Der Begriff dafür wäre m.E. Einstellen des Tretlagerspiels. Und meine Antwort wird noch viel länger als Deine Anfrage: 
Man muß zum Einstellen des Lagerspiels die Kurbel nicht unbedingt demontieren; wenn man’s aber tut, ist es nötig, beim Austreiben des Tretlagerkeils die Kurbel mit einem Hammer zu unterstützen, der etwa doppelt so schwer sein sollte wie jener Hammer, mit dem man auf den Keil haut. Ansonsten kriegt das Kugellager den vollen Impuls ab, und das hält es nicht aus!
Deine Beschreibung der vorgefundenen Bauteile ist schon ziemlich gut, Du hast aber leider die falsche Montagereihenfolge gewählt, der Dichtungsdeckel gehört direkt auf den Lagerkonus (das, was Du die „Mutter, die das Kugellager hält“ nennst), da drauf kommt die Zwischenlegscheibe und zum Schluß die Kontermutter.
Mit der richtigen Reihenfolge hättest Du wahrscheinlich gemerkt, daß der Dichtungsdeckel zwei Nasen eingestanzt hat (na gut: haben sollte), die in entsprechende Nuten im Lagerkonus fassen. Wenn Du an einem korrekt zusammengesetzen Thompsonlager die (äußere) Kontermutter lockerst, kannst Du per Hand am Dichtungsdeckel drehen und der Konus kommt praktischerweise mit, ohne daß Du das Lager zerlegen müßtest!
Das klappt nicht, wenn Du beim Zusammenbauen die Nasen nicht in den Nuten plazierst hast, dann wurden sie wohl schon beim letzten Andrehen der Kontermutter plattgewalzt; tja, jetzt hast Du ein Problem. Versuch mal, ob Du Dich an dem alten Lager bedienen kannst, oder montiere das komplette alte Lager wieder, mehr dazu weiter unten, oder vielleicht hast Du eine (für Fahrradverhältnisse) üppige Werkstatt mit einem Schraubstock und allmöglichem Werkzeug, mit Hilfe dessen Du die Nasen wiederherstellen oder besser noch an einer nicht schon vermatschten Stelle neu bördeln kannst.
Ich gehe im weiteren Verlauf davon aus, daß du Dein Problem gelöst hast, und beschreibe die Einstellung eines korrekt montierten Thompsonlagers:
Der beschriebene Mitnahmeeffekt zwischen Deckel und Konus funktioniert auch nicht, wenn Du die Kontermutter zu weit losgedreht hast, dann rutschen die Nasen aus den Nuten heraus. Aber mit ein bißchen Gefühl (und Glück, das gehört dazu) kannst Du den Zusammenbau mit Handkraft linksherum (jawohl, das ist normalerweise ein Linksgewinde) festdrehen, bis es nicht mehr weitergeht, das Lager ist nun spielfrei.
Wenn Du jetzt die Kontermutter so festballern würdest, wie sich das gehört, wäre das Lager aber zu stramm, versprochen, also drehst Du den Deckel erstmal wieder ein Stückchen zurück. Mit viel Gefühl merkst Du vielleicht, wieviel Spiel die Nasen in den Nuten haben, über dieses hinaus lockerst Du den Lagerkonus, und das sollst Du auch.
Nun drehst Du die Kontermutter fest, aber nicht richtig fest, sagen wir mal die Hälfte. Dafür brauchst Du weder den Dichtungsdeckel noch den Lagerkonus festzuhalten, denn die von Dir so bezeichnete Zwischenlegscheibe hat ebenfalls eine Nase, die in eine passende Nut in der Tretlagerwelle fassen sollte und sie demnach am Mitdrehen hindert. Ein bißchen Luft ist aber immer, und entsprechend verstellt sich der Konus, das hast Du mit viel Glück aber schon beim Zurückdrehen mit berücksichtigt.
Jetzt faßt Du an die Kurbel, falls eine montiert ist, wackelst daran und fühlst, ob das Lager Spiel hat, Hierfür sollte bei aufgelegter Kette diese nicht zu stramm gespannt sein, sonst merkste nix.
Wenn Du jetzt Spiel fühlst: noch mal einstellen, diesmal ein bißchen strammer.
Kein Spiel zu fühlen ist schön, aber nicht schön genug, denn ein auch nur ein wenig stramm eingestelltes Lager läuft unter Vorspannung und verschleißt entsprechend. Wenn keine Kurbeln montiert sind oder die Kette nicht aufliegt, merkst Du beim Drehen der Welle, ob das Lager schwer geht, das darf nicht sein, die Devise muß lauten: spielfrei und leichtgängig. Wenn Du Dir nicht sicher bist, mach noch mal die Kontermutter los und stelle das Lager etwas lockerer. Wenn’s jetzt klappert, siehe oben.
Richte Dich darauf ein, den Einstellvorgang zehnmal wiederholen zu müssen, bis Du zufrieden bist, zwanzigmal wäre auch noch im Rahmen. Ein Thompsonlager ist kein Uhrwerk, es kann sein, daß Du beim Drehen in einigen Positionen Spiel hast, während es in anderen klemmt, da mußt Du nach bestem Gewissen selbst einen Kompromiß finden, ich persönlich tendiere eher zu Spiel.
Ein neues Lager setzt sich auch ein bißchen, da darf man aber nicht drauf spekulieren, wenn man das Ding zu stramm eingestellt hat.
