Wie funktioniert das mit den Heizkörperzähler

Hallo

angenommen man macht so ein Zälsystem dran um zu erkennen welcher Heizkörper wann/wieviel geheizt hat um die Kosten zu errechnen…

Ich frage mich wie sowas funktioniert…

Angenommen es ist Sommer 32Grad… zählt dann der Zähler die Sonnenwärme?

Angenommen ich habe ein Zimmer und einen Heizkörper und einen Heizlüfter…ich mache beides an, zählt dann der Heizkörperzähler die Temparatur des Heizlütfers mit?

Wie funktioniert das?

Daniel

Hallo,
der „Wärmezähler“ mißt an zwei Stellen.

  • Temeratur der Heizung
  • Temperatur der Umgebungsluft (unmittelbar vor der Heizung)

Somit kann eine Differenz gebildet werden.

Wenn also die Umgebungsluft sehr warm ist, weil man mit einem Kamin oder Heizlüfter zusätzlich heizt, dann ist natürlich die Differenz der beiden Meßpunkte kleiner und der „Wärmezähler“ zeigt weniger an.

Im Sommer ist die Umgebungsluft sehr warm und die Differenz zum Heizkörper sehr klein, also entsteht auch keine Weiterzählen des „Wärmezählers“.

Viele Grüße
Tommi37

Hallo !

Dieser Zähler mißt nichts, merkt sich nichts, weiß nichts.
Er verdunstet nur die Flüssigkeit. Das wird dann kein Meßwert,
sondern ein Vergleichswert. Er verdunstet umso mehr, je wärmer/trockner die Wohnung ist.

Nehmen wir mal an, da sind zwei Einraumwohnungen. Gleich groß.

Der eine Zähler verdunstete 50%, der andere ebenfalls 50%. Also
haben beide denselben Verbrauch.
Hat der eine Raum/Wohnung 40%, der andere 60% verdunstet, so sind die Verbräuche
natürlich verschieden.

Dann hat der erste (40%) weniger verbraucht, als der zweite mit 60%.

Da aber kaum mal wirklich gleiche Wohnungen gemessen werden, spielt
die Größe der Wohnungen eine große Rolle.

Da wird dann mit einer Formel der wirkliche Verbrauch ausgerechnet.
Das ist der ungefähre Werdegang.

mfgConrad

Hallo Conrad,
oh, vielen Dank für deine Erklärung.
…du gestattest, daß ich auch noch mal ein paar Worte schreibe:

Du hast recht, es gibt auch noch die sog. Verdunstungsröhrchen.

Dort sind meines Wissens ZWEI Verdunstungsröhrchen angebracht, das eine hat einen Fühler an der Heizung, das andere hat einen Fühler weiter „vorne“ um die Temperatur der Umgebungsluft zu erfassen.

Je nachdem wie warm es halt an den Meßpunkten ist, verdunstet jeweils in den Röhrchen die Flüssigkeit.

Es ergibt sich also auch hier eine Differenz, an der versucht wird das Heizvolumen zu schätzen.
Diese Werte werden mit den Werten der anderen Mitbewohner des Hauses verglichen.
Anhand dieser Daten wird versucht die Gesamt-Heizkosten auf die einzelnen Wohnungen einigermaßen gerecht aufzuteilen…was allerdings nur eine sehr grobe Schätzung ist.
Die Heizkosten werden natürlich auch noch abhängig von der Wohnungsgröße ermittelt, da ja auch Wäme duch Decken und Wände geht.

Viele Grüße
Tommi37

Hallo Daniel

angenommen man macht so ein Zählsystem dran um zu erkennen welcher Heizkörper wann/wieviel geheizt hat um die Kosten zu errechnen… Ich frage mich wie sowas funktioniert…

Für eine exakte Verbrauchsmessung wird die Wassermenge gemessen, welche durch den/die Heizkörper fließt sowie die Wassertemperatur im Vorlauf und im Rücklauf. Aus der Temperaturdifferenz und der Wassermenge wird dann mit einem Mikrocomputer die genaue Wärmeabgabe des Heizkörpers (der Heizkörper) berechnet.

