Wie geht man mit unkollegialen Kollegen um?

Hallo,

nun, ich habe eine Frage, wie ihr damit umgehen würdet:

Ich bin Sekretärin in einem großen Konzern und arbeite direkt mit einer weiteren Sekretärin zusammen. Wir müssen gegenseitig Urlaubsvertretung und natürlich auch Krankheitsvertretung füreinander machen. Von meiner Seite aus ist das kein Problem. Ich habe an sich tolle Arbeitszeiten, da macht es mir nichts aus, wenn ich ein paar Wochen im Jahr dafür von 7 bis 18 oder 19 Uhr im Büro sitze. Ich will nicht jammern, es gehört eben dazu. Andere arbeiten noch mehr.
Nur leider sieht das meine Kollegin nicht so. Jedes Mal, wenn ich in Urlaub gehe (oder besser: gehen will) ist etwas anderes.

Einmal musste ich sogar meinen Urlaub stornieren, weil sie wegen psychischen Problemen 3 ganze Wochen krank geschrieben war und sonst niemand die Arbeit erledigen hätte können. Ich hab zwar von meinem Chef eine kleine Prämie dafür bekommen, aber ein paar Euro ersetzen eben keinen Urlaub.

Ein anderes mal legte sie genau auf meinen ersten Urlaubstag eine Zahn-OP die - natürlich - nicht warten konnte. Auch einen eheren Termin hat sie nicht bekommen weil „dafür müsste sie ja Urlaub nehmen“. Und sie hat ja soooolche Schmerzen. (Wobei, wenn ich SOLCHE Schmerzen hätte, hätte ich gerne einen Urlaubstag geopfert und den Termin nicht um ein paar Wochen verschoben.)
Mitte April wäre mein erster Urlaubstag gewesen. Gebucht hatte ich seit September (!) des Vorjahres. Dass die Zahn-OP irgendwann ansteht, wusste sie seit November. Und dann legt sie im Zeitraum von fast 6 Monaten den Termin REIN ZUFÄLLIG genauf auf meinen 1. Urlaubstag…

Dann wiederum war sie drei Wochen wegen Magenentzündung krank geschrieben. Bettlägrig und total fertig, eine Migräne kam dazu. Am Abend dieses Freitags habe ich sie dann in einem Club getroffen, stockbesoffen an der Gogo-Stange. Magenentzündung und Migräne sieht meiner Meinung nach ein wenig anders aus. Sie war sogar so betrunken, dass sie nichtmal gecheckt hat, dass sie mir quasi gegenübersteht und hat mir vorgesäuselt, dass es nix schöneres gibt, als krankgeschrieben zu sein, weil man ja sooo viel Freizeit hat. Leider habe ich dafür keine Beweise, Fotos oder so. Ich musste dann gehen, weil ich sie sonst glaub ich einfach irgendwie zusammengehauen hätte. :smile:

Wenn ich es tatsächlich wage, mal zu sagen, dass ich das nicht in Ordnung finde, sitzt sie hinter ihrem Schreibtisch, heult, schluchzt und wimmert, dass ihr ganzes Make-Up in Sturzbächen über ihre Wangen läuft, weil ich doch so eine blöde Kuh bin. Wirklich. Sie war deswegen sogar schon bei meinem Chef, weil ICH so rücksichtslos bin und jeder bemitleidet das arme, arme Mädchen, weil sie hat’s ja so hart. Und ich bin die böse.
Mittlerweile hat sie, weil sie die Arbeit nicht mehr „schafft“ schon fast die Hälfte ihres Aufgabengebietes auf mich abwälzen lassen. Ich arbeite normalerweise täglich von 7 - 17 Uhr, momentan auch gerne mal bis 18 Uhr. Sie hingegen kommt um 8, macht fast 2 Stunden Mittag und geht um 16 Uhr.
Aber wenn sie mal drei E-Mails auf einen Schlag bekommt ist sie den Tränen nahe und heult so lange rum, bis ihr jemand (ratet mal wer…) einen Teil der Arbeit abnimmt. Ich meine, wer so stressempfindlich ist, ist doch auf nem Sekretärinnen-Posten etwas fehl am Platz, oder?

Ich weiß nicht, was ich noch machen soll. Wir haben leider zwei verschiedene Vorgesetzte und ihrer ist total auf ihrer Seite. Hach, es gibt gar kein liebreizenderes und ärmeres Geschöpf als meine liebe Kollegin, das arme Ding. Mein Chef hätte sie wohl schon längst rausgeschmissen, aber der hat da leider nichts zu sagen. Von dem bekomme ich nur zu hören, dass er es wisse und das auch voll anerkennt, nur das löst meine Probleme leider auch nicht.

Also um nochmals auf meine Frage zurückzukommen:
Was würdet ihr tun? Irgendwas muss passieren, weil das nicht ewig so weitergehen kann.

Danke schonmal…

Hallo,

na ja, FAQ1129 lesen und ggf. nochmals posten und sonst nach dem Motto handeln:
„Dein Chef, hat DIR diese Aufgabe gegeben und MEIN Chef mir jene!“

VG, René

„Dein Chef, hat DIR diese Aufgabe gegeben und MEIN Chef mir
jene!“

Hallole,

… und die Vereinbarung, wann Urlaub gemacht wird ist auch mit dem Chef besprochen worden. Der muss sehen, wie er die Vertretung organisiert nicht Du!
Eigentlich ist es nicht Dein Problem. Verhalte Dich korrekt und fang keinen Zickenkrieg an.

Gruss
PW

Hallo,

genauso sehe ich das auch.

Im Übrigen würde ich meinen fiktiven Chef, wenn er mir gegenüber denn klar macht, dass ihm dieses Verhalten auch auffällt, darauf fest nageln: „Können Sie mir nicht irgendwie dabei helfen? Können Sie da nicht mal was machen?“ Irgendwas in der Richtung.
Zum Einen kann er sich ja nicht einfach mit einer schönen Belohnung aus der Affaire ziehen (was Vorgesetzte wohl gerne machen, speziell wenn es um 2 Frauen geht, die kurz vorm oder im Zickenkrieg sind :wink: und damit meine ich nicht dich… sondern insgesamt), zum zweiten sollte auch er ein Interesse haben, dass diese Situation dich nicht vielleicht wirklich schwer belastet, was sich auf Gesundheit und Arbeitsergebnisse auswirkt… und zum 3. ist es für dich bestimmt schon ein wenig einfacher, wenn du weißt, dass jemand so denkt wie du…

Ich persönlich würde keinen Krieg anfangen, das endet oft anders als man will… aber ich würde mir ds auch nicht gefallen lassen. Ich bin in einem ähnlichen Fall zu meinem Vorgesetzten gegangen und habe ihn um Hilfe gebeten (nach dem Motto: ich habe es versucht, aber alleine komme ich nicht weiter…). In meinem Fall hat das gut geklappt. Er hat das Verhalten meiner Kollegin beobachtet und sich dann mal mit ihr unterhalten.

Gruß und viel Glück!
Shannon