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- Von wem leiht sich Deutschland überhaupt das Geld?
Ich gehe hier davon aus dass ein Großteil in Form von
Staatsanleihen an Inländer verliehen wird.
Ich gehe jetzt mal weiter davon aus, dass dies die einzige
Form der Schuldenaufnahme ist.D.h. diese Gläubiger haben zusammen massig an Zinseinnahmen.
Diese Zinseinnahmen können sie natürlich wieder verwenden um
dem Staat neues Geld zu leihen.
Jedoch sind ist momentan die jährliche Neuverschuldung (dieses
Jahr wohl 100 Mrd) größer als die Zinsen, die die Gläubiger
gemeinsam durch die Staatsanleihen erhalten (dieses Jahr 60
Mrd).
D.h. die Aufnahme neuer Staatsanleihen ist auch nicht
lediglich durch die Zinseinnahmen für die Gläubiger möglich.
Wo kommt der Rest dann eigentlich immer wieder her, wenn kein
neues Geld gedruckt wird?
Irgendwann kann doch mal kein Geld mehr vorhanden sein um es
dem Staat zu leihen? Die gesamte Geldmenge müsste doch mal
aufgebraucht sein?
Funktioniert es, weil der Staat dieses neu erhaltene Geld in
unserem Staat konsumiert und dadurch neue Gläubiger wieder
Geld haben um es dem Staat zu leihen?
Zum Beispiel. Der Staat spart sein Geld ja nicht dem Wortsinne nach, sondern nutzt das von Ihnen im Austausch gegen Staatspapiere erhaltene Geld seinerseits bspw. zur Tätigung von Infrastrukturausgaben oder zur Bedienung auslaufender Anleihen. Das Geld ist dem Wirtschaftskreislauf also nicht entzogen.
Wann wird dann eigentlich die Geldmenge erhöht?
Im Regelfall immer dann, wenn die Zentralbank der Meinung ist, dass sie erhöht werden soll.
Und außerdem: Irgendwann werden doch die Ausgaben für Zinsen
höher sein, als der Staat überhaupt noch neue Kredite
aufnehmen kann.
Das hängt vom Anlegervertrauen ab. Grundsätzlich hätten Sie Recht - aber die Geldmenge steigt ja auch ständig an.
Was dann? Reset und jeder bekommt 50 DM-2, die fest an Gold
gekoppelt sind?
Spekulation.
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Wie funktioniert dieses System mit Zinsen und der damit
verbundenen Geldvermehrung überhaupt?
Angenommen es gibt nur den Staat und nur einen Bürger.Der Bürger hat 100 GE und der Staat braucht 100 GE um eine
neue Straße bauen zu lassen.Also gibt der Bürger seine 100 GE mit 10% Zinsen an den Staat
und einer Laufzeit von 1 Jahr.Der Bürger bekommt nun vom Staat 100 GE um die Straße zu
bauen.
Außerdem freut er sich, denn am Ende des Jahres bekommt er ja
110 Euro vom Staat. Zinsen + das Eingezahlte.Nur schade, dass der Staat kein Geld mehr hat. Wie kann der
Staat also dem Bürger seine 110 Euro zurückzahlen?
Er könnte neue Staatsanleihen aufnehmen. Der Bürger kann ihm
aber maximal 100 Euro leihen.
Sie vereinfachen unzulässig. Beispielverlauf: A erwirbt Anleihe für 100 Euro vom Staat -> Staat baut Straße > Bs Betrieb prosperiert durch die bessere Anbindung > Wirtschaftsleistung steigt > Zentralbank erhöht Geldmenge > …
Kann der Staat nun einfach die noch fehlenden 10 Euro drucken?
Das wäre schlecht. Wenn er das könnte, wäre dies cet. par. inflationsbefördernd.