Da dieses Verfahren aber sehr aufwändig ist, wird es nur da angewandt, wo die Verwendung von an den Heizkörpern angebrachten „Heizkostenverteilern“ nicht möglich oder sinnvoll ist, wie z.B. zur Verbrauchsabrechnung bei Fernwärmeversorgungen bzw. bei Fußbodenheizungen, an denen man keine Heizkostenverteiler anbringen kann. Siehe hierzu:
http://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4rmez%C3%A4hler

Für den normalen „Hausgebrauch“ haben sich – da sie billiger sind – die verschiedenen Arten von Heizkostenverteilern durchgesetzt…
http://de.wikipedia.org/wiki/Heizkostenverteiler

Wie Du aus dem letzten Link entnehmen kannst, musst Du Dich von der Vorstellung verabschieden, dass Du mit einem Heizkostenverteiler eine genaue Verbrauchsmessung vornehmen kannst.

Angenommen es ist Sommer 32Grad… zählt dann der Zähler die Sonnenwärme?

Nein. Allerdings beeinflusst die durch die Sonnenwärme erhöhte Raumtemperatur das Ergebnis

Angenommen ich habe ein Zimmer und einen Heizkörper und einen Heizlüfter…ich mache beides an, zählt dann der Heizkörperzähler die Temperatur des Heizlüfters mit?

Es gilt sinngemäß die Antwort auf die letzte Frage,

Alle Klarheiten beseitigt?

Gruß merimies

Nehmen wir mal an, da sind zwei Einraumwohnungen. Gleich groß.

Der eine Zähler verdunstete 50%, der andere ebenfalls 50%.
Also
haben beide denselben Verbrauch.

Das klappt aber selbst dann nicht genau.
Man kann dann nur sagen, dass beide Heizkörper die gleiche mittlere Temperatur hatten. Der Verdunster integriert die Temperatur über dem Zeitverlauf, seine Anzeige könnte man auch in „Celsiusstunden“ skalieren. Leider hängt die LEistung zweier exakt gleicher Heizkörper nicht nur von deren Oberflächentemperatur am Punkt X ab, sondern von weiteren Faktoren:

  • Umgebungstemperatur. Wenn Mieter A und Mieter B beide ihren Heizkörper ständig auf 40°C haben, Mieter A aber häufig läuftet, dann hat Mieter A im Mittel kälteres Wasser in den Rücklauf geleitet, also mehr Energie bezogen, zahlt aber das selbe.
  • Abgedeckte Heizkörper. Wenn der zugestellt oder gar abgedeckt ist, gibt er praktisch keine Wärme an den Raum ab, während das Verdunsterröhrchen fröhlich zählt.
  • Luft im Heizkörper. Auch hier gilt, dass bei gleicher Oberflächentemperatur am Messpunkt weniger Wärme abgegeben wird.
  • Betrug, z.B. durch Aufrüstung eines Gebläses. Ein Gebläse sorgt dafür, dass bei gleicher Heizkörpertemperatur deutlich mehr Leistung abgegeben wird, da das Rücklaufwasser ja auch deutlich kälter als ohne Gebläse ist.

Leider sind da sogar systematische Fehler drin. Würde ich z.B. einen HK voll aufdrehen, dann hätte ich z.B. die doppelte HK-Temperatur, bekäme aber nicht doppelte Leistung (wegen der höheren Raumtemperatur habe ich NICHT die doppelte Differenz zwischen HK und Raumtemperatur, und nur die doppelte Temperaturdifferenz würde doppelte Leistung bedeuten). Zudem würde sich ein Energiestrom in Richtung Nachbarwohnungen einstellen, ich heize also deren Räume mit und bin doppelt dumm dran.
Wer hingegen gar nicht heizt und nur bei Bedarf mit einem Unterstützungsgebläse dem HK Wärme entzieht, spart extrem (wenn auch unzulässig auf Kosten anderer).

Ja, das ist nur eine ungefähre Berechnung.
Das Sicherste ist für jede Wohnung eine separate Gastherme mit Gaszähler.

Ja, das ist nur eine ungefähre Berechnung.
Das Sicherste ist für jede Wohnung eine separate Gastherme mit
Gaszähler.

Aber auch nur dann, wenn $NACHBAR die Wohnung auch heizt.
Bei Verwandten war eine Wohnung mehrere Wochen im Winter nicht vermietet und komplett unbeheizt. Mein Onkel hatte die Gaszähler abgelesen, 0,00 m³ Gasverbrauch in 3 Monaten.