Wie funktioniert ein Buchladen?

Hallo!

Was ich mich schon lange Frage: Wie funktioniert bzw. finanziert sich ein Buchladen? Buchhändler sind doch an die Preise gebunden und können somit kaum Wettbewerb betreiben. Gibt es dann eine Art Provision für jedes verkaufte Buch? Oder leben die einzig vom Postkartenverkauf???

Grüße!

Hallo,

Was ich mich schon lange Frage: Wie funktioniert bzw.
finanziert sich ein Buchladen? Buchhändler sind doch an die
Preise gebunden und können somit kaum Wettbewerb betreiben.
Gibt es dann eine Art Provision für jedes verkaufte Buch? Oder
leben die einzig vom Postkartenverkauf???

Die Buchpreisbindung bezieht sich selbstverständlich nur auf den Verkaufspreis und sagt nichts darüber aus, für wieviel der Buchladen das Buch eingekauft hat.

Im Buchhandel spricht man üblicherweise von Rabatten, die der Buchhändler bekommt. Den besten Rabatt erhält er, wenn direkt beim Verlag kauft. Da sind dann durchaus 40% bis 50% (nur Großabnehmer wie Galleria Kaufhof oder Amazon) drin. Die meisten Bücher werden aber vom Barsortiment (das sind die Großhändler im Buchhandel) an die Läden verkauft. Hier sind (je nach Menge) Rabatte zwischen 25% und 35% drin.

So kann man also realtiv gut ausrechnen, wieviel der Buchhändler verdient.

viele Grüße,

Ralf

Warum haben Bücher aber eigentlich Preisbindung? Wer schreibt das vor?
Wie lange bleibt eine Preisbindung bestehen? Immerhin gibt es ja manchmal Bücher im Sonderangebot. Ist dann eine neue Auflage herausgekommen oder was!?

Danke und Grüße zurück!

Hallo,

Warum haben Bücher aber eigentlich Preisbindung? Wer schreibt
das vor?

die Verlage setzten die Ladenpreise fest. Die Buchhändler sind verpflichtet, zu diesem Preis zu verkaufen. Das soll einen ruinösen Preiskrieg zwischen den Buchhändlern verhindern, an deren Ende die ganzen kleinen Buchläden (und damit auch die meisten kleinen Verlage) auf der Stecke bleiben würden.

Wie lange bleibt eine Preisbindung bestehen?

Bis der Verlag sie für dieses entsprechende Buch wieder aufhebt.

Immerhin gibt es
ja manchmal Bücher im Sonderangebot.

Ja, damit handle ich z.B. Das sind:

  • Restauflagen: das Buch wird über den regulären Buchhandel nicht mehr verkauft, der Verlag hat aber noch Restposten.
  • Remittenden: Exemplare, die in den Läden nicht verkauft wurden und wieder an den Verlag zurückgeschickt werden (das sind die Bücher mit dem schwarzen Strich auf dem Schnitt)
  • Mängelexemplare: Exemplare, die normalerweise nicht in den Buchhandel kommen, weil sie kleinere Fehler oder Lagerungsschäden haben (das sind die Bücher mit dem Stempel)
  • Sonderausgaben: einfache Ausstattung eines vorher recht teuren Buches zu einem Sonderpreis (z.B. ohne Abbildungen).

Ist dann eine neue
Auflage herausgekommen oder was!?

Nein, nicht zwangsläufig. Nach einiger Zeit nimmt der Verlag einen Titel ganz einfach aus dem Programm, weil er sich keine nennenswerten Umsätze mehr davon verspricht. Die Reste werden dann wie oben beschrieben „verramscht“ (furchtbares Wort, hat sich aber in dem Zusammenhang eingebürgert).

viele Grüße,

Ralf

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