Wie für's Leben lernen ?

Hallo,

ich frage mich, wie und wo unser Sohn (16) eigentlich etwas für das Leben lernen soll. Manchmal ist es verhext.

Wir kamen auf das Thema „Verträge“ zu sprechen. Er meint, man kann aus jedem Vertrag jederzeit aussteigen. Meine Meinung dazu hat er sich zwar angehört, aber nicht geglaubt.

Dann läuft das eigentlich immer so ab: er fragt seine Lehrerin und (!) unseren Nachbarn. Wenn die dann bestätigen, dass ich Recht habe, wird mir gnädigst geglaubt.

Manchmal könnte ich diese Dumpfbacke äh diesen lieben Sohn schütteln und würgen.

Außerdem soll doch die Schule auf das Leben vorbereiten, offenbar war das Abschließen von Verträgen dort noch nicht Thema.

Gruss

Andreas

Hallo Andreas,

und manchmal lernen Kinder nur, wenn die Eltern endlich selbst lernen die Brut loszulassen. Mit 16 ist er flügge und darf seine eigenen Fehler machen.

Manche Kinder glauben den Eltern, manche machen lieber selbst einige manchmal auch schmerzhafte Erfahrungen, bis sie sich darauf besinnen, dass sie das Rad nicht mehrmals erfinden müssen und so mancher die Lernkurve schon durchgemacht hat.

Dein neuer Job im Erziehungsalltag lautet wohl: Loslassen und da sein, wenn das Kind wirklichh um Hilfe ruft und alleine nicht mehr aus der Situation heraus weiß. In den letzten 16 Jahren solltest Du Deinen Kindern alles wesentliche mitgegeben haben. Manches haben sie behalten, anderes erschien ihnen nicht für ihr Leben relevant und sie haben es vergessen. Das wesentliche sollte aber sein, dass sie Dir vetrauen können und immer ein offenes Ohr und Rückhalt in Ihrer Familie bekommen - mehr kann man nicht machen.

Lass sie ziehen!

Gruß,
Alexandra

Hallo Andreas,

wenn Sohnemann ein paar Mal am eigenen Leibe erfahren muss, was es bedeutet, wenn eben sein Vertragspartner seinerseits einseitig den Vertrag mit ihm aufkündigt, wird er ganz fix lernen, wie unangenehm das werden kann.

Wenn du ihm also beispielsweise die neue Playstation, das angesagte Handy oder was auch immer für die Verbesserung seines Notenspiegels oder was auch immer verbindlich in Aussicht stellst und nach der erfolgten einseitigen Erfüllung durch deinen Sprößling mit einem 2,49€Taschenrechner abspeist, stellt sich recht fix der von dir gewünschte Lerneffekt ein, möchte ich meinen.

Gruß

Annie

Hallo Andreas,

Dann läuft das eigentlich immer so ab: er fragt seine
Lehrerin und (!) unseren Nachbarn. Wenn die dann bestätigen,
dass ich Recht habe, wird mir gnädigst geglaubt.

sei doch froh, dass Dein Sohn sich noch beratende Unterstützung sucht - da scheint es ihm ja nicht ganz egal zu sein, was Du anregst. Und mit der Unterstützung der Lehrerin und der Nachbarn erhält er dann auch eine ausgewogene Sicht.

Ich persönlich finde es ziemlich reif von Deinem Sohn, sich nicht nur auf eine Meinung zu verlassen.

Dass Du jetzt anscheinend nicht mehr die maßgebliche Instanz darstellst, ist in dem Alter vollkommen normal, was aber nicht gleichbedeutend damit ist, dass Du keine Rolle mehr spielst - ganz im Gegenteil!

Du regst Deinen Sohn dazu an, über Dinge nachzudenken! Das ist doch klasse!

Sei aber nicht enttäuscht, wenn er eben auch andere fragt, wie sie dazu stehen.

Viele Grüße aus dem sonnigen Norden

Kathleen

Huhu!

ich frage mich, wie und wo unser Sohn (16) eigentlich etwas
für das Leben lernen soll. Manchmal ist es verhext.

Dann läuft das eigentlich immer so ab: er fragt seine
Lehrerin und (!) unseren Nachbarn. Wenn die dann bestätigen,
dass ich Recht habe, wird mir gnädigst geglaubt.

Hmmm? Er hat doch schon was gelernt. Nämlich, nie nur einer Quelle zu glauben.
Blind auf Autoritäten zu vertrauen ist eigentlich kein positiver Zug.
Auch wenn das für die Autöritätspersonen, gerade wenn sie die eigenen Eltern sind verletzend sein kann.

„Verifiziere wichtige Informationen mit mehr als einer Quelle!“ ist ein guter Algorithmus um später im Leben klar zu kommen.

Außerdem soll doch die Schule auf das Leben vorbereiten,
offenbar war das Abschließen von Verträgen dort noch nicht
Thema.

Naja, Schulen können nicht alle Themen behandeln. Im Abi war das auch nicht Teil des Curriculums.

