Hallo Hripolog,
sorry, dass ich jetzt erst antworte, ich war im Urlaub. Aber jetzt zum Thema.
Wie du schon wußtest, ist ein gültiger Jagdschein in Deutschland eine Voraussetzung um die Jagd ausüben zu dürfen. Der Jagdschein ist nicht ganz einfach, teuer und meist auch zeitlich aufwändig. Er berechtigt dich dann auch zum Erwerb der nötigen Waffen. Mit dem Jagdschein und deinen Waffen kannst du dann aber nicht einfach losziehen und in jedem Wald jagen. Der Jagdschein ist das eine, eine Jagdmöglichkeit zu finden ist das andere, meist schwierigere. Das Jagdrecht ist eine recht eigentümliche und komplizierte Materie, deren genaue Erläuterung hier den Rahmen sprengen würde. In einem so dicht besiedelten Land, wie es Deutschland ist, ist eine Jagdmöglichkeit ein grundsätzlich knappes Gut. Grundsätzlich und so einfach gefasst als möglich gilt: unsere jagdbaren Flächen sind in der Hand des Staates, von öffentlichen Institutionen (Forstämtern usw.) und privaten Personen. Um vielleicht den Kern deiner Frage zu trefffen, heißt das, daß derjenige, der zwar den Jagdschein hat, aber keine Beziehungen zu einem sog. Jagdausübungsberechtigten, das ist der,der das Recht hat auf einer bestimmten Fläche die Jagd auszuüben, der muß sich diese Beziehung schaffen und den Jagdausübungsberechtigten dazu veranlassen, ihn in seinem Jagdbezirk an der Jagd zu beteiligen. Teilhabe kann man sich, wie vieles auf der Welt mit Geld erkaufen. Aber auch Forstämter überlassen Jägern kleinere Pirschbezirke (aber auch hier muß ein zum Teil ordentlicher Geldbetrag geleistet werden)- man fragt dort nach solchen Gelegenheiten. Oder ein privater Jagdpächter (Jagdausübungsberechtigter)läßt den Jungjäger in seinem Revier mitjagen, hier besteht der Gegenwert der Jagdmöglichkeit darin, dass man bei der Revierpflege hilft. Ich hoffe dir, mit dieser Antwort geholfen zu haben.