Wie funktioniert eine leichte Servolenkung

Das Prinzip der Servolenkung ist klar.
Eine Druckölpumpe versorgt ein Steuerventil. Dieses läßt, je nach Rechts- oder Linkseinschlag am Lenkrad, das Drucköl in die entsprechende Druckleitung zum Arbeitszylinder fließen.

Wie kann man die Servolenkung noch leichter machen?
Es gibt Angebote für Senioren und Behinderte, die ihre Lenkung mit einem Kraftaufwand von 10N lenken können.

Wie funktioniert das?

Die Lenksäule muss bearbeitet werden, aber was genau? Ist es das Lenkgetriebe oder wird die Servopumpe verstärkt?

Der Umbau kostet 5.000€, also muss der Arbeitsaufwand schon relativ hoch sein.

Alles was ich weiß ist, dass das System eine zweite Servopumpe hat, falls die erste ausfallen sollte. Die restliche Technik ist mir schleierhaft.

Vielleicht kann mir jemand weiterhelfen.

frag mal die Werkstatt, die muss es ja wissen.

http://www.motor-talk.de/forum/leichte-lenkung-hydra…

Ich weiß es leider nicht, was bei so einem Umbau geschieht. Was ich bei meinem Citroen C4 habe ist eine adaptive Servolenkung. Da erzeugt eine Elektropumpe den Druck und je nach Geschwindigkeit des Autos geht mehr oder weniger leicht (mittels Pulsweitenmodulation). Einparken mit einem Finger, bei 180 auf der Bahn trotzdem stabil und sicher. Vielleicht ist das ein Ansatz.

Gruß
Tim

Sorry, damit kenne ich mich leider nicht aus.

Hallo,

Ich stelle mich kurz vor. Ich bin Jens Mühlsteph, Kfz-Meister und angehender Fahrzeugtechnik-Ingenieur.

Das von dir beschriebene Prinzip ist lediglich die „gute alte“ hydraulische Servolenkung. Zeitgemäß ist der Einsatz von elektrohydraulischen (EHPS) bzw. elektromechanischen (EPS)Lenkunterstützungen (sehr gut beschrieben im „Handbuch Kraftfahrzeugtechnik, erschienen im Vieweg Verlag“).

Der Vorteil der letzgenannten, elektrischen Systeme ist die Fähigkeit das sie Einsatzgerecht die Lenkung unterstützen können.

Fährt man hohe Geschwindigkeiten auf der Autobahn läuft die Unterstützung gegen Null… Beim Rangieren in die Parklücke wird der Unterstützungsgrad erhöht (Teilweise auf Knopfdruck -> FIAT hat vor Rund zehn Jahren den "City-Knopf"eingeführt). Dieses läuft kennfeldgesteuert ab, beschreibt aber nicht diese „Nachrüstlösung“ die Du erklärt haben wolltest.

Der von dir beschriebene Fall ist mir leider nicht bekannt, da es Aufgrund seines Nischendaseins weder im Werkstattalltag auftaucht, noch Inhalt des Studiums ist.

Ich kann nur Anhand deiner Beschreibung nur mutmaßen.
Es handelt sich um ein hydraulisches System.
Bei der Umrüstung werden sämtliche Komponenten der Servolenkung getauscht. Die Übersetzung des Lenkgetriebes wird geändert. Wie bei einem Fahrrad in einem niedriegen Gang wird Wird die „Zahnradpaarung“ „von klein (Drehwinkel des Lenkrads) auf Groß(linearbewegung der Spurstange)“. Das würde zwar eine Veringerung der Lenkkraft bedeuten, hätte aber womöglich zur Folge das sich die gesamte Lenkcharakteristik ändert. Es werden mehr Lenkumdrehungen bis Volleinschlag benötigt. In Gefahrensituation muss für ein Ausweichmanöver schneller bzw. mit einem größerem Lenkwinkel gelenkt werden.

Details wirst du aber von Umrüstern für behindertengerechte Fahrzeuge erhalten. Google das mal.

