Wie geht ein Heimnetzwerk auf Basis von Kabeln?

Hallo,

zurzeit haben wir zu Hause 2 Desktops und 4 Notebooks. Alle sind per CAT5-Kabel an einem 8-Port-30-Euro-Switch angeschlossen. Am Switch hängt ferner ein WLAN-Adapter (ohne Routing-Funktion). Über den WLAN-Adapter sind auch Fax und Drucker erreichbar. Ferner hängt ein DSL-Router dran, der die Verbindung des Heimnetzes ins Internet bewerkstelligt. Die Notebooks können zusätzlich anstelle der Kabelverbindung auch über WLAN ins Netz sowie ins Internet.

Alles spielt sich derzeit noch in derselben Etage und Wohneinheit ab.

Das läuft seit Jahren alles prima.

Unsere Wohnverhältnisse ändern sich.

Wir wollen uns nun endlich einen Fileserver sowie einen Backupserver zulegen. Aus Gründen des Lärms und wegen der Feuergefahr wollen wir den Fileserver und den Backupserver im Keller aufstellen. Aus dem gleichen Grund hatten wir sowas bisher noch nicht.

Wir werden unter Putz/in Röhren/Schächten die Möglichkeit schaffen, Netzwerkleitungen zu legen. Vom Keller bis zur 2. Etage soll jede Etage mit Kabelverbindung erreichbar sein.

Das Modell WLAN-Repeater gefällt mir nicht. Zu viel Übertragungsverluste und trotz WPA2 auf Dauer zu unsicher.

Das mit der Übertragung über die Stromleitung kenne ich zu wenig. Ich bin skeptisch, weil das in Betrieben nicht genutzt wird.

Die Kosten dürfen zwar nicht ausufern, aber wir sind zur teuren Lösung bereit, wenn sie die schnellste und kompatibelste ist. Darum tendiere ich zu reguären Netzwerkkabeln mit Switches und sogar Kabelschrank (wenn es sein muss).

Ich will die schnellstmögliche Verbindung haben.

Vielleicht kommt ja z.B. auch noch ein Mediaserver hinzu usw. Ich brauche Luft nach oben, was die Bandbreite betrifft.

Der Kabelverlauf von unten nach oben wird über einen Schacht in der Mitte des Gebäudes realisiert. In jeder Etage ist es nur ein Raum, der eine Kabelversorgung erhalten soll. Die jeweiligen Räume befinden sich dummerweise jeweils am Gebäuderand, ca 7 m Luftlinie und 25 m Kabellänge vom Schacht entfernt. Die Räume sind inklusive Decke knapp 3 m hoch.

Der Telefon- und DSL-Anschluss wird voraussichtlich mittig beim Schacht im Erdgeschoss sein.

Kernfrage: Wie würdet Ihr so eine Vernetzung angehen?

Welche Kabel verwendet man für solche Distanzen? CAT7?

Kann man auf den Kabelschrank verzichten und in jeder Etage mit billigen Switchen arbeiten?

Thema billiger Switch: Mein privater 8-Port-30-Euro-Switch ist in meiner langjährigen Praxiserfahrung stabiler und schneller als der fremdgewartete 48-Port-2000-Euro-Switch im Büro.

Das heißt: Für gut abgeschirmte Kabel und für alles, von dem ich keine Ahnung habe, gebe ich das nötige Geld aus. Aber ich mache auf billig, wo es nach meiner Erfahrung billig geht geht.

Nach meiner 25jährigen, einschlägigen betrieblichen Erfahrung traue ich mich nicht, Profis zu fragen. Die verkaufen mir eventuell ihre bevorzugte und überteuerte Hardware, schreiben mir Rechnungen für Konzept und Realisierung (was für sich betrachtet natürlich OK wäre), schreiben mir später weitere Rechnungen für die Versuche, die unvorsehbaren Probleme zu beseitigen usw. bis mein Etat erschöpft ist. Am Ende bleibe ich eventuell auf einer suboptimalen und instabilen Lösung sitzen und bin dafür tausende Euronen los geworden. (Für ein funktionierendes Konzept und Realisierung würde ich gern bezahlen.)

Hat jemand von Euch sowas ähnliches schonmal im privaten Bereich umgesetzt?

Vielen Dank.

Gruß

Andreas

Hi,

zuerst:

(Für ein funktionierendes Konzept und Realisierung würde ich gern bezahlen.) … mehr auf http://w-w-w.ms/a46fa7

Danke für die Bereitschaft, aber dieses (wie sicher alle) Forum lebt von Freiwilligen, die ihre (überschüssige) Energie unentgeltlich investieren. :smile:

Aus meiner Sicht sind das Wichtigste die Kabel, da dies die Basis Deines Netzwerkes ist. Router/Switche/Accesspoints lassen sich nahezu ohne Aufwand austauschen.

Daher sind CAT7-Kabel die richtige Wahl, auch wenn diese etwas teurer sind. Aufgrund der Länge nimm da nicht die preisgünstigsten. - Es sollten schon vernünftig abgeschirmte (doppelt geschirmt) sein.

Als Switch muss bei Deiner Planung (z.B. Nutzung MediaServer) und den heutigen Standards schon ein Gigabit-Switch her.

