Wie funktioniert analoge Fotografie?

uten Tag,
ich bearbeite gerade in meinem Chemieunterricht die analoge Fotografie.
Ich soll dabei selbstverständlich die chemischen Aspekte beleuchten, sprich wie kommt das Bild auf den Film und wie entwickelt man diesen. Ich finde im Internet leider gar nicht darüber und frage mich deshalb, ob es möglich ist, dass es für dieses Verfahren einen speziellen Namen etc. gibt.

Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir einen dabei weiterhelfen könntet, in dem ihr mir passende Bezeichnungen oder vielleicht sogar Internetseiten oder Videos etc. posten könntet.

Vielen Dank schon einmal im voraus und noch einen schönen Abend!
JoSch

Es funktioniert mittels Silberhalogeniden (meist AgBr soweit ich weiß). Diese werden unter Lich in ihre Elemente zersetzt, also Silber und Brom. Brom verdampft. Da wo der Film belichtet ist, ist also Silber, wo er nicht belichtet ist, ist noch Silberbromid.

Mit der Filmentwicklung habe ich mich noch nie beschäftigt. Aber wenn hier jemand was verlinkt, werd ich das auch lesen. Interessiert mich nämlich auch.

Moin,

Es funktioniert mittels Silberhalogeniden (meist AgBr soweit
ich weiß).

soweit richtig. Manchmal wird auch Silberiodid verwendet.
In Photopapieren auch schon mal Silberchlorid.

Diese werden unter Lich in ihre Elemente zersetzt,
also Silber und Brom.

In Spuren. Was dann entsteht nennt sich latentes Bild.

Brom verdampft. Da wo der Film belichtet
ist, ist also Silber, wo er nicht belichtet ist, ist noch
Silberbromid.

Tschuldigung, aber das ist völlig falsch, sonst wären die analogen Photographen schnell verätzt worden und die Kameras binnen kurzem korrodiert.
Die Menge an gespaltenen Halogenid liegt im unteren ppm-Bereich, eher noch darunter.
Das Halogen wird von der Gelantine absorbiert.

Mit der Filmentwicklung habe ich mich noch nie beschäftigt.

Merkt man :wink:

Gandalf

sonst wären die analogen Photographen schnell verätzt worden […]
Die Menge an gespaltenen Halogenid liegt im unteren ppm-Bereich

Das passt nicht ganz zusammen, aber gut :smile:

Hast du denn einen Link zur Entwicklung? Das würd mich schon auch mal interessieren.
Dank

Hallo,

Die lichtbedingt entstandenen Veränderungen der Silberhalogenidkristalle nennt man Silberkeime, sie werden hier erwähnt: http://de.wikipedia.org/wiki/Entwicklung_%28Fotograf…
Da gibt´s auch einiges über die weiteren Abläufe.
Chemisch gesehen ist die Entwicklung von Fotomaterial eine Reduktion von Silberhalogeniden zu metallischem Silber durch organische Chemikalien wie Metol, Hydrochinon, Glycin und andere: http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzwei%C3%9Ffilm#En…
In der Praxis enthalten SW-Entwickler Hilfsstoffe wie Sulfite als Oxydationsschutz, Alkalien wie Na2CO3 als Quellmittel für den Gelatineträger und Alkalihalogenide wie KBr als Schleierverhinderer.
Details sind bei Wikipedia zu finden; Farbfilme arbeiten grundsätzlich ebenso wie Schwarzweißmaterial, enthalten jedoch 3 unterschiedlich farbempfindliche Schichten und liefern je nach Konzept und Entwicklungsgang Farb-Diapositive oder Farbnegative, in denen nach Ende der Entwicklung Farbstoffe in den jeweiligen Schichten enthalten sind, während das ursprünglich vorhandene Silber hier zur Gänze herausgelöst wurde.
Soweit ein kurzer Blick auf ein höchst komplexes und vielschichtiges Thema.

Es grüßt

Der Daimio

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Tach,

sonst wären die analogen Photographen schnell verätzt worden […]
Die Menge an gespaltenen Halogenid liegt im unteren ppm-Bereich

Das passt nicht ganz zusammen, aber gut :smile:

warum?

Hast du denn einen Link zur Entwicklung? Das würd mich schon
auch mal interessieren.

Guckst Du hier und hier (stammen aus der gleichen Seminarreihe)

Noch viele weitere Links gibt es hier

Viel Spaß bei der Lektüre.