Letztendlich möchte ich meine persönliche Meinungen einbringen. Es haben sich irgendwann bei der Konstruktion des Fahrzeugs insbesondere der fahrdynamischen Auslegung, Ingenieure etwas dabei gedacht. Für den behindertengerechten Betrieb mag das in Ordnung sein. Wenn es aber darum geht das Fahrzeug Seniorentauglich zu machen geht das meines Erachtens in die falsche Richtung. Keinesfalls sind moderne Fahrzeuge schwierig zu lenken. Die Werkstatt die diesen Umbau durchführt um einen schwachen Rentner sein Autofahren nicht zu nehmen, macht sich zu einem Mittäter für ewaige Verkehrsunfälle. Der Zeitpunkt den Autoschlüssel an den Nagel zu hängen, sollte spätestens dann geschehen wenn der Fahrzeugführer körperlich nicht in der Lage ist sein Fahrzeug zu steuern.

Meine Meinung.

Gruß
Jens Mühlsteph

kann nicht helfen

Hallo und guten Tag.
Also entweder komplett umbauen und eine elektro-hydraulische Servolenkung einbauen, oder aber bei der bestehenden Lenkung die Druckfedern der Steuerventile (Kugelventile)insofern „verstärken“ als man jeweils eine Beilagscheibe unterlegt und damit den Federdruck erhöht. Das hat einen stärkeren hydraulischen Druck zur Folge bis das Ventil öffnet und damit wird erhöhter Druck auf die Zylinder gegeben.
Erst mal mit ca. 1 mm Beilagscheiben-Dicke versuchen.

Hai;O)

Bei modernen Fahrzeugen wird die Hydraulikunterstützung der Lenkung elektronisch geregelt(Servotronic).
Das zuständige Steuergerät kann entsprechend verändert werden.

Bei älteren Fahrzeugen lohnt sich eine Änderung meistens nicht.

Funktionsprinzipien und technische Dokus lassen sich über google leicht finden. Siehe u.A. Wikipedia:wink:

€5000 für Umbau ist Abzocke von bedürftigen:frowning:

Gruß
Detlef

Danke für die ausführliche Antwort.

Ich bin das Fahrzeug von meinem Großvater mit diesem Umbau einmal gefahren. Es wirkte nicht Unsicher, aber jede kleine Unebenheit wird in die Lenkung weitergeletitet. So folgt der Wagen gerne mal Spurrillen. Sonst spricht die Lenkung eigentlich recht direkt an.

Das Problem ist, dass man angeblich Autos mit elektromechanischer Lenkung nicht mehr auf die 10 N umbauen kann. Wie leicht die serienmäßigen Lenkungen sind, konnte ich noch nicht in Erfahrung bringen. Aber das sollte doch leicht genug sein.

VW bietet diese leichte Lenkung (sogar unter der Bezeichnung behindertengerecht) in neuen Modellen an. Müsste auch elektromechanisch sein.

Mein Großvater hat einen Audi A8 von 1999 als Zweitwagen. Der soll jetzt auch die leichte Lenkung kriegen, weil er den Wagen halt so toll findet. Und dort geht es eben nur mit dem 5.000€ Umbau.
Ich habe aber das Gefühl, dass er da dreist über den Tisch gezogen wird.
Im Bereich Norddeutschland gibt es extrem wenig Werkstätten, im Süden sieht es etwas besser aus. Aber keine der Werkstätten hat niedrigere Preise für diesen Umbau.

Natürlich will mir auch keiner in der Werkstatt sagen, was dort genau gemacht wird. Ich konnte aber in Erfahrung bringen, dass die Anpassung der Lenkung nur 2500€ kostet, eine Ausfallsicherung ist aber vorgeschrieben und somit verdoppelt sich der Preis.

Bei einem Punkt habe ich das Gefühl, dass die Preise übertrieben sind. Zum Beispiel ein Multischalter am Lenkrad der an die Bordelektronik angeschlossen wird. Im Prinzip ist es nur eine Platine mit 2 4-Wege-Schaltern, und dafür werden ohne Einbau 1.500€ gefordert.

Die wenigen Firmen haben in dem Bereich ein Monopol, und können daher die Preise diktieren. Auf Grund des Nischendaseins, machen die Umbauten auch kaum andere (normale) Werkstätten.

Es wäre natürlich optimal, wenn man jemanden findet der den Umbau günstiger macht.

Schweres Thema auf jeden Fall.

Hallo,
leidekann ich Ihnen hieRauch nicht weiterhelfen.
Ich habe von so einem System noch nie gehört.

Gruß Thomas

du weisst was es kostet? dann frag doch gleich in der Werkstatt nach wie das Teil funktionuckelt, schreib doch mal wie das Ding heisst.
Vlcht kann man dir dann besser helfen.