Wie funktioniert das Telefonieren?

Hallo,

wollte mal gerne wissen, wie bei einem analogen Telefonanschluß das Telefonieren auf nur zwei Adern funktioniert. Rein theoretisch bräuchte ich doch 4 Adern. Zwei zum Hören und zwei zum Sprechen?!?!

Gruß Basti

Rein theoretisch bräuchte ich doch 4 Adern. Zwei
zum Hören und zwei zum Sprechen?!?!

Nein Sebastian, zwei Drähte reichen aus (notfalls sogar nur einer)

Auf der Leitung fließt eine Gleichstrom. das Mikrofon ist ein (mal ganz einfach gesagt) veränderlicher Widerstand, der beim Besprechen den Strom mal besser mal schlechter durchlässt. Diese Stromstärkeschwankungen werden durch den Hörer auf der anderen Seite wieder in Schalwellen umgewandelt. Seinerseits hat er ja auch ein Mikrofon, das den Strom nun seinerseits moduliert, sodass auf der ersten Seite wieder der Hörer angeregt wird.

Ein Draht reicht aus, wenn man als "Rückleitung " die Erde verwendet.

Gruß
Eckard

Hallo Basti,

wollte mal gerne wissen, wie bei einem analogen
Telefonanschluß das Telefonieren auf nur zwei Adern
funktioniert. Rein theoretisch bräuchte ich doch 4 Adern. Zwei
zum Hören und zwei zum Sprechen?!?!

Bei aufgelegtem Telefon, sind etwa 48V Gleichspannung auf den beiden Drähten und das Telefon ist hochohmig, es fliesst also praktisch kein Strom. Der Wecker ist über einen Kondensator mit der Leitung verbunden.

Solls bei dir Klingeln, so schickt die Telefonzentrale eine Wechselspannung über die Leitung (so 48V bis 96V). Da ein Kondensator für Wechselspannung einen kleinen Widerstand hat, bekommt derWecker Strom und es bimmelt …

Egal ob es nun gebimmelt hat oder nicht, wenn du den Hörer abhebst, wird der Stromkreis geschlossen, dabei wird gleichzeitig auch noch die Leitung zum Wecker abgeschaltet, und dadurch fliesst ein bestimmter Strom (dieser wird als Schleifenstrom bezeichnet, ist so 40 bis 60mA), was in der Telefonzentrale erkannt wird. Je nachdem wirst du dann mit dem Anrufer elektrisch verbunden oder es wird der Summton afgeschaltet.

Hast du noch ein altes mit Impulswahl, so wird beim abspulen der Wählscheibe die Leitung periodisch kurzgeschlossen, was dann die Zentrale entsprechend als Rufnummer auswertet. Bei der Tonwahl werden Frequenzpaare übertragen, welche die Ziffern kodieren.

Im Sprechbetrieb sind Mikrophon und Lautsprecher in Serie geschaltet. Die vom Mikrophon aufgenommen Töne werden in Stromschwankungen in der Leitung umgesetzt. Damit du dich aber nicht besser als deinen Partner im Lautsprecher hören kannst, werden die Stromschwankungen DEINES Mikrophons gleichzeitig gegenphasig auf DEINEN Lautsprecher gegeben, Dadurch wird deine eigene Stimme, im Idealfall, in deinem Lautsprecher ausgelöscht. Praktisch funktioniert das nicht immer zu 100%, du hörst dich also immer etwas mehr oder weniger selber sprechen.

Das war jetzt die Beschreibung eines alten Telefons, mit der ganzen Elektronik funktioniert das aber im Prinzip immer noch so.
Übrigens, wird der SChleifenstrom dabei zur Speisung der Elektronik verwendet. Wenn du aber mehr Strom benötigst als der Schleifenstrom hergibt, braucht dein Telefon ein zusätzliches Netzgerät.

MfG Peter(TOO)

Hi Eckard,

Ein Draht reicht aus, wenn man als "Rückleitung " die Erde
verwendet.

Oder wenn an den jeweiligen Enden eine leere Konservendose befesetigt ist :wink:
SCNR
Gruss Sebastian

Kompliment an Peter!!!
Tolle Erklärung,die vertständlich und fachlich kompetent ist!
So macht WWW Spass!
Gruss
Helmut

Hi,

leider kann ich nur einen Stern vergeben.
Ich würde gerne 3* geben.

nicki