wirklichkeit aus Osteuropa herangekarrt, wo sie in Massen genau für diesen Zweck produziert werden, ohne dass irgendein Tierarzt ein Auge darauf hätte. Die erwachsenen Katzen, die von diesen „Züchtern“ stammen, sind meist ausgenudelte Gebärmaschinen.

Für die einzelne Katze ist es in diesem Fall sicher besser, wenn sie ein liebevolles Zuhause findet - insgesamt wird aber genau diese Massenproduktion dadurch angeheizt. Und wenn sich die Katze dann als krank herausstellt oder sich bizarr benimmt, weil sie schlecht bis gar nicht sozialisiert wurde, landet sie im Tierheim - wo sie dann keiner mehr will, weil sie „zu alt“ oder zu verhaltensauffällig ist.

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