Wie funktioniert Plattentektonik?

Hat Plattentektonik etwas mit Vulkanismus zu tun? Wie verschieben sich die Platten und mit was hängen diese verschiebungen zusammen?

Andersherum: Vulkanismus hat etwas mit Plattentektonik zu tun. Die Erdplatten liegen über einer weichen, fließfähigen Schicht („Asthenosphäre“), die man sich vorstellen kann wie erkaltetes, aber noch nicht völlig erstarrtes Kerzenwachs - nur eben dass wir es in der Erde mit Gestein zu haben, das eine Temperatur kurz vor dem Schmelzen aufweist. Dadurch wird es möglich, dass sich die Erdplatten gegeneinander verschieben, da sie auf dieser Asthenosphäre sozusagen schwimmen.
Die Verschiebung hängt damit zusammen, dass die Temperatur zum Erdinneren zunimmt. Da eine höhere Temperatur die Dichte eines Materials erniedrigt, strebt dieses aufwärts, während das kältere Material wegen seiner höheren Dichte absinken möchte. Diese Phänomene lösen Strömungen aus, die zu einer in sich geschlossenen Kreisbewegung führt („Konvektion“), d.h. an einer Stelle sinkt kaltes Material ab („Subduktion“) und taucht in den Erdmantel ein, wo es wieder erwärmt wird. Und am anderen Ende der Konvektionszelle steigt heißes Material wieder auf („Mittelozeanische Rücken“), wo es dann wieder auskühlt.

Und der Vulkanismus findet nur also an den Plattenrändern statt: Zum einen an den besagten mittelozeanischen Rücken, wo das heiße Material an die Oberfläche dringt. Zum anderen in der Nähe der Subduktionszonen, also dort, wo Platten zusammenstoßen und eine davon in den Mantel zurücktaucht. Die wird dabei nämlich teilweise aufgeschmolzen, was zur Bildung so genannter vulkanische Bögen führt. Außerdem gibt es noch als dritte Möglichkeit den Hotspot-Vulkanismus, der nicht an die Plattenränder gebunden ist und der seine Quelle zumeist tief im Erdmantel hat (z.B. Hawaii).

Gruß,
Ingo