Guten Abend!
Ich bin neu in Sachen Handwerk und würde gern allein eine neue Netzwerksteckdose anschließen. Was muss ich da alles beachten? Muss ich dafür die Sicherung rausnehmen oder kann man das auch so machen?
guggst du hier:
Heiliger Datarius, Beschützer der Daten,
bewahre uns vor Leuten, die SO installieren!
Würde einer meiner Mitarbeiten so eine Arbiet abliefern, wie auf den Bildern zu sehen ist, dann würde der sofort rausfliegen.
Von Mindestbiegeradien hat der wohl noch nie was gelesen. Und den Paarschirm am besten sofort ganz entfernen, sowieso zu nix nutze…
Austauschbare Verlegung im Leerohr? Ach nö. Einfach immer das Beste nehmen. Wenn dann in 15 Jahren das Beste veraltet ist, kann man ja immer noch alle Wände aufhacken.
Hallo,
wenn du mt Netzwerksteckdose das meinst, was ich denke, dann hat diese nirgends Kontakt zu Stromleitungen, sondern ist nur an ein Ende eines Netzwerkkabels anzuschließen.
Sicherung ausschalten erübrigt sich demnach.
Einen Überblick, was Netzwerkdosen so sind, hast du schon im anderen Artikel bekommen.
Dort sind aber derartig viele falsche Tips, fehlerhafte Beschreibungen und laienhafte Erklärungen drin, dass ich dich bitte:
Nenn uns dein Vorhaben, beschrebe es genau, dann gibt es hier bessere Hilfe!
Blödsinn.
Sind doch einfacher verlegt als zb. Stromleitungen. die macht man doch auch nicht „einfach mal“ neu.
Ansichten sind verschieden, kommt immer darauf an was man sich wünscht bzw. vorstellt.
Natürlich nimmt man aktuell neuste Kabel.
Hallo,
eine kurze Info: Ich habe nicht DICH angegriffen, sondern den Inhalt der von dir verlinkten Seite.
Es ist unsinnig, einen hochwertigen Leitungstyp (nach Cat7) zu wählen, dann aber die Dosen schlampig zu installieren. Wenn der Begriff 10Gbit/s fällt, dann bedeutet das eine Installationsstrecke, die nach ISO Klasse EA erstellt wurde. Dies erfordert Dosen nach Cat6A. Falls die gezeigte Dose dieser Norm entspricht, dann zeigen sich folgende Mängel:
- Die verwendete Dose erlaubt keine Leitungsführung mit den geforderten Mindestbiegeradien
- Der Paarschirm der Adernpaare wurde komplett entfernt.
- Die Verdrillung besteht nicht bis zur Klemme.
Im Text finden sich folgende Mängel:
„WLan hat größere Sicherheitslücken“ - WLAN ist angreifbarer als ein Kabel. Von größeren Lücken würde ich nicht sprechen.
„Diese Verkabelung wird Ethernet Verkabelung genannt.“ - Eben nicht. Das Ziel ist keine Ethernet-Verkabelung, keine Token-Ring Verkabelung, keine was-weiß-ich Verkabelung, das Ziel ist eine diensteneutrale Verkabelung.
„Die höchste Geschwindigkeit wird aktuell mit sogenannten CAT-7 Kabel erreicht, welche für 10GBit-Ethernet geeignet sind.“ - Die höchste aktuell verfügbare Datenrate wird erzielt, wenn man eine Strecke nach ISO Klasse EA erstellt. Dazu sind Patchfeld, Anschlussdose und Leitung nach Cat6A notwendig. Vor allem aber eine saubere Ausführung, an der es im Bild mangelt.
„Das LAN-Kabel hat vier verdrillte Litzenpaare (Twisted Pair).“ - NEIN! Nicht "Litzen"paare. Das wäre dann Leitung für Patchkabel. Man verlegt Verlegeleitung, also starre Adern.
„Diese sollten extra in einer eigenen tiefen Unterputzdose installiert sein und nicht in Kombination, zum Beispiel mit UP-Steckdosen“ - Eine tiefe Dose bringt Stauraum nach hinten. Für eine biegearme und knickfreie Leitungsführung wird aber „Spiel“ der Leitung nach vorne / hinten / seitlich benötigt. Das bekommt man, wenn man Schalterdosen mit „Tasche“ installiert und das Leerrohr in der Tasche enden lässt. Diese heißen bei KAISER „Elektronikdose“, bei Hohlwandinstallation ist die brandneue ECONflex zu empfehlen. Geiles Teil!!!
„Am meisten verbreitet und auch bei Neuanschlüssen sollte TIA 568 B bevorzugt werden.“ - Das stimmt nicht. Bis vor einer Minute hätte ich gesagt: „ICH erlebe das anders herum. ICH kenne A als Standard.“ Aber wiki sagt:
„Im europäischen Raum wird im Allgemeinen nach TIA-568A verkabelt,“. Deshalb sage ich das jetzt auch.
Zum Thema Leerrohre: Hier sagt der Verfasser der von dir verlinkten Seite:
"Eine schnelle Verlegung, wie bei der normalen Hausinstallation kommt bei der CAT 7 Verkabelung nicht in Frage. Leitungswege und die Verlegung selbst sind mit Entscheidend für eine stabile, langlebige Verbindung. Die Installation sollte behutsam und wohl überlegt durchgeführt werden, um allen Anforderungen zukunftssicher gerecht zu werden.
Die CAT 7 Verkabelung sollte im Eigenheim immer sternförmig und am besten in einem Leerrohr verlegt werden."
Hier stimme ich zu 100% zu.
(Auf der selben Seite steht dann aber auch, dass Cat7 Leitung besser sei, weil sie Paarschirm und Gesamtschirm habe. Dies trifft auch auf viele Cat6 Leitungen zu und ist somit kein Unterscheidungsmerkmal. Ebenso steht dort, Cat7 Leitung habe einen geringeren Spannungs"abfall" wegen größeren Kupferquerschnitts, auch das ist falsch, da Cat6 und Cat7 von AWG26 (0,4mm) bis AWG22 (0,64mm) gängig sind.)
Netzwerkkabel sind definitiv NICHT einfacher als Stromleitungen verlegbar. Die Anforderungen an Datenübertragungsraten sind in den letzten Jahren von 10MBit/s in den 80ern bis 10GBit/s aktuell gestiegen. Das ist ein Faktor 1000 bei gerade mal 30 Jahren.
Von 1960 bis jetzt sind die Anforderungen bei der 230V Installation vielleicht um den Faktor 5-10 gestiegen.
Gegen eine Leerrohrinstallation von Stromleitungen spricht nichts, ich halte sie aber bei normgerechter (DIN 18015) Installation für verzichtbar. Dagegen ist eine nicht austauschbare Verlegung von Nertzwerkkabeln nicht Stand der Technik.
Ich habe mich auch gar nicht angegriffen gefühlt
Die beschriebe Erklärung von dir ist absolut in Ordnung, nur für einen Ottonormalbürger mit Sicherheit nicht mehr zu verstehen…
Der Fragesteller kann sich ja gerne dazu nochmal äußern.
LG und einen schönen Sonntag
Das muss ich erstmal ganz in Ruhe durchgehen Alles versteh ich natürlich nicht perfekt aber ich glaube das meiste krieg ich raus
Hallo,
Wichtig ist auch noch, dass Netzwerkkabel etwas empfindlicher beim Einziehen sind, als Elektrokabel.
Knicke, Knoten und zu wildes reissen vertragen sie gar nicht. Aber Koax-Kabel(TV) sind da auch nicht einfacher.
MfG Peter(TOO)