Du musst entscheiden, ob Du einen Switch pro Etage einsetzen willst oder einen zentralen. - Ich empfehle einen zentralen. Bei späterer Notwendigkeit ist problemlos ein zusätzlicher Switch einsetzbar. Als Orientierung sind für einen vernünftigen GigaBit-Switch (mindestens 8 Ports) 80 - 100 EUR einzuplanen (z.B. Cisco).

Wenn Du auf WLAN verzichten kannst, dann tue dies. - Ansonsten warte auf Erfahrungsberichte/Empfehlungen anderer Forumsmitglieder.

Ro

Hallo,

eigentlich reicht auch CAT5e, aber CAT7 macht die Sache nicht wesentlich teurer, wenn Du nicht x Räume anbinden willst.

Bei einer überschaubaren Zahl von Leitungen und ausreichend kurzer Strecken würde ich die alle Punkt zu Punkt von einem zentralen Verteilort im Keller direkt zu den Dosen durchverdrahten, und mir Switche/Unterverteilungen in den Etagen sparen. An dem zentralen Punkt muss auch kein großer Schrank oder Wandverteiler stehen. Das geht durchaus auch mit einem einzelnen Verteilerpanel, das man in ein Schrank-/Regalfach legt, oder mit einer einfachen Platte und/oder ein paar Stücken Dachleiste in einem entsprechenden Fach einpasst. Es gibt auch kleine Laborracks für 19’’-Technik, die einfach nur aus zwei entsprechenden Schienen und einer Basisplatte bestehen. Auch so etwas kannst Du in einen Schrank oder ein Regal stellen/einbauen.

Dazu dann noch einen Switch (GB ist inzwischen bezahlbar, bringt aber ehrlich gesagt in normalen Anwendungsszenarien wenig, weil da die Platten, von denen die Daten kommen, normalerweise der Flaschenhals bzgl. Durchsatz sind), und dann kannst Du im selben Regal/Schrank auch noch ein NAS, … unterbringen.

Bei mir ist es so gelöst, dass ich ein Technikregal (IVAR von IKEA) in einem Kellerraum habe, in dem inzwischen auf einem Boden zwei Panels für momentan 24 Leitungen ins Haus liegen, an denen dann jeweils direkt Dosen sitzen. Ebenfalls im Regal steht die Telefonanlage (die auch die strukturierte Verkabelung nutzt), ein Switch, der Router und ein NAS. Im Arbeitszimmer steht momentan (bis ich mal Lust habe zusätzliche Leitungen in das vorhandene Leerrohr zu ziehen) noch ein kleiner Switch, und ein gesonderter WLAN-AP. Ein weiterer AP steht im Wohnzimmer, seit ein Tablet Einzug gehalten hat.

Gruß vom Wiz

Hi,

Der Telefon- und DSL-Anschluss wird voraussichtlich mittig
beim Schacht im Erdgeschoss sein.

Ist das ein „einfacher“ Anschluss mit ca. 1-3 Nummern oder ein Mehrgeräteanschluss?

Kernfrage: Wie würdet Ihr so eine Vernetzung angehen?

Ich kann hier von meiner Verkabelung gut ausgehen, da die ähnlich aussieht.

Pro Raum mindestens eine besser zwei Doppeldosen RJ45. Kabel wie bereits erwähnt CAT7 (Verlegekabel). CAT5 ist IMHO nicht mehr Zeitgemäss wenn man eh neu verlegt. Patchfeld im Keller und von da aus kannst Du dann je nachdem was man wo braucht Telefon und/oder Netzwerk auf die Dosen legen.

Kann man auf den Kabelschrank verzichten und in jeder Etage
mit billigen Switchen arbeiten?

Würde ich ehrlich gesagt nicht machen. Jede Steckverbindung ist eine Fehlerquelle und wenn mal was nicht so will wie Du denkst dann ist das gerenne gross :wink:
Alle Kabel Sternförmig zum Patchfeld und dieses zentral an der „Schaltzentrale“ sprich Serverschrank mit der aktiven Hardware. Wenn Du da eh einen Fileserver und einen Backupserver (was man ggf. in einen Server packen könnte … je nachdem) drinhast die dann 24/7 laufen könnte ggf. noch eine USV ratsam sein sowie ggf. Ersatzhardware.

Thema billiger Switch: Mein privater 8-Port-30-Euro-Switch ist
in meiner langjährigen Praxiserfahrung stabiler und schneller
als der fremdgewartete 48-Port-2000-Euro-Switch im Büro.

Sieht bei mir gerade andersrum aus, hängt aber auch davon ab wie gut der 48-Port-2000-Euro-Switch konfiguriert ist. Wenn Dir die 8-Ports reichen dann ist es eh erstmal egal. Solang der Switch Gigabit macht ist es erstmal Ok (auch wenn bekanntermassen die Aussage „ist Gigabitfähig“ nicht immer so stimmt).

Hat jemand von Euch sowas ähnliches schonmal im privaten
Bereich umgesetzt?

Ja, aber ich mach das selbst auch Tagtäglich von daher fällt es mir eben leichter.

Gruß
h.