Viele Grüße!
Ph.

Hallo,
das ist eine sehr tückische These. Du vergisst, dass die Erziehungsberechtigten die wirtschaftlichen Schäden aus dem Fehlverhalten - sorry Erfahrungssammelprozess - zu tragen haben. Noch dazu, wenn es um Verträge geht. Ich erinnere nur an den aktuellen Knebelvertrag mit dem iPhone 4 für 1,- €, wo man am Ende mit der Telekom-Superflat in zwei Jahren auf knapp 3.000,- € kommt.
Wers sich leisten kann - bitte. Ich würde aber doch versuchen vorzubeugen.

Gruß D.

Hallo Dobbs,

das ist ein Vertrag den ein 16 Jähriger gar nicht abschließen dürfte, da die dahinter stehende Summe bei weitem seine wirtschaftlichen Verhältnisse übersteigt - selbst der Kauf eines Rollers vom Taschengeld ist nicht erlaubt ohne Zustimmung der Eltern. Wenn Du als Eltern drauf bestehst, müssen derartige Geschäfte rückabgewickelt werden. Ab 18 sieht das Ganze dann schon wieder anders aus. Ein Glück hat der Gesetzgeber da unterschiedliche Spielräume bei der möglichen Ausübung der Rechtsgeschäfte von Minderjährigen eingeräumt. -> Taschengeldparagraph.
Und von 0-7 sind Kinder generell nicht geschäftsfähig. Dh im Extrem dürften die sich noch nicht mals ne Tüte Gummibärchen kaufen, wenn Du dem nicht zustimmst.

Gruß,
Alexandra

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Vatern quälen
Hallo,

Freunde von mir haben zwei 17jährige Söhne. Die machen sich, meiner Meinung nach, ganz eindeutig einen Spaß draus, ihre Eltern damit zu quälen, ihnen GAR NICHTS zu glauben. Stattdessen fragen sie, im Beisein ihrer Eltern, ganz zuckersüß mich. Wenn ich wörtlich wiederhole, was ihre Eltern seben gesagt haben, sagen sie dann: „Okay. Boah, Du kennst Dich voll gut aus!“. Ich bin aber mitnichten ein Kompetenzzentrum und ihre Duschgewohnheiten/Freundinnen/Heimkehrzeiten sind mir ziemlich egal.

Ich denke echt, Jugendliche machen sich zu Teil daraus einen Spaß, ihren Eltern vorzuführen, dass sie ihnen nichts mehr zu sagen haben. Solange er sich Ansprechpartner sucht, die offensichtlich vertrauenserweckend sind, würde ich da keine Panik kriegen.

Viele Grüße

Exakt.
Wäre ich das 16-jährige Kind des Ursprungsposters, würde ich wohl auch aus Prinzip widersprechen. Ich erinnere mich noch mit Grausen an vergleichbare Gespräche nach dem Motto „Jetzt erkläre ich dir mal, wie es im Leben zugeht“. Da blockt wohl beinahe jeder Teenager erst einmal ab, was nicht heißt, dass er nicht lebenstüchtig wäre. Nur wenn der Vater so offensichtlich hören will, dass er Recht hat und klüger ist, dann mag man natürlich genau das nicht liefern.

Ich würde mir also auch keine Sorgen machen.

Grüße
Sonja

PS: Dass „Verträge abschließen“ in der Schule Thema ist, habe ich aber auch noch nie gehört …

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Hallo Andreas,
sorry, aber die Dumpfbacke bist Du hier. Sei doch froh, dass Dein Sohn nicht kritiklos „jeden Nonsens“ glaubt. Du bist nicht Gott. Später wird es gut sein, wenn er verschiedene Meinungen einholt, egal um was es geht!!!Er ist keine drei mehr, dass er glaubt, Papi weiß und kann alles.
LG

Hallo,

das ist eine sehr tückische These. Du vergisst, dass die
Erziehungsberechtigten die wirtschaftlichen Schäden aus dem
Fehlverhalten - sorry Erfahrungssammelprozess - zu tragen
haben.

Wie kommst du denn da drauf?

Fragenden Gruß
Ann da Càva

Hallo,

ich frage mich, wie und wo unser Sohn (16) eigentlich etwas
für das Leben lernen soll. Manchmal ist es verhext.

In diesem Alter lernt man fast nur durch eigene, schlechte Erfahrungen.

Wir kamen auf das Thema „Verträge“ zu sprechen. Er meint, man
kann aus jedem Vertrag jederzeit aussteigen. Meine Meinung
dazu hat er sich zwar angehört, aber nicht geglaubt.

Dann läuft das eigentlich immer so ab: er fragt seine
Lehrerin und (!) unseren Nachbarn. Wenn die dann bestätigen,
dass ich Recht habe, wird mir gnädigst geglaubt.