Zum Schluß drehst Du die Kontermutter ordentlich fest, aber nicht zu fest, denn sie ist wahrscheinlich, wie so vieles, auch nur aus Konservendosenblech, mach also keinen Handstand auf dem Schlüssel oder meinetwegen der Wasserpumpenzange.
So, jetzt hoffe ich bloß, Du hast die Lagerschalen ordentlich in den Rahmen eingeschlagen, nicht brutal, aber z.B. auch mit einem Konterhammer auf der anderen Seite, wie bei der Montage des Keils beschrieben, sonst wirst Du ein Experte im Einstellen.
Nun wieder die Kurbel drauf, wenn Du sie ab hattest. Der Keil ist übrigens auch so’n Weichdings; das solltest Du unbedingt beachten, wenn Du dem die Mutter draufdrehst, bloß nicht zu fest anziehen, sonst isse ab wie nix. Bei langen Schrauben minderer Qualität gibt es einen Bereich, wo Du beim Anziehen merkst, es wird nicht mehr fester; sobald Du das merkst, kannst Du noch aufhören, bevor es dann plötzlich ganz leicht geht, aber bei so einem kurzen Gewinde wie am Keil ist dieser Toleranzbereich sehr, sehr schmal. Lieber nicht zu fest, aber dafür nochmal mit den zwei Hämmern nachsetzen, dann wieder die Mutter nachziehen, und so weiter, bis sich nix mehr rührt. Wenn Du keinen zweiten Hammer hast, fahr das Rad die ersten hundert Kilometer nur mit einem passenden Schlüsselchen in der Tasche und ziehe an jeder roten Ampel, später an jeder dritten, die Mutter fest; so geht’s auch. Und falls Du sowieso Ersatzteile kaufen mußt, kauf ein paar mehr, dann kannst Du ganz entspannt mal was kaputtmachen.
Wenn Du den Keil, oder besser gesagt, die Keile, ignorierst, kriegst Du irgendwann auch davon Spiel in den Antrieb, wenn nämlich der Keil locker ist und die betroffene Kurbel (komischerweise ist es allermeistens die linke) auf der Tretlagerwelle wackelt; im fortgeschrittenen Zustand quietscht das sogar. In solchen Fällen hilft ignorieren überhaupt nicht, sofortissimo die Mutter nachziehen! Wenn das nichts mehr nützt, weil der Keil schon beschädigt ist, diesen pronto auswechseln (Details auf Anfrage), im fortgeschrittenen Zustand ist auch der Wellensitz angematscht; aber wie ein neues Tretlager montiert wird, weißt Du ja jetzt.
Nur noch ein paar Gemeinplätze zum Tretlager selber, der Vollständigkeit halber:
Klar, daß du bei der Montage die Kugelkäfige reichlich in Wälzlagerfett einlegst, sehr geeignet und äußerst preiswert ist MoS2-Mehrzweckfett in der Kartusche aus dem Baustoffhandel.
Wenn Du mit dem Tretlager größere Laufleistungen absolvieren willst, strafe die mitgelieferten Kugelkäfige mit Verachtung und fülle die Lager mit Einzelkugeln, da paßt fast die Hälfte mehr rein, und gemäß der Formel „halbe Belastung - zehnfache Lebensdauer“ sollte das Lager mit 40% mehr Kugeln drin dreimal so lange halten. Paß bloß auf, daß es nicht zu viele werden, sonst hast Du eine Kugelmühle, im Zweifelsfall machst Du die Lagerschale voll und nimmst dann eine Kugel wieder raus.
Ein altes Lager quietscht eher nicht, wenn es kurz vor Exitus ist, sondern knackt unter Belastung, weil die Kugeln mangels Schmiermittel festklemmen und ruckartig wieder lösen. In beiden Fällen, ob es quietscht oder knackt, hilft häufig noch ein ordentlicher Schuß aus der Ölkanne, wobei es schwierig ist, das Öl am Dichtdeckel vorbei wirklich ins Lager zu bekommen. Im linken Lagerdeckel ist vielleicht ein kleines Loch zum Ölen, wenn da keines ist, darfst Du mit der Bohrmaschine eins machen. Reichlich geölt hast Du, wenn die Soße am anderen Ende vom Lager wieder herausgelaufen kommt; wenn sie dann rostrot ist oder Metallspäne mitkommen, ólala, ansonsten ist es wohl nochmal gutgegangen.
Zerlegte Lager begutachten: Kugeln sollten nicht nur rund sein, sondern auch glänzen, wenn man das Fett abgewischt hat, Kugelkäfige, aus denen die Kugeln rausfallen, sind verdächtig, da haben sich mangels Schmiermittel die Kugeln schon Platz geschaffen, lieber weg damit. Wenn die Laufflächen der Lagerschalen und -konen glänzen, ist das schön, wenn gar keine Laufspuren zu sehen sind, noch besser. Ausbrüche in den Laufflächen sind schlecht, aber ein paar kleine Pittings sind tolerabel, vor allem, wenn kein Ersatzteil zur Hand ist oder kein Geld für ein solches; wie gesagt, ein Thompsonlager ist kein Uhrwerk. Wenn die Laufflächen der Konen jedoch schon ganz zermatscht sind: adios.
Das war mein Stichwort,
Grüße,
Martin