Wie formuliert man 'abhängen' in Bewerbung?

Hallo lieber WWW-ler,

ich stehe im Moment vor einem hohen Bretterzaun und komm nicht rüber …
Es geht um das Schrieben einer Bewerbung bei einem nicht so guten Werdegang.

Es geht nicht um mich, sondern um einen jungen Familienangehörigen.

Nach der Schule (mittlere Reife) fing er eine Ausbildung an, das Ausbildungsverhältnis wurde durch den Arbeitgeber gelöst - warum auch immer (gibt da wiedersprüchliche Aussagen).
Es dürfte allerdings im Schuldbereich des Arbeitnehmers liegen (Unzuverlässigkeit?).

Es waren falsche Freunde im Spiel - es wurde abgehangen, gekifft und wer weiss was konsumiert, … es ging richtig runter mit ihm und es tat weh, dass er keine Einsicht sah, sein Leben ändern zu müssen.

Er brach den Kontakt zur Familie mehrere Male ab - wobei ich ihn immer mal wieder erreichte, und so wenigstens ein Lebenszeichen von ihm hatte.

Weihnachten packten wir die Gelegenheit am Schopf und bauten den Kontakt wieder auf, seit Anfang diesen Jahres fängt er sich wieder.

Aber er macht nix derzeit. Er bekommt seit Anfang des Jahres ALG2 (davor war er untergetaucht und lebte offiziell von nix). Er hat bereits mehrere Male versucht über die Arge in gemeinnützige Arbeit zu kommen (von sich aus) - aber Fehlanzeige.

Nun hat er die Gelegenheit sich für einen Ausbildungsplatz zu bewerben. Aber wie umfasst man die Zeit im Lebenslauf/Bewerbungsanschreiben?
Was schriebt man und wie? Es kann ja kaum lauten - habe zugedröhnt auf nem Sofa gelegen und in den Tag hineingelebt und das möchte ich nun ändern, weil so langsam die Einsicht kommt, dass man davon nicht leben kann.

Es geht nicht nur um ein paar Monate - es geht um 3 1/2 bis 4 Jahre. 2004 war die Schulentlassung, dann bis 12/04 oder 03/05 die Lehre (weiss es gerade nicht so genau).
Dann war kurze Zeit später mal ne Leihfirma mit im Spiel. Er wurde vom Einsatzleiter wieder heim geschickt, als er dort nach einiger Zeit trotz Lungenentzündung hin kam und arbeiten wollte. Er solle erst richtig gesund werden - er war in der Probezeit, verlor den Job … dann ging es endgültig den Bach runter.

Ein Lob an alle, die durchgehalten haben und wenn dann noch jemand einen Tipp hat, wären wir echt dankbar.

Verzweifelte Grüße
von Molika
und XYZ

Hallo
Was für eine Ausbildung hat er denn angefangen?

Vllt wäre eine Bewerbung für ein „Freiwilliges soziales Jahr“ vorerst sinnvoller. Wenn er sowieso schon versucht hat über die Agentur für Arbeit eine gemeinnützige Arbeit zu bekommen, vllt hat er an sowas ja dann auch Spaß. Man verdient nicht viel, aber es ist bestimmt keine schlechte Möglichkeit.

Ach ja, „abhängen“ sollte in keiner Bewerbung stehen. Man kann schreiben „Unternehmungen mit Freunden“…aber 4 jahre? also ich nicht zu empfehlen…

LG Tinschen

also 4 jahre „rumgammeln“ ist schlecht „mal eben unter den tisch zu kehren“ und noch schlechter in einer bewerbung zu erklären!

viell sollte über ein evtl praktikum (2…3 wochen od auch länger) in der firma nachgedacht werden, um den viell zukünftigen arbeitgeber durch taten zu überzeugen!!!

Zunächst einmal: einen so langen Zeitraum des Nichtstun, lässt sich nicht so umformulieren, dass sie für einen Arbeitgeber akzeptabel klingt. Schönreden hilft nach meiner Meinung auch deshalb nicht, weil viele der darüber hinaus im Lebenslauf stehenden Ereignisse, wohl ein „unschönes“ Gesamtbild abgeben werden.
Ich würde von einer schriftlichen Bewerbung - wenn möglich - abraten. Formal wäre das zwar richtig, würde ihm aber kaum eine Chance lassen. Was auch immer in der Vergangenheit vorgefallen ist, eine persönliches Auftreten eröffnet die Möglichkeit, mit geschehenen Fehlern und Fehlentscheidung im Gespräch offen und ehrlich umgehen zu können und sie besser erklären zu können - vor allem aber die Wandlung zum „Besseren“ plausibel und überzeugend vertreten zu können. Nicht alle, aber viele Arbeitgeber, würden eine aus eigenen Fehlern gefasste Entschlossenheit hoch einschätzen.
Wenn sich die schriftliche Bewerbung nicht umgehen lässt, dann würde ich die „Lücken“ im Lebenslauf auch so stehen lassen und dafür lieber ein Motivationsblatt in die Unterlagen legen. Darauf kann er schreiben, wie und was er aus den Fehlern gelernt hat, was er sich nun vorgenommen hat und welche Einstellung er nun vertritt.

Hallo Jan Erik,

ich wollte sinngemäss antworten wie du, aber du hast es besser hingekriegt.

Also: „Offensiv“ Einsicht zeigen, nix vertuschen, wenn möglich persönliches Vorsprechen anstreben anstatt schriftl. Bewerbung.

TR

@all
Hallo,
zunächst einmal danke für eure Worte … da fühlt man sich - auch wenns dumm klingen mag - nicht mehr so „hilflos“ und allein.
Die Chef der Firma, bei der er sich bewerben will, hat über Mund-zu-Mund-Propaganda (Bekannter des Firmenchefs) von seinen handwerklichen Fährigkeiten gehört und gesagt, er solle sich bei ihm bewerben. Allerdings bezweifel ich, dass er etwas über die Lücke weiss - also wie lang, warum, …
Nach ettlichen Überlegungen werden wir das Anschreiben etwas „knapsen“ und nix über den Werdegang erwähnen - also nur ein Hinweis, dass er derzeit arbeitsuchend ist. Abgesehen vom typischen Inhalt des Anschreibens. Wenn er das dann persönlich abgibt ists vielleicht besser.
Wir wollen uns noch bei der Arge informieren, ob er einfach so ein Praktikum machen kann, wenn er die Chance auf einen betrieblichen Ausbildungsplatz erhöhen könnte - denn eigentlich soll er wohl im September ansonsten eine überbetriebliche Ausbildung in einem Bildungszentrum anfangen - bevorzugen würde er aber eine betriebliche Ausbildung.
Aber letztenends muss er nehmen, was kommt.
Schaun wir mal.
Also noch mal DANKE!
LG
Molika