Bitte nicht böse sein, aber ist es möglich, daß er selbst schon erlebt hat, daß „die andere Seite“ aus einem Vertrag ausgestiegen ist? Es mag für einen Erwachsenen einsichtig sein, warum in diesem Fall abgewichen werden muß/soll, ein Sechzehnjähriger hat einen anderen Erfahrungshorizont.
Das Rückfragen bei „Vertrauenspersonen“ deutet für mich auch darauf hin, daß er sich möglicherweise bei innerfamiliären Verträgen übervorteilt fühlt.

Gruß
Jörg Zabel

Propheten & Berge
Hallo Andreas,

Du kennst doch das Zitat: Ein Prophet gilt nirgend weniger denn in seinem Vaterland und in seinem Hause.

Wie schon gesagt wurde, er scheint sich ja außerhalb Deiner Sphäre durchaus kompetente Ansprechpartner zu suchen, gibt also anscheinend etwas auf die Einschätzung anderer.

Viele Grüße
Diana

PS: Dass „Verträge abschließen“ in der Schule Thema ist, habe
ich aber auch noch nie gehört …

nee, NICHTS, was im leben wirklich wichtig ist, lehrt die schule

finanzen?
güterrecht?
beziehungsführung?
kinderpflege?
zivilcourage?
kindererziehung?

och menno.

tilli

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Vergriffen
Ich finde, das sowohl Tonfall als auch Wortwahl dieser Antowrt für ein Infobrett oder eine Informations-Austausch-Seite deutlich unangemessen sind.

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Mein Sohn ist 30 und glaubt mir immer noch nicht. Da muss die „Jugend“ halt durch

Moin Andreas aus dem Norden (der Name läßt einen schmunzeln)

Hör auf ihn zu bedrängen, ihn informieren zu wollen und ihn vorbereiten zu wollen.
Die Zeit ist vorbei. Eine Zeit der Machtspielchen solltes Du nicht miteinläuten (das versucht nämlich Dein Sohn gerade)

Du hilfst ihm am besten vielleicht so:

Wenn ein Thema aufkommt, er sogar sein Statement dazu abgibt -ob
richtig oder falsch- oder wenn er vielleicht sogar eine direkte Frage
an Dich richtet, geh in zwei Schritten vor:

(1) „Lob“ ihn für seine Frage (z.B. „Mmmh, interessante Frage“ oder: „Gut, dass Du danach fragst, interessiert mich auch“)

(2) Frag zurück !!!
Wie er denn drauf kommt, was er schon weiß, woher er es weiß, wo er sich noch erkundigen könnte (z.B. googeln).
Biete ihm an, wenn er da nicht weiterkomme, könne er ja noch mal Dich fragen. (Doch Vorsicht: Der Ton dabei macht die Musik)

Fragen statt Antworten! = Ein erzieherischer wie auch rhetorischer Kniff, dem Gesprächspartner/Deinem Sohn zu signalisieren, dass Du ihn ernst nimmst und sein Thema auch.
Und außerdem förderst Du ihn damit, selbstständig zu werden (denn Papa ist nicht immer da :wink:).

Hallo

Wir kamen auf das Thema „Verträge“ zu sprechen. Er meint, man
kann aus jedem Vertrag jederzeit aussteigen. Meine Meinung
dazu hat er sich zwar angehört, aber nicht geglaubt.

Das glauben sie erst wenn die dicke Rechnung kommt oder mit Glück wenns einen Freund erwischt.

Dann läuft das eigentlich immer so ab: er fragt seine
Lehrerin und (!) unseren Nachbarn. Wenn die dann bestätigen,
dass ich Recht habe, wird mir gnädigst geglaubt.

hihi, ich kenne: der Herr Sowieso hat aber gesagt…

Ich kenn von meinem „Stiefsohn“: der oder der sagt aber, der kann aber, der macht…

Manchmal könnte ich diese Dumpfbacke äh diesen lieben Sohn
schütteln und würgen.

Voodoo-Puppe?

Außerdem soll doch die Schule auf das Leben vorbereiten,
offenbar war das Abschließen von Verträgen dort noch nicht
Thema

Mal ehrlich, hat du sowas in der Schule gelernt? Ich nicht.
Ich habe einiges gelernt was ich nie wieder gebraucht habe und einiges nicht gelernt was ich hätte früher gebrauchen können als mühsam selbst zu erarbeiten oder zu erfahren.

Wir waren doch als Jugendliche nicht anders.
Geglaubt haben wir den Eltern doch nur ihnen gegenüber. In Wirklichkeit haben wir uns bei anderen erkundigt was stimmt.

Vielleicht tröstet es dich ja zu wissen, das die Kinder deines Sohnes genauso sein werden und dich als Opa dann vielleicht fragen anstatt ihren Vater :wink:

Grüße
Bröselchen

Pubertät ist wenn die Eltern schwierig werden

Hallo Broeselchen,

dafür:

Pubertät ist wenn die Eltern schwierig werden

und Deine wirklich treffende „Beurteilung“ einen

*

von mir.

Gruß

Udo