Gandalf

Weil es, wenn es im unteren ppm Bereich liegt, möglicherweise den MAK unterschreitet und damit eben nicht gesundheisschädlich wäre.
Ganz genau ausrechnen kann man das sicherlich nicht, weil entscheidend ist, wie nah sich der Fotograph am Gerät aufhält und wie schnell sich das Halogen in der Luft ausbreitet - d.h. welchen Anteil des frei werdenden Broms der Fotograph wirklich abbekommen würde. Wenn nur wenige ppm frei werden und der Fotograph davon wiederum nur einen Bruchteil abbekäme, könnte ich mir vorstellen, dass wir unter dem MAK von 0,7 mg / m³ Luft liegen.

_Eine Beispielrechnung, bei der der Fotograph in einem 3 x 3 x 2 m großen Raum ist (eher selten).

Der Raum hat 18 m³ Luft.

Um den MAK zu erreichen (0,7 mg / m³) ist also 18 x 0,7 mg = 12,6 mg Brom nötig.

Recherchen ergaben, ein Bild auf dem Film enthält unbelichtet 4 mg Br:

1 m² soll 9 g Ag enthalten (aus: http://www.produkte24.com/images/catalogs/1253/pdf_3…). 9 g Ag entsprechen 15,7 g AgBr. Ein Bild hat eine größe von ca. 6 cm². Also

1 Bild 6 cm ²/10.000 cm² * 15,7 g AgBr = 9,4 mg AgBr pro Bild
entsprechend 4,3 mg Br

Nimmt man an, dass statistisch das halbe Bild belichtet wird, würden also 2,15 mg Br2 frei.
Befinden wir uns noch in unserem 18 m³ Raum, so sind dementsprechend ca. 6 Fotos nötig, um den MAK zu erreichen. Hier sollte man nochmal daran denken, dass der MAK bedeutet NULL Gesundheitsschäden bei 40 Stunden pro Woche. Von akuten Verätzungen sind wir in diesem Gedankenexperiment noch Meilen entfernt.

Dies aber nur eine Beispielrechnung, da selten in so engen Räumen viel fotographiert wird und man dann nicht 8 Stunden in diesem Raum bleibt._

Nicht beachtet habe ich in dieser Rechnung, dass der Fotograph direkt am Fotoapparat atmet, wo das Brom entstünde und daher die lokale Konzentration wesentlich höher wäre. Dennoch glaube ich, dass auch die lokale Konzentration so gering wäre, dass nicht mit Verätzungen zu rechnen wäre. (Alles konjunktiv, weil ich ja nun gelernt hab, es wird in der Gelatine absorbiert).

Tach,

Weil es, wenn es im unteren ppm Bereich liegt, möglicherweise
den MAK unterschreitet und damit eben nicht
gesundheisschädlich wäre.

wo bitte schrieb ich, daß irgendwann gesundheitsschätliche Konzentrationen an freien Halogenen entstehen?!

Ich zitiere mich mal selber

Tschuldigung, aber das ist völlig falsch, sonst wären die analogen Photographen schnell verätzt worden und die Kameras binnen kurzem korrodiert.
Die Menge an gespaltenen Halogenid liegt im unteren ppm-Bereich, eher noch darunter.
Das Halogen wird von der Gelantine absorbiert.

Gandalf

Die Historie war doch

Stefan:

Brom verdampft. Da wo der Film belichtet
ist, ist also Silber, wo er nicht belichtet ist, ist noch
Silberbromid.

Gandalf

Tschuldigung, aber das ist völlig falsch, sonst wären die analogen Photographen
schnell verätzt worden

Und jetzt Gandalf

wo bitte schrieb ich, daß irgendwann gesundheitsschätliche Konzentrationen an
freien Halogenen entstehen

Also für mich ist Verätzung = Gesundheitsschädlich.

Oder meintest du nicht FOTOGRAPHEN sondern FOTOGRAPH I EN.

Dann ist es einfach ein Missverständnis, was aus einem fehlenden Buchstaben resultiert.

Leute, danke für die Antworten etc., die letzen Kommentare waren nicht ganz so nötig aber trotzdem Danke!

Hallo Genius,

mit den Suchmaschinen musst Du noch ein bisschen genialer werden, scheint mir :wink:

Gib mal „photographischer Prozess“ ein. In den Ergebnissen kannst Du dann ein paar Stunden schmökern!

Grüße,
